Meine ersten Kilometer mit einem motorisierten Zweirad fuhr ich
im zarten Alter von 19 Jahren auf der
Mittelmeerinsel Ibiza, mit einem gemieteten Automatikroller.
War schon witzig, die Aufregung kurz vor den ersten Metern, als das Teil anfing sich zu bewegen,
ohne das ich strampeln musste.
Während die anderen am Strand lagen, zog es mich hinaus in die Weite der Inselwelt.
Ich fuhr einmal quer durch die Insel, die mir damals außerordentlich viel größer vorkam,
als sie in Wirklichkeit ist.
Meine Führerscheine (Auto und Motorrad) habe ich getrennt gemacht. Gerade bei der
letzten theoretischen Prüfung war ich mir eines negativen Ergebnisses sicher.
Bei 2 Fragen musste ich komplett raten, bei 3 anderen habe ich die ein- oder
andere Antwort ausschließen können, und habe dann geraten.
Ich habe tatsächlich diese Theorie-Prüfung (und auch die davor) mit 0 Fehlerpunkten überstanden.
Habe heute keine Ahnung, wie das passieren konnte. Schätze mal, da war eine gehörige
Portion Glück mit im Spiel.
Mein erstes eigenes Bike war eine Suzuki GS-500E,
die ich Mitte 1995 gebraucht für
etwas mehr als 4.000 DM erstanden habe. Die Susi war für mich ein spitzen Einsteigermotorrad.
Mit ihr bin ich kurze Zeit später von Köln aus nach Ibiza gefahren. Hölle, gefühlte 10.000 Kilometer,
fast nur über Autobahnen.
Abgesehen davon machte ich mit ein paar Freunden die
Landstraßen der Gegend unsicher, das nicht weit entfernte Bergische Land östlich von Köln
drängte sich dafür geradezu auf.
Teilweise wurde auch der Weg von der Arbeit nach Hause (damals Köln-Wahn, etwas außerhalb) erheblich ausgedehnt,
aus den 25 Kilometern wurden nicht selten 125, da schöne und kurvenreiche Strecke
fast vor der Haustür lag.
Ziemlich schnell waren die 34 PS der gedrosselten Maschine (mehr durfte ich mit meinem
Anfänger-Führerschein nicht fahren) doch jett mau, also wurde sie auf sagenhafte 46 PS entdrosselt.
Richtig ab ging die Kiste dann zwar nicht, aber im oberen Drehzahlbereich hatte sie doch
etwas mehr Bums.
Trotzdem reichte das nicht, nach rund einem 3/4tel Jahr
musste was Neues her. In meinem
Fall eine Yamaha FZR-600, eine 4-Zylinder-Rennmaschine.
Die war dann auch offen, hatte also knapp unter 100 PS.
Heidewitzka, an das Grinsen der ersten Wochen kann ich mich noch erinnern. Gut, mit
der Polizei wollte ich nicht viel zu tun haben (Probezeit?), aber das Fahren mit 100 PS machte auf
der Drehorgel eine Menge Spaß. Allerdings waren die 100 PS in der Tat zuviel für mich,
noch heute erinnere ich mich daran, das ich mich mit der Kiste beinahe in die Leitplanke
gesetzt hätte, weil ich in einer Hochgeschwindigkeitskurve viel zu schnell war.
Kinners, was bin ich mit der Maschine geheizt.
Im Nachhinein kann ich von Glück sagen, das ich
die Zeit heil überstanden habe. Mit einem Kumpel war ich häufig im Bergischen Land bei Köln
unterwegs, er mit einer 900er Honda Fireblade bewaffnet, somit musste ich immer etwas mehr wagen.
Mit der Kiste ging es abermals nach Ibiza (weiß gar nicht, warum es uns ausgerechnet
dort so oft hingezogen hat), also wiedermal 10.000 Kilometer über die Autobahn nach Barcelona,
und von dort aus per Fähre hinüber auf die Insel.
Bis dahin habe ich zwar schon 2 Bikes verbraucht (irgendwie beide unfallfrei geschrottet), aber einen
echten Motorradurlaub, in dem der Weg das Ziel ist, war bis dahin nicht drin. Keine Ahnung warum,
aber fahren um des Fahrens Willen, daran haben wir irgendwie nicht gedacht.
