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Pordoi |
Pordoijoch Passo Pordoi |
Italien |
Alpen |
gj. Offen |
2239 m |
8 % |
21 km |
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Lat/Long: 46.487532 11.812324 |
Texte |
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Für viele Motorradfahrer ist der Passo Pordoi einer der schönsten Pässe in den Dolomiten, für so manch einen Kurvenfanatiker sogar der schönste in den ganzen Alpen.
Von den beiden sehr kurvenreichen Rampen beginnt die kompromisslosere Ostrampe im Ort Arabba, der seinerseits schon auf 1.650 Meter Höhe liegt. Bereits im Ort warten die ersten Kehren und Kurven auf die Passtouristen, die noch an vielen Häusern und Hotels vorbeiführen, und somit im Schongang genommen werden wollen. Aber mit der Zeit werden es immer weniger Behausungen, Landschaft und Straße können in vollen Zügen genossen werden.
Sind jedoch die letzten Häuser passiert, beginnt eine der abwechslungsärmsten und doch für Motorradfahrer interessantesten Strecken überhaupt. Im unteren Teil gibt es annähernd gleich viele Kurven wie Kehren, wobei längere Geraden eine Seltenheit sind. Hin und wieder gibt es ein paar Skibrücken zu unterfahren, im Winter ist die Gegend fest in der Hand von Skifahrern, aber ansonsten sieht es links und rechts meist immer gleich aus. Spätestens in der oberen Hälfte wächst an den Abhängen kaum ein Baum mehr, höchstens dichte Büsche befinden sich am Straßenrand, ansonsten geht die Fahrt durch freies Gelände. Und es sind fast nur noch schöne, runde, weiche Kehren zu meistern, die bei gutem bis sehr gutem Belag herrlich zu fahren sind.
In der Landschaft stehen viele Seilbahnmaste herum, der Wintersport-Charakter ist kaum zu übersehen. Wie auch das breite Gebirgsmassiv der Sella-Gruppe, das als grauer Klotz über den grünen Wiesen zu sehen ist. Allerdings wirkt es meiner Meinung nach von der anderen Seite (dem Grödner Joch) beeindruckender, da vom Pordoi aus die berühmten senkrecht aufragenden Spitzen nicht oder nicht gut zu sehen sind.
So schön die Kehren auch zu fahren sind, man ist selten bis nie alleine auf der Piste. Besonders Radler sind in dem Gebiet sehr viele anzutreffen, etwas Rücksicht ist angebracht, aber ansonsten können die Kehren in Ruhe genossen werden.
Wo wir grade bei Radlern sind: Am ersten Juli-Wochenende findet in dem Gebiet rund um die Sella-Runde ein Rad-Klassiker für Amateure statt, der Maratona dles Dolomites. Zehntausende unmotorisierte Zweiradler stürmen dann die Berge ringsherum. Zum einen ein herrlicher Anblick, zum anderen für motorisierte Verkehrsteilnehmer mit Wartezeiten und Streckensperrungen verbunden. Ist man in genau dieser Zeit in der Gegend, sollte man sich über die freigegebenen Strecken informieren. Das Bild rechts habe ich Wikipedia entnommen, es zeigt eine Luftaufnahme der Pordoi-Ostrampe, während sich gerade die Teilnehmer die kehrige Strecke bergauf schleppen. Sagenhaft gelungenes Foto, meiner bescheidenen Meinung nach.
Viel mehr ist über die Ostrampe nicht zu sagen. Fast nur Kehren in offenem Gelände, leider sind diese von der Strecke aus nicht gut im Bild festzuhalten. Wer mir das mit den Kehren nicht abkauft, kann gerne per Seilbahn auf den Sass Pordoi hinaufgondeln, und sich die Situation von oben anschauen.
Die große Passhöhe ist recht langgezogen, auf ihr gibt es mehrere Hotels und Restaurants, und noch mehr Touristen aller Art, die teilweise mit Bussen für einen Kurzbesuch hochgekarrt werden.
Zu Beginn der Abfahrt gleicht die Westrampe dem Ende der Ostrampe, wieder eine Kehre nach der anderen, und nichts behindert die Sicht auf die umliegende Landschaft. Während auf der Westrampe 32 Kehren zu durchfahren sind, hat man auf der Ostrampe lediglich 28 Stück vor sich liegen, von denen die ersten acht aus der hoch zum Sass Pordoi fahrenden Gondel zu sehen sind.
Innerhalb der Kehren wirkt das Ganze wie ein heilloses Durcheinander von Straßen.
Ist das erste Drittel der Rampe geschafft, geht es langsam aber sicher in immer dichteren Wald hinein. Da der Pordoi auch gerne als Rennstrecke genutzt wird, kann es hier desöfteren passieren, das ein eiliger Motorradfahrer aus einer der nicht immer gut einsehbaren Kurven gesprintet kommt. Die Straße ist zwar durchgehend 2 Spuren breit, aber durch den dichten Bewuchs und das hohe mögliche Tempo kann es doch zu plötzlichen Begegnungen kommen. Wie auch auf der Ostrampe, durchquert man hier ein sommerlich brachliegendes Skigebiet, daher sind wiedermal mehrere Skibrücken zu unterqueren.
