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Sommeiller

Kurzbezeichnung :

Sommeiller

Originalname :

Col de Sommeiller
Colle Sommeiller

Land :

Italien

Gebirge :

Alpen

Höhe :

2993 m

Länge :

25 km

Lat/Long:  45.134829 6.844590  Texte   Google-Map   Google-Route 

Beschreibung :

Sommeiller - Unten WaldDie Auffahrt zum Col de Sommeiller beginnt Nahe der in den Tunnel du Fréjus führenden Schnellstraße. Bis zum unten ausgeschilderten Ort Rochemolles ist die Piste asphaltiert, allerdings rattigster Art, mit Schäden jeglicher Bauart muss gerechnet werden. Doch führt der Weg durch schönen, dichten Wald, was diese ersten 6 Kilometer angenehm gestaltet. Da nur eine Fahrspur zur Verfügung steht und es sehr viele enge Kurven gibt, ist Überholen ohne die Einwilligung der anderen Beteiligten kaum möglich. Ich hatte ein Auto und einen uralten, stinkenden VW-Bus vor mir, habe mehrmals angehalten, Fotos gemacht und die beiden ziehen lassen.

Sommeiller - Unten WasserfallKurz hinter dem Ort beginnt der schottrige Part. Es ist zwar einiges an losem Zeug dabei und viele Spitze Steine gucken hervor, doch sollte der erste Teil auch von eher Unerfahrenen zu meistern sein. Zudem ist die Straße breit genug ausgelegt, es ist fast immer eine weniger ruppige Linie zu finden. Mal geht es durch Wald, mal durch offene Bereiche, ein netter Mix.

Sommeiller - Mitte StaumauerNach rund 4 Kilometern auf Schotter kommt man am Lago di Rochemolles vorbei, der mit einer großen Mauer im Süden gestaut ist. Gleich daneben gibt es einen schönen Rastplatz. Er bietet tolle Sicht auf den See, eine Wasser-Verpflegungsstelle ist vorhanden. Spätestens auf dem Weg bergab bietet sich diese Raststelle für eine Verschnaufpause an.

Sommeiller - Mitte Brücke Berg Kehren in der FerneVon dort aus sind es bis hoch zum Rifugio Scarfiotti 5 Kilometer. Auf denen verlässt man langsam den Wald, es wird zunehmends offener, während der Schwierigkeitsgrad der Strecke gleichbleibend ist. Die Landschaft ist schön und kahl, wie häufig in diesen Höhenlagen. Man befindet sich in einem Bergkessel, an allen Seite ragen hohe Berge in den Himmel.

Sommeiller - Mitte KreuzungBereits in Sichtweite zur Unterkunft und somit der Zwischenstation zeigt sich eine kleine Kreuzung. Der Weg nach rechts ist mit einem Hinweisschild versehen, das es sich um einen Privatweg handelt. Doch ist er nicht gesperrt, es geht lediglich um den Hinweis, das die Befahrung auf eigene Gefahr durchgeführt wird. Gleich auf den ersten Metern ist zu erkennen, das der Pfad um einiges schlechter ist als die bisher gefahrenen Schotter-Kilometer.

Sommeiller - Mitte Rifugio von Kreuzung ausDer Weg links macht einen besseren Eindruck, ist jedoch eine Sackgasse und führt nach wenigen hundert Metern zum Rifugio Scarfiotti und dem vorgelagerten Parkplatz. Am 2. Sonntag im Juli findet dort jedes Jahr die Stella Alpina statt, das angeblich höchste Motorradtreffen der Welt. Gibt dazu tolle Bilder im Internet, auf denen der ganze Bereich vor dem Rifugio mit Zelten komplett vollgestellt ist. An Motorrädern ist dort jeglich Art zu finden und willkommen, nur kann es selbst im Juli dort oben sehr sehr kalt werden, sollte man drauf gefasst sein.

Sommeiller - oben Kehren über Rifugio Belag Wasserfall 3DVom Rifugio aus ist die kommende Strecke bereits zu sehen, als parallel übereinanderliegende Einschnitte im nördlich liegenden Berg macht sich das erste schwere Stück bemerkbar. Wenige hundert Meter sind es bis dorthin, sofort wird die Piste ruppiger als jemals auf dem zurückliegenden Weg. Ausgewaschene Bereiche, mitunter sehr steil, dicke und lose Felsbrocken. Richtig arbeit, soviel steht fest. Wer Zeit hat die Aussicht zu genießen und dabei auch noch während des Sonnenuntergangs in der Gegend ist, hat einen wunderbaren Blick ins Tal.