Das kam erst mit der nächsten Maschine,
einer Suzuki RF-600, ebenfalls einem hochdrehenden
Vierzylinder mit 98 PS. Gegenüber der FZR aber mehr ein Sport-Tourer als ein reiner Sportler,
was auch am der fehlenden Power und dem nicht ganz so guten Durchzug zu merken war.
Mit der Maschine ging es dann tatsächlich in echte Motorradurlaube.
Zuerst 1998 mit
Arbeitskollegen Mic während eines langen Wochenendes in die Alpen, über eine Menge Autobahnen,
Julierpass(i), Splügenpass,
San Bernadino und Pragelpass,
um nur die Wichtigsten zu nennen. 5 Tage sind nunmal keine lange
Zeit, aber es machte Appetit auf mehr.
Im darauf folgenden Jahr 1999 bin ich gleich zwei Touren gefahren.
Nummer 1 ging Anfang März
Richtung Cevennen, was definitiv mein nassester und kältester Tripp war, bis heute!
Ich musste mehrere Schneestürme überstehen, paar hundert Kilometer auf nasser
und paar dutzend Kilometer auf zugeschneiter Straße
fahren, und das mit ziemlich abgefahrener Hinterrad-Pelle. Das Stück Straße, an das ich mich
am Besten erinnern kann war der Col du Beal, dessen Ostrampe
komplett zugeschneit war.
7 Tage und einen kapitalen Motorschaden später
kam ich wieder in Köln an. Mir war auf der
Heimfahrt der Motor verreckt, somit hat mich der ADAC von Lyon aus im damaligen
französischen Super-Zug Thalys nach Hause geschickt.
Meine Susi kam ein paar
Wochen später zu Hause an. Was war ich froh, das ich einen Euroschutzbrief hatte, ansonsten
wären die Kosten für den Transport nach Köln (Mensch UND Maschine) kaum bezahlbar gewesen.
Der Susi wurde ein gebrauchter Motor eingesetzt (für 2.500 DM),
im Juli kam dann
eine richtige Tour. Fast 4 Wochen bin ich mit einer Bekannten durch die Alpen
gefahren, mein bis heute längster Tripp. Sie fuhr eine TDM und war mit demselben flotten
Fahrstil wie ich unterwegs, das passte. Es ging durch die Dolimiten, runter zum
Gardasee, weiter nach Elba (sollte eigentlich Korsika werden, aber von
Piombino fuhr keine Fähre), von dort aus durch die französischen Alpen, durch die
Schweiz wieder nach Osten, und vom Stilfser Joch aus
an einem Tag zurück nach Köln.
Nach dem Urlaub bin ich dann irgendwie über den Freund
eines Bekannten an eine Bimota SB-6
gekommen. Das Bike ist super, war in diesem Fall aber kein guter Kauf, unter anderem weil
sie doch etwas mehr kaputt war, als der [zensiert] es vorher angegeben hat.
Zur Zeit steht sie abgemeldet in der Garage, vielleicht lasse ich sie irgendwann
nochens herrichten. Was ich dann damit mache ist noch offen, denn als Tourer
ist sie nicht wirklich gut zu gebrauchen, was nicht zuletzt an den schlechten
Bepack- und Befestigungsmöglichkeiten liegt.
Ab dem Jahr 2001 wurde es dann finster ...
... aus finanziellen Gründen musste ich beide Bikes (RF und Bimo) abmelden ...
... lange Jahre ohne Motorrad folgten ...
...
bis endlich 2008 die Erlösung in Form einer hochhackigen Schwarzen kam:
Eine niegelnagelneue Yamaha XT 660R,
5.700 Euro Anschaffungskosten (Liste damals 6.050 Euro).
Einzylindermotor, 50 PS, 660 Kubik, schlank gebaut, und ganz was
anderes als die Motorräder, die ich bis dahin gefahren bin. Ziemliches Wagnis für mich,
denn auch eine kurze Probefahrt gab nicht zu 100% Aufschluss darüber, ob eine Einzylinder-Maschine
etwas für mich ist.
Das hatte sich jedoch nach dem ersten Urlaub erledigt, den mit der XT sind vor allem kleine
und schlechtere Straßen sehr gut zu fahren, ohne das man halb in der Liegestütz auf dem Hobel hängt.
Abgesehen davon, das auf der Autobahn jeder Kilometer ein Knochenjob ist, gefällt mir die XT
richtig gut.
