
Wie jedes Jahr finden auch 2015 wieder die üblichen Radrennen statt. Doping hin oder her, sie sind nett anzuschauen, da oft ein paar bekannte Strecken auf dem Weg liegen, die man selbst schon abgefahren ist oder irgendwann abfahren möchte.
Hier ein kleiner Überblick, wann welcher Tross in welchen Bergen unterwegs ist, und mit schönen Bildern im Fernsehen oder Streckensperrungen im realen Leben zu rechnen ist.
In chronologischer Reihenfolge:
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Giro d'Italia (9. - 31. Mai)
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Critérium du Dauphiné (7. - 14. Juni)
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Tour de Suisse (13. - 21. Juni)
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Tour de France (4. - 26. Juli)
•
Vuelta (22. August - 13. September)
Der
Giro d'Italia beginnt dieses Jahr am Samstag den 9. Mai und endet Sonntag den 31. Mai nach 20 Etappen und 2 Ruhetagen. Er beginnt an der ligurischen Küste nahe
Frankreich und führt danach gegen den Uhrzeigersinn durch
Italien. Erst den
Appenin nach unten, bei Hälfte des Stiefels geht es wieder nach Norden, die letzten 7 Tage finden in den
Alpen statt.

Auf den ersten Blick ist die Streckenführung weniger bergig, da gab es schon schlimmerers. Auf der 15. Etappe geht es nördlich des
Gardasees entlang, am 16 über
Campo Carlomagno(n),
Tonale und
Foppa bzw.
Mortirolo, auf der vorletzten Etappe am 30. Mai über den noch immer teilweise geschotterten
Finestre(i).
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Anschließend gibt es eine Woche Pause, dann ruft die
Dauphiné. Etwas unrund startet und endet sie an einem Dienstag, 7. Juni und 14. Juni, insgesamt sind es 8 Etappen ohne Ruhetag, die gegen den Uhrzeigersinn durch die
Provence führen.

Die Webseite war Mitte April noch nicht ganz fertiggestellt, was scheinbar zur Tradition dazugehört. Dennoch sind über die interessantesten Etappen genügend Informationen zu finden. Auf Etappe 5 kann ich
Toutes Aures und
Allos(i) empfehlen, die nebst mehreren kleineren Pässen gefahren werden. Etappe 6 ist ebenfalls von vielen Steigungen geprägt, eine passiert den
Rousset. Etappe 7 zeigt unter anderem
Forclaz(i),
Croix-Fry und
Aravis.
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Während die
Dauphiné gerade in höheren Bergen angekommen ist, startet parallel die
Tour de Suisse, es geht am Samstag den 13. Juni los und endet am Sonntag den 21. Juni. Auf 9 Etappen ohne Ruhetag geht es einmal quer durch die
Schweiz, meist hält man sich in Flachland und Mittelgebirge auf.

Hohe Berge gibt es vor allem auf Etappe 3 und 5 zu sehen, wobei Etappe 3 vom
Gotthardpass dominiert wird. Während der 5. Etappe macht man einen Ausflug nach
Österreich, zuerst wird die
Bieler Höhe(n) überquert, dann geht es hoch zum
Rettenbachferner. Letzterer ist eine Stichstraße, die von der Nordrampe des
Timmelsjoch nach Westen abzweigt und von den Radlern bis in die dünne Luft auf 2.669 Metern Höhe gefahren werden darf.
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Die
Tour de France macht sich wie gewohnt im Juli auf den Bildschirmen bemerkbar, vom 4. bis 26. Juli geht es über 3.344 Kilometer durch
Frankreich. Gegen den Uhrzeigersinn, wie einige der anderen Touren dieses Jahr. Es wird in
Holland gestartet, geht durchs Flachland im Norden, es folgen drei Etappen in den
Pyrenäen, ein schneller Rutscher durchs
Zentralgebirge und rein in die
Alpen.

Dabei macht die Tour keine Gefangenen, im Gegensatz zu allen anderen Rundfahrten wird im Juli niemand geschont. Etappe 11 hat
Aspin und
Tourmalet zu bieten, mitten im touristisch am dichtesten besetzten Gebiet der
Pyrenäen, Etappe 12
Portet d'Aspet(i),
Core und
Lers. Besonders die Strecke am
Lers dürfte interessant werden, ist die Straße dort doch nur ein Spürchen breit.

In den
Alpen geht von der 17. bis zur 20. Etappe richtig die Post ab.
Toutes Aures,
Allos(i),
Saint-Michel(i),
Bayard,
Glandon(i), Chaussy,
Mollard(i),
Telegraphe(i),
Galibier(i) und natürlich geht nichts ohne den Hügel rauf nach
Alpe d'Huez, um nur die wichtigsten Strecken zu nennen.
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Anschließend findet vom 22. August bis 13. September die
Vuelta statt. Sie kreuzt quer durch
Spanien, meist in Gebieten die mir unbekannt sind. Anders als bei der
Tour de France wird selten in den Orten gestartet, wo am Tag zuvor die Räder abgestellt wurden. Es erinnert mehr an ein Spain-Hopping als an eine Tour.

Lediglich die Etappen 11 und 12 finden in den
Pyrenäen statt und sind durchaus zu empfehlen.
Ordino und
Gallina(n) werden auf der 11. Etappe überquert, was für letzteren wahrscheinlich eine komplette Asphaltierung bedeutet, war doch die Südrampe meines Wissen nach bis mindestens 2014 geschottert. Etappe 12 führt dann über die schönen Pässe
Boixols und
Faidella, in deren Nähe sich zig schöne Naturpisten befinden.
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Darüberhinaus gibt und gab es weitere Rundfahrten, die meisten davon entweder deutlich kleiner oder deutlich außerhalb meines Einzugsgebietes (
Türkei,
Deutschland), weshalb ich sie dezent ignoriere.
Wenn die großen Touren kurz vor der ersten Etappe sind, melde ich mich mit detailierteren Infos, sofern ich Zeit dafür habe. Außer beim bereits nächsten Samstag (9. Mai) startenden
Giro d'Italia, dort verkneife ich mir eine Analyse der ersten beiden Wochen. Die führen durch Flachland und
Apennin, wo ich höchstens kurz durchgebraust bin und nicht wirklich gut klugscheißen kann. Wenn es nach dem 20. Mai Richtung
Alpen geht, zähl ich die schönen Pisten in Ruhe auf.
Grüezi,
Mä