Sommeiller - Mitte Rifugio Pano Sonnenstrahlen

Sommeiller - oben Weg Bach TalröhreSind die Kehren geschafft, kommt ein langer Abschnitt mittelschwerer und einfacher Passagen. Der eine Kilometer ist sehr eben, der Belag erdig anstatt felsig und es sind Wege um die kompliziertesten Stellen zu finden. Gleich darauf kommt wieder ein schwerer Kilometer, der den Reifen einiges abverlangt, wieder ein leichterer, und so weiter. Sogar Asphalt aus alten Zeiten ist zu finden, wobei dieser nur einen vernachlässigbar kleinen Anteil der Gesamstrecke einnimmt. Bäume sind bereits auf Höhe des Rifugio aus der Landschaft verschwunden, nun machen sich auch Büsche und eventuell grasende Kühe rar. Es geht einfach durch die Pampa und rein ins Nichts.

Sommeiller - oben Anhöhe PanoramaGegen Ende dieses abwechslungsreichen Teils liegt eine kleine Anhöhe, die Uninformierte (wie meine Wenigkeit) für eine Passhöhe und möglicherweise das Ziel der Reise halten könnten. Weit gefehlt, es fängt grad erst richtig an.

Sommeiller - oben kahl Abgrund 3D700 Meter hinter der Anhöhe kommts richtig Dicke, die schwierigsten 3 Kilometer warten. Rund ein Dutzend Kehren mit richtig ruppigem Belag und guter Steigung liegen vor einem. Während die Straße direkt am losen Abgrund liegt und nichtmal eine Fahrspur breit ist, kämpft man sich über alle Größen von Geröll nach oben. Manche der bis zu fußballgroßen Steine stecken im Untergrund fest, andere nicht. Dazwischen Geröllpfützen, ein paar Stufen, alles zusammen macht die Fahrt nicht ungefährlich. Diese 3 Kilometer sinds, da muss man durch.

Sommeiller - oben Blick aus Kehren hinunter Pano

Wer zu sehr beschäftigt ist und nicht drauf achtet, wird es vielleicht nur im Unterbewusstsein mitkriegen: Irgendwann oberhalb von 2.800 Metern Höhe verabschieden sich selbst Gras und Moos, kehren Hand in Hand der Einöde den Rücken zu. Es gibt nur noch Steine, Felsen und Staub, sonst nichts, wo man hinschaut. Wie eine tote Wüsten- oder gar Mondlandschaft. Ein grandioser Anblick, der auf freigegebenen Straßen in den Alpen absolut selten zu genießen ist.

Sommeiller - oben Blick auf letzten Kehren Pano

Sommeiller - oben Bike 3D kahlEin bisschen Ruhe hat man dafür sogar, da die letzten 3 Kilometer bis zum letzendlichen Ziel wieder ein wenig einfacher zu fahren sind. Es ist noch immer von allem was dabei, aber durch die Bank nicht so heftig wie auf den 3 Kilometern davor. Steine, Fels, Fels, Steine, Staub, bis nach oben, wo der Holzzaun und das angebrachte Schild dem Reisenden wie eine Zielmarkierung vorkommen mag.

Wer nun in der kargen Trostlosigkeit steht und sicht fragt, wie er es in einem Stück bis nach oben geschafft hat, kann der Frage auf demselben Weg abwärts nachgehen. Der Sommeiler gehört zu den schönsten Sackgassen, die man als Endurist in den Alpen befahren kann.

Sommeiller - Passhöhe Pano Zaun Ikke Berg


Fazit:
Sommeiller - Rampe oben Tankrucksack BelagDas Ding ist ein geiler Ritt, kann man nicht anders sagen. Quer durch Marokko, und das mitten auf dem Territorium der Friedensnobelpreisträger 2012. Wenn mir spontan der Urlaub 2012 in den Kopf kommt, habe ich mit Sicherheit die knochigen letzten Meter des Sommeiler vor Augen. Und das Grinsen, das ich nach erfolgreichen Erstbesteigung im Gesicht hatte.

Sommeiller - oben Gegenlicht CockpitWegen des Schwierigkeitsgrades sollte man aber wissen, was man drauf hat. Anders als an vielen Pässen gleicher Couleur ist der Sommeiller nicht das Ziel von Hinz und Kunz. Mir war oben schon ein wenig mulmig, da es 18:30 Uhr spät war, es almählich unangenehm kalt wurde und ich hinter dem Rifugio nur einer einzigen Person begegnet bin. Hätte ich mich auf der Abfahrt ungünstig hingelegt, vielleicht den Unterschenkel angeknackst ... nun ja.
Spielt im Endeffekt keine Rolle. Wer es sich zutraut, der sollte den Sommeiller einmal angegangen sein.


Straßenverhältnisse :

Sommeiller - Mitte Straße BelagDie 5 Kilometer bis hoch nach Rochemolles ist die Straße eine Spur schmal, der Asphalt mies und es gibt viele unübersichtlichliche Stellen. Einen halben Kilometer hinter dem Ort fängt der leicht zu fahrende Schotterbelag an, desse Schwierigkeitsgrad sich bis hoch zum Rifugio nicht ändert, die Piste ist dabei um die 1,5 Spuren breit, über lange Zeit sogar 2 Spuren.