Im Jahre 2008, 10 Jahre nach meiner ersten echten Motorrad-Tour,
ging es abermals mit nun Ex-Arbeitskollegen Mic
in die Alpen, sozusagen eine Jubiläums-Tour. Von Köln aus 7 Tage durch den westlichen
Teil der französischen Seealpen (Col de la Madeleine) Richtung Süden,
unser Ziel war der Grand Canyon du Verdon, den wir nach 3,5 Tagen auch
erreichten. Von dort aus nahmen wir die östliche Route (Col de l'Iseran(i)) wieder
zurück nach Norden, mit einem kleinen Abstecher weiter nach Osten in die Schweiz.
Den letzten Tag haben wir fast komplett bei
strömendem Regen fahren müssen, angefangen mit
dem Grimselpass, auf den ich bei dem Wetter absolut keine
Lust hatte. In Deutschland ging es direkt auf die Autobahn, und die wurde bis Köln an einem
Stück durchgezogen, abgesehen von mehreren Tank- und einem McDonalds-Stopp.
Diese Tour ist zur Zeit auch die einzige, von der ich eine Tag-für-Tag Beschreibung angefertigt habe.
Angefangen habe ich auch andere, aber nur die zur Verdon-Tour 2008 ist bereits fertig.
Dazu hier der Urlaubs-Bericht und hier der Blogbeitrag.
Ganz nebenbei fing mit der XT für mich auch das Zeitalter der Digitalkameras erst so richtig an,
daher habe ich ab 2008 viele viele Bilder der befahrenen Pässe gesammelt, und konnte damit
gut meine Webseite illustrieren. Auf den Reisen davor habe ich eher wenige Bilder
mit Chemo-Knipsen gemacht, aber nun wurden es 1.000 Fotos pro Woche, Tendenz stark steigend.
2009 war der Startschuss zu regelmäßigen, mehrwöchigen
Rundfahrten, die ich
nicht zuletzt wegen der Urlaubslänge alleine angetreten habe. Im August fuhr ich zuerst
übers Timmelsjoch in die Dolomiten, um mich von
dort aus nach Westen in die Provence und wiedermal zum Grand Canyon du Verdon
durchzuschlagen, an dem ich ein paar Tage verweilt und Verwandte auf ihrem Campingplatz
besucht habe.
Eigentliches Ziel waren die Pyrenäen,
die danach an der Reihe waren.
Etwas mehr als eine Woche war ich in dem Gebiet, bevor ich durch das Zentralmassiv
zurück in die Provence gefahren bin, um über das Jura und die Vogesen
ins heimatliche Köln zu gelangen.
Der Urlaub war ziemlich heftig, da ich alleine unterwegs war und gerade in den Pyrenäen
kaum jemanden zum Quasseln gefunden habe. Dort spricht man zu 99% nur französisch oder spanisch,
beides sind nicht meine Stärken.
Im Jahr 2010 wollte ich eigentlich schon
Mitte Mai die Saison eröffnen,
wegen des miesen Wetters und diversen Vorbereitungs-Schwierigkeiten kam
ich aber erst Ende Juni auf die Piste.
Nach meinem Vorjahres-Vereinsamungsurlaub durch Provence und Pyrenäen war für dieses
Jahr zuerst ein 3 Wochen Urlaub durch die benachbarten Alpen von Österreich, Italien
und der Schweiz geplant.
Dies habe ich auch so durchgezogen,
wobei ich allerdings nicht so viele Pässe gefahren
bin, wie eigentlich erhofft. Das Schöne an dem Urlaub war, das ich mit vielen Leutchen
in Kontakt kam. Ist zum Teil aber auch kein Wunder, da ich 6 Tage in einem Bikerhotel
zwischen Pordoi und Campolongo
genächtigt habe.
Eigentlich stand für das Jahr noch eine weitere Tour auf dem Plan. Aus der wurde
dann aber nichts, da mir einfach die nötige Zeit fehlte (schaffe schaffe Häusle baue).
Geplant waren 4 Wochen durch die Alpen, runter zur Verdon-Schlucht und
ein weiteres Mal durch die Pyrenäen.
Einen Teil davon habe ich während einer 2-wöchigen Tour im Juli 2011 nachgeholt.
Es ging über den Brenner(i) nach Italien,
zum Stilfser Joch, weiter zum Gardasee,
von dort aus nach Osten bis in den nord-westlichsten Teil Sloweniens und
wieder ab nach Hause.
Leider war der Wettergott nicht auf meiner Seite.
