Der
Giro d'Italia läuft bereits seit dem
9. Mai, die letzte Etappe steht am
31. Mai an. Bisher waren vor allem Touren im Flachland und dem
Apennin an der Reihe, doch in ein paar Tagen sind die
Alpen dran. Die werden von rechts nach links angegangen, wie jedes Jahr sind auch dieses mal einige nette Strecken dabei, die hoffentlich in den Fernsehübertragungen ausführlich gezeigt werden. Im Folgenden Gesamtkarte und Link auf die Routenplanung, dahinter eine Aufzählung der interessanten Tage und zu fahrenden Pässe.
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http://www.gazzetta.it/Giroditalia/2015/en/route/

Die
15. Etappe am
Sonntag de 24. Mai beginnt in
Marostica nahe
Bassano de Grappa im Flachland. Nördlich davon liegt der sehr schön zu fahrende
Monte Grappa(i), der aber ausgelassen wird. Stattdessen geht es nach Westen an der Nordspitze des
Gardasee vorbei, über den kleinen und wohl wenig bekannten
Passo Daone und dann Richtung
Campo-Carlomagno(n). Allerings nicht bis zu dessen Passhöhe, kurz vorher wird in eine Stichstraße des Ortes
Madonna di Campiglio abgebogen, eine nette Bergankunft auf 1715 Metern ist zu erwarten.
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http://www.gazzetta.it/Giroditalia/2015/en/stage/15/

Am folgenden Tag wird geruht, die
16. Etappe am Dienstag den
26. Mai ist mindestens vom rauf- und runter die Königsetappe. Es beginnt auf breiten Straßen und netter Aussicht, die am
Campo-Carlomagno(n) und
Tonale neben der Strecke lauert. Anschließend wird eine Runde im Uhrzeigersinn gefahren, die zweimal über den
Apricapass führt und dort auch endet.

Mittendrin liegt im nördlichen Bereich der Runde die höllisch kehrenreiche Westrampe des
Passo della Foppa, die offiziell 33 Kehren zu bieten hat. Mindestens das ist eine Strecke, die man sich anschauen sollte, ob im Fernsehen oder noch besser vor Ort. Dicht bewaltetes Gebiet, ein schmales Fahrspürchen wie am
Manghen, extrem viele Kurven, nicht selten viele Radfahrer auf der Piste.
Für mich eine der schönsten Strecken in dem Gebiet, trotz der enormen Konkurenz von
Stilfser,
Gavia,
Torre-Fraele und vielen anderen.
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http://www.gazzetta.it/Giroditalia/2015/en/stage/16/
Abgesehen von einer 851 Meter hohen Bodenwelle findet die 17. Etappe im Flachland statt, vom gestrigen Etappenort geht es stetig nach Westen vorbei an
Lago di Como und
Lago di Lugano.
Etappe 18 ist zu Anfang ebenfalls der eher flachen Art, windet sich dafür in der zweiten Hälfte am
Lago Maggiore entlang. Das Finale findet auf einer Höhenstraße im Nordwesten statt, die unter anderem über den
Monte Ologno und durch
Premeno führt, der höchste Punkt liegt auf 1234 Metern.
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http://www.gazzetta.it/Giroditalia/2015/en/stage/18/
Etappe 19 lullt sämtliche Radler zuerst auf 150 Kilometern Länge ein, es geht durch Täler und Ebenen. Dann aber, in den östlichen Ausläufern des
Aosta-Tals geht es zur Sache, kurz hintereinander sind drei giftige Steigungen mit entsprechendem Gefälle dazwischen zu bewältigen. Die Straßen und Pässe sind eher klein und unbekannt, zum Beispiel der
Col Saint Pantaleon. Die Bergankunft findet in der Sackgasse nach
Cervinia statt, das in einem Skigebiet nahe der schweizer Grenze liegt.
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http://www.gazzetta.it/Giroditalia/2015/en/stage/19/

Am vorletzten Arbeitstag der Radler wird es während der
20. Etappe am
Samstag den 30. Mai staubig. Nach 150 Kilometern auf bestens asphaltierten Straßen in ebenem Gelände wartet auf dem letzten Teilstück die Nordrampe des
Finestre(i) auf Opfer. Soweit ich weiß ist die noch immer geschottert und dürfte wie üblich für den Giro in einen gemütlich zu fahrenden Waldweg planiert worden sein. Immerhin müssen die Giro-Teilnehmer mit fingerdünnen Reifen die kurvenreiche Rampe erklimmen, daher unterscheidet sich die Nordrampe in den Jahren vor und nach einem Giro-Besuch grundlegend. Wobei sie auch sonst nicht wahnsinnig schwierig ist.

Diese Etappe ist auf alle Fälle einen Blick wert. Wann schon sieht man die Jungs mal auf losem, wackeligem Untergrund fahren. Im Jahr 2005 war der Giro ebenfalls vor Ort, das italienischen Fernsehen übertrug die geschotterten Passagen teilweise in schwarz/weiß und leicht verrauscht, der alten Zeiten zuliebe. Ein entsprechendes (vernünftiges) Video war auf Youtube leider nicht zu finden.

Die Südrampe ist seit Jahren komplett geschottert und endet im breit ausgebauten Tal, das nach Westen hin zum Ort
Sestriere führt. In gewisser Weise ist auch diese Strecke ein Pass, in dem Fall endet die Etappe auf 2035 Metern Höhe in der Nähe des Scheitelpunkts, entsprechend gibt es eine weitere Bergankunft. Erwähnt sein will noch die nordöstlich liegende und komplett geschotterte
Asietta Kammstraße(i), die ähnlich schwer oder einfach zu bewältigen ist wie die Nordrampe des
Finestre(i).
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http://www.gazzetta.it/Giroditalia/2015/en/stage/20/
Das war es dann schon wieder von der ersten großen Rundfahrt in Zentraleuropa.
Sie läutet die Radler-Saison entgültig ein, die
Dauphiné macht am
7. Juni in
Provence und Umgebung weiter.
Ciao
Ma