Die hinterm Rifugio liegenden Kehren sind mittelschwerer Natur, die kurz vor der Passhöhe auf drei Kilometern verteilten Kehren der schwerste Teil der Fahrt, die zwar nicht an die LGKS-Nordost-Seite(i) herankommen, sicher aber dem Tremalzo(i) alle Ehre machen. Kurz gesagt: Wer nach den mittelschweren Kehren direkt hinter dem Rifugio keine Lust mehr hat, sollte mindestens die allerletzten 6 Kilometer meiden. In meiner persönlichen Hitliste markiert der Sommeiller nach der LGKS die zweitschwerste Schotterpiste, die ich bis einschließlich 2013 gefahren bin.

Sommeiller - oben kahl Gegenlicht     Sommeiller - oben Helmcam steiler Schotterhang     Sommeiller - oben Abhang Geröll 3D

Ob man es bis nach oben schaffen kann, ist ein wenig Glücksache und hängt nicht zuletzt auch von der Jahreszeit bzw. dem Wetter der vergangenen Zeit ab. Mein Besuch fand Ende August 2012 statt, es lag so gut wie kein Schnee. Das kann durchaus ganz anders der Fall sein, gut und gerne wird die komplette Befahrung bis spät in den Juni hinein von Schneebrettern unmöglich gemacht.


Ein-Ausfahrt :

Sommeiller - Einfahrt PanoramaWer aus Südosten (Oulx, Susa) über die Schnellstraße E70 angereist kommt, muss die letzte Ausfahrt vor dem Frejus-Tunnel nehmen, Richtung Bardoneccia abfahren. Aus Westen, nach Besichtigung des Echelle(n) durch den Ort fahren und am Ende links nach Rochemolles abbiegen. Wer an einer Betonwand entlang und kurz danach die Tunnelzufahrt unterfährt, hat den richtigen Weg gefunden.

Sommeiller - unten Einfahrt SchildGanz nebenbei: Google-Maps kennt die letzten 6 Kilometer bis zum höchsten Punkt der Strecke nicht, auf halbem Weg zwischen Rifugio und See ist Schluß (Stand: Juni 2014). Der in der Karte eingezeichnete Weg endet ziemlich genau in dem Bereich, wo es für Mensch und Maschine am Anspruchsvollsten wird. Das Ziel ist trotdem erkennbar, der See macht als einfarbiger Fleck am Grenzverlauf auf sich aufmerksam, ist mindestens seit 2014 auch namentlich erwähnt.


Passhöhe (u.a.Restaurants/Hotels) :

An höchster Stelle liegt zunächst nur ein großer Platz, der mit einem Holzzaun gegen Norden und somit Frankreich schützt. Früher stand an der Einfahrt ein Rifugio, von dem mir jedoch kein Überbleibsel aufgefallen ist. Die Passhöhe des Sommeiller ist laut Wikipedia eine der höchstgelegendsten Stellen, die legal angefahren werden können. Mit 2.993 ist der Parkplatz fast 200 Meter oberhalb des Bonette-Hinkelsteins angesiedelt, der es bis auf 2.802 Meter geschafft hat.

Sommeiller - Passhöhe Pano Berg Osten

Sommeiller - Passhöhe Pano unten komplett

Der Zaun wurde mitlerweile durchbrochen, theoretisch könnte man auch die paar Meter weiter nach oben und bis zum See fahren, aber wirklich viel weiter kommt man eh nicht. Mitten im Zaun ist eine Infotafel angebracht, die über Örtlichkeit und einen der höchstgelegenen Seen Europas aufklärt.

Um den zu Gesicht zu bekommen, muss die Grenzüberschreitung gewagt werden. Es geht auf einen Anhöhe, von wo aus der mehr oder weniger mickrige See erspäht werden kann. Kein Scherz, ich musst erstmal suchen wo er denn ist, bis ich die kleine Regenwasserpfütze als solchen identifizierte. Viel Wasser war an meinem Befahrungstag somit nicht auf Halde, jedoch kann sich der See in anderen Monaten bis zum höchsten Punkt erstrecken.

Sommeiller - Passhöhe Pano oben See komplett


Besonderheiten Öffnungszeiten/Befahrbarkeit :

Laut Wikipedia gilt ab dem Rifugio Scarfiotti ein Fahrverbot von Freitag bis Sonntag zwischen 9 und 17 Uhr. Gefahren werden darf an den Tagen demnach nur, wenns richtig gefährlich ist.



Weitere Bilder:


Pässe/Strecken in der Nachbarschaft

(i) Beschreibung in Arbeit (n) Nicht befahren - beidemale keine ausführliche Beschreibung


Links zum Thema:
http://de.wikipedia.org -
      ==> .../wiki/Stella_Alpina - Stella Alpina
Allseits bekanntes Online-Lexikon.

Blogbeiträge
Sommeiller --- vom 26. Juni 2014

Neue Pässe 2012 --- vom 10. September 2012


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