In der ersten Woche ging es noch,
ich konnte die Gegend um den Gardasee genießen, unter anderem 4 Schotterstrecken,
von denen 2 für meinen Schotter-Skill schwierig zu fahren waren. Allem voran die
Tremalzo-Südrampe(i), die ich endlich aus der Nähe gesehen habe.
In der zweiten Woche war ich fast nur auf nassen Straßen unterwegs. Abgesehen davon,
das ich im Laufe des Tages mich und mein Gepäck regelmäßig in Regenklamotten eintüten musste,
auch kam ich weit langsamer vorwärts als geplant. Allein deswegen sind mir 10 bis 20
Pässe/Strecken durch die Lappen gegangen. Da ich bei Regen oder auch nur drohendem Regen
keine Schotterpisten angehe, unter anderem weil alleine up Jück, musste ich gleich mehrere
hochinteressante Naturpisten canceln. So z.B. den Monte Crostis(n)
und mehrere in Slowenien beheimatete Dreckspisten.
Aber ein paar interessante (asphaltierte) Bergstraßen
habe ich dennoch gefunden und befahren. Zu nennen seien
da u.a. der Monte Zoncolan, berühmt/berüchtigt aus dem Giro d'Italia,
der traumhaft schöne Cason di Lanza(i), und der extrem kehrenreiche
Vrsic-Pass. Ganz umsonst war der Urlaub somit nicht, aber ich
hätte mir durchaus eine höhere Ausbeute an Bildern und Informationen erhofft.
Die konnte ich dann im August 2012 verbuchen, als es 2 Wochen durch die Westalpen ging.
Nachdem ich mir das Jahr davor in kalt-nassem Wetter den Zinken halb abgefroren habe,
wollte ich bei > 35 Grad braten und schwitzen.
Per Autozug habe ich mich nach Alessandria bringen lassen,
was im linken unteren Eck der italienschen Alpen liegt. Von dort aus bin ich in die französischen Alpen gefahren,
habe mich dabei immer weiter nach Norden gearbeitet, bis ich links vom Genfer See im Jura-Gebirge rauskam
und von dort in einer Nacht- und Nebelaktion nach Hause gedonnert bin.
Der Urlaub war mit Abstand der schmutzigste meiner bisherigen "Karriere".
Ligurische Grenzkammstraße(i), Asietta(i),
Parpaillon, Sommeiller
und mehrere andere Dreckspisten bin ich abgefahren.
Die dazwischenliegenden Asphaltstraßen kann man fast als Verbindungsetappen ansehen.
Wahnsinnig interessant, noch dazu hatte ich mit dem Wetter weitaus mehr Glück als im Jahr davor.
Rückenschmerzen waren leider auch mit von der Partie, wahrscheinlich den anstrengenden Schotterpisten geschuldet,
außerdem habe ich häufig gezeltet, und komme wohl nicht so gut mit der 2 Zentimeter dicken Reisematratze zurecht.
Was den Schotter angeht, hat es in diesem Jahr "Klick" gemacht. Vorher noch total überfordert,
wusste nicht welchen Weg ich durch die Steine nehmen soll, war total unsicher -
und auf einmal gings. Der interne Filter, was alles ignoriert werden kann und welche Stellen wichtig sind,
sprang an und funktionierte. Den Respekt vor Schotterpisten habe ich damit zwar nicht verloren,
aber der Bammel zu Beginn jeder Schotterpiste, der ist weg.
Außerdem ist seitdem für alle Ewigkeit gewiss:
Ich habe die LGKS-Nordost-Schleife überlebt
-- mich kann nichts mehr töten --
Nach dieser außerordentlich befreienden Selbsterkenntnis, so fern
der Realität sie auch sein möge, hatte ich für den Urlaub im August 2013
wieder die Pyrenäen auserkoren. In dem Gebiet war
ich vier Jahre nicht, wurde also Zeit. Für die Hinfahrt wählte ich den Autozug,
wie schon im Jahr zuvor, nur diesmal noch weiter runter nach Narbonne.
Zog sich ganz schön, die Hälfte der Zeit hat der Zug nur gestanden, schon eine traurige Effizienz der Deutschen Bahn.
Eigentlich wollte ich einmal quer fahren, fast bis zum Atlantik,
krallte mich dann aber zu sehr im östlichen Bereich fest. Von einer teuren aber schönen Unterkunft aus
fuhr ich in der Gegend rund um Axat alles ab was ging. Das dauerte 6 Tage, erst danach ging es
nach Süden in den spanischen Teil und später weiter nach Westen.
