Nachdem vor kurzem alle Berichte der
frisch in Spanien befahrenen Pyrenäen-Pässe korrigiert wurden, ist nun ein netter Batzen weiter nördlich im französischen Teil an der Reihe. Mitsamt den wohl bekanntesten Pässen der
Pyrenäen, einige davon dürften aus Übertragungen der
Tour de France jedem geläufig sein.
Allesamt bin ich 2009 in der hier angegebenen Reihenfolge gefahren. 2014 habe ich den letzten zuerst genommen, bin eine große Runde durch
Spanien gefahren und habe dann den Rest der Liste von vorne angegangen. Wer es gemütlich mag, unterwegs was futtert, hier und da einen Streichelzoo erwischt und noch Käse einkaufen geht, für den ist das eine Tagestour. Wer kräftig am Gas hängt und auf Strecke macht, der kann die paar Kilometer