Nicht selten bekommt man durch die Bäume die beeindruckenden Berge in der Gegend zu sehen. An manchen Stellen gibt es direkt neben der Straße kleine Raststellen, die wegen der hohen Bäume und dem Sonnenlauf auch mittags und nachmittags noch Schatten spenden. Zudem ist mir noch aufgefallen, das die Straße auch zur Mittagszeit noch etwas feucht sein kann. Während die Ostrampe mit den ersten Sonnenstrahlen aufgewärmt wird, liegt die Westrampe teilweise bis in die Mittagszeit oder darüberhinaus im Schatten. Hat es am Vorabend geregnet oder war die Luftfeuchtigkeit in der Nacht sehr hoch, können auch am sonnigsten und wärmsten Tag hier und da feuchte Stellen auf der Straße auftauchen.
Auf der Hälfte der Rampe ist die Abzweigung hoch zum Sellajoch zu finden. Es ist die einzige breit ausgebaute Abzweigung in dem Bereich, somit ist sie nicht zu verfehlen. Der Weg ins Tal ist weiterhin dicht bewaldet und ähnlich den vorigen Kilometern, nur der Asphalt war in dem Bereich 2010 schlechter. Viele Risse und weggeplatzte Asphaltbeläge machen die Fahrt etwas stressiger, bevor das Ende der Rampe in Canazei erreicht ist.
Zum Abschluss noch ein ganz besonderes Foto, aufgenommen von Sass Pordoi. Zu sehen ist der obere Teil der Ostrampe (links), die Passhöhe, Bereiche der stark bewaldeten Westrampe, und zu guter letzt der Talort Canezei.
Fazit:
Der Passo Pordoi hat von allen Pässen in der Umgebung den auf kleinster Strecke konzentriertesten Kurvenspaß zu bieten, da beide Rampen eigentlich nur aus Kurven und Kehren bestehen. Durch den meistens sehr guten Asphalt kann die Strecke zudem in vollen Zügen genossen werden. Mit der Möglichkeit, hoch zum Sass Pordoi zu gondeln und schier grenzenlose Aussicht zu genießen, ist der Pordoi auf alle Fälle eine Reise wert.
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Auf beiden Rampen ist die Straße durchgängig 2 Spuren breit. Der Belag ist zu 99% gut oder sogar sehr gut, aber auf dem restlichen einen Prozent sind teilweise meterlange und mehrere Zentimeter tiefe Risse zu finden. Nutzt man den Belag für tiefe Schräglagen aus und trifft dann auf eine dieser Schäden, könnte es schlecht ausgehen. Vor allem im unteren Teil der Westrampe sind viele Stellen dieser Art zu finden.
Somit: die Straßenverhältnisse laden zu schnellem fahren ein, aber nie sollte man zu sorglos sein.
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Die Ostrampe beginnt in Arabba, wo der Campolongo nach Norden abzweigt. Der Talort der Westrampe ist Canazei, von dort aus geht es nach Süden zum Falzarego, und auf halber Höhe der Pordoi-Westrampe geht es nach Norden zum Sellajoch. In beiden Talorten ist der Pass sehr gut ausgeschildert.
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Die Passhöhe ist rund 500 Meter lang und gut besucht. Im westlichen Teil bewirtschaften mehrere Hotels und viele Restaurants an einem schönen Tag tausende Touristen wie Radler, Motorradfahrer, Wanderer und Busreisende. Ein buntgemischter Haufen wuselt dort oben herum, und nicht alle schauen auf den Verkehr. Zweifelsohne gehört die Passhöhe nicht zu den romantischsten, denn der starke Verkehr und die Hektik sind natürlich dementsprechend laut. Aber zum Leutegucken und die Aussicht genießen sind viele Plätze der Außenterrassen gut geeignet.
Ab der Mitte, bis hin zum Westende besteht die Passhöhe aus einem großen Parkplatz, der im Winter wie auch Sommer gut genutzt wird. Gegenüber von dem Parkplatz liegt die Talstation der hinauf zum Sass Pordoi führenden Gondel. Die Fahrt hoch und runter ist mit 14 Euro pro Person nicht gerade billig, aber an einem Tag mit guter Fernsicht und wenig Dunst ist die Aussicht von dort oben grandios. Vor allem der Blick auf die Pordoi-Passhöhe.
Für gewöhnlich liegt hoch droben auch ein wenig Schnee. Wer genügend Zeit mitbringt, dem sei der kleine Nicht-Motorrad-Ausflug in die dünne Luft in 2.900 Metern Höhe ans Herz gelegt.
Unterkünfte gibt es in der Gegend eine Menge. Auf der Ostseite der Passhöhe steht das Hotel Savoia, im Zentrum das Hotel Col di Lana. Wenige Kilometer unterhalb, einsam und verlassen auf der Ostrampe, das Risto Lezuo, auf der Westrampe, nicht ganz so einsam, das Hotel Pordoi. Weiter unten in Arabba, dem Talort der Ostrampe, kann ich das Hotel Olympia empfehlen. Im Jahr 2010 habe ich dort mehrere Tage genächtigt. Es war zwar nicht das Preiswerteste, eigentlich schon über meinem Budget, aber dafür waren enorm viele Biker anwesend. Es gab somit immer was zu quasseln, überall lief gleichgesinntes Gesindel herum.
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Eine Besonderheit der eher privaten Art: Im Jahr 2010 musste ich den Pordoi während/nach strömendem Regen nehmen. Dabei sind ein paar nette Bilder entstanden:
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Sass Pordoi & Sottoguda --- vom 29. Mai 2011
Erweiterte Sella-Runde --- vom 15. Mai 2011
Sella-Runde --- vom 28. April 2011
Trentino-Tour Tag 6 --- vom 7. Juli 2010
Trentino-Tour Tag 5 --- vom 6. Juli 2010
Trentino-Tour Tag 4 --- vom 6. Juli 2010
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