Auch in dem Urlaub warteten einige Schotterpisten auf mich, jedoch weit weniger als im Jahr davor.
Ein bisschen nervte, das ich in zuviele Sackgassen reingefahren bin und dadurch viel Zeit verplemperte.
Für die kommenden Jahre wollte ich mich diesbezüglich besser vorbereiten oder ein Navi mitnehmen.
Doch auch ohne Schotterpisten habe ich schöne Strecken gefunden. Im Uhrzeigersinn ging es einmal um
Andorra herum, wieder nach Narbonne, per Autobahn ins Vercor-Gebirge, von
dort aus straight nach Norden, rein in die Schweiz, nach Deutschland und rauf auf die Autobahn.
Zusammengefasst kam der Urlaub nicht an den im Jahr 2012 heran, war dennoch eine nette Angelegenheit.
Vor allen Dingen bin ich wohl zu spät gestartet, das Wetter war bereits kälter und feuchter als gedacht. Deshalb habe ich
sehr selten gezeltet, denn abends konnte man nie sagen wie lange das Wetter halten würde.
Dementsprechend teurer wurde der Urlaub, was gänzlich anders geplant war.
Für nächstes Mal nahm ich mir tapfer vor, früher zu starten. Spätestens Anfang August, besser noch Ende Juli.
Fast auf den Tag genau ein Jahr später hat es mich Mitte August 2014 in die Westpyrenäen verschlagen.
Allerdings nicht per Autozug, da ich diesmal ohne jeglichen Rabatt gleich doppelt soviel hätte zahlen müssen, satte 440 Euro.
Somit hieß es per Autobahn nach Lyon, durch die Ardeche(i) und das Zentralmassiv, vorbei an Albi
schon war ich in den Bergen.
Das Programm war klar definiert: Alles westlich der Vorjahresstrecke abgrasen. Das war nett, wieder ein durchaus gelungener Urlaub.
Aber ich muss dabei schon irgendwie sagen, das mir die Strecken weiter östlich besser gefallen haben. Vor allem was Schotterpisten angeht,
ist dort weit mehr freigegeben, wohingegen ich Richtung Atlantik viele Verbotsschilder gesehen habe. Dennoch habe ich schöne Strecken gefunden,
so zum Beispiel den Puerto de Larrau(i), der obenrum sehr knochig und kahl ist.
Gegen Ende habe ich auch noch die üblichen Verdächtigen abgegrast, da wären Aubisque, Soulor
und als letzten Pass der Tour den Tourmalet.
Die leider bei dichtem Nebel, somit konnte ich nicht wirklich neue tolle Bilder der Pyrenäen-Celebs eintüten.
Anschließend habe ich es mir richtig gegeben, bin rund 1.300 Kilometer Autobahn nach Hause gefahren. Mittendrin lag/liegt das französische Dorf Paris,
in dem ich mich kurz von einem fotografisch wenig begabten Touristen ablichten ließ.
Die genialsten Tage habe ich allerdings nicht in den Bergen verbracht, im Gegenteil, gleich auf Höhe Null.
Beziehungsweise fünf bis zehn Meter über Normal-Null, in Sichtweite zum Atlantik auf dem Campingplatz Faro de Higuer, nahe dem
westlichsten Pyrenäenpass Alto de Jaizkibel(i).
Tolle Sache, die Zelte können auf mehreren Ebenen aufgebaut werden, von denen die oberste rund 20 und die tiefste 5 Meter von Wasser und Wellen entfernt ist.
Wie lange hab ich da gesessen und einfach nur dem Sound der Brandung gelauscht. Da werde ich sowas von gewiss noch einmal vorbeischauen.
...
Eigentlich sollte es irgendwann mal "europäisch-exotischer" werden (war schon für 2011 geplant).
Auf meiner Wunschliste stehen
Island, Norwegen, Sardinien, Korsika,
der Appenin und nicht zuletzt die Karpaten in Rumänien.
Und irgendwann sollte ich endlich dem Ruf des afrikanischen Schotters folgen, der immer lauter wird. Allerdings rede ich davon auch schon seit 2011 oder länger.
Was letztenendes aus meinen Zukunftsplänen wird, ... tja, mal schaun.
Gruß
Martin