Wieder geht es ins östliche Italien, genauer nach
Venetien. Beide heute vorzustellende Pässe bin ich bereits 2011 gefahren, sie liegen auf der Grenze vom
Trentino im Westen und
Venetien im Osten. Was mir bei diesen regionüberschreitenden Strecken häufig auffällt: An der Grenze ändert sich schlagartig die Qualität der Piste. Bis zum entsprechenden Schild kann man gut fahren, auf einmal wirds ruppig, oder natürlich umgekehrt. Als würde kein italienischer Arbeiter auch nur einen Meter in das Gebiet der "feindlichen" Region hineinackern.
Es geht um folgende Beide:
• Passo di San Oswaldo
• Passo della Mauria
Der
Passo di San Oswaldo beginnt im Westen mit einer historischen Tragödie. Es geht vorbei am ehemaligen Stausee
Lago del Vaiònt.
In den 60er Jahren ist eine Bergflanke in den gefüllten See gerutscht, eine Welle schwappte über die Mauer und zerstörte den Talort
Langarone. Die Mauer hat es überstanden, doch der See wird seitdem nicht mehr aufgestaut.
Ist man an den Überresten von See und Bergrutsch vorbeigefahren, passiert man die Passhöhe in ruhiger Umgebung.
Viel ist oben nicht los, kein Restaurant oder Hotel, nur Kapelle und Parkplatz. Die gut ausgebauten Ostrampe liegt lange Zeit am breiten und im Sommer sehr vertrocknet wirkenden Flußbett des
Cellina.
Der endet später im schönen und langgezogenen
Lago di Bàrcis, der zahlreiche Rastmöglichkeiten bereit hält.
Den nördlich parallel verlaufenden
Passo della Mauria empfand ich dagegen als so lala. Die Ostrampe ist sehr lang und eher langgezogen, breite Piste und schnelle Kurven.
Auf der Passhöhe stehen mehrere verlassen wirkende Gebäude, und ein Cafe/Restaurant.
Die Westrampe ist scheinbar bei Anhängern der Vollgasfraktion sehr beliebt. Wie kaum einmal auf anderen Pässen in
Venetien sind mir dort sehr viele hochdrehende Vierzylinder begegnet, die mit Frequenzen im Ultraschall an mir vorbeigedonnert sind.
Zusammenfassend kann man sagen: Den
Passo di San Oswaldo fand ich durchaus fahrendswert, den
Passo della Mauria eher langweilig, doch glücklicherweise gibt es genügend Alternativen dadrüber und dadrunter.
Bald bin ich durch, bald habe ich alle im Jahr 2011 gefahrenen Pässe aus
Venetien beschrieben. Wird auch Zeit, sind ja schon ein paar Jahre vergangen, seitdem.
Macht es gut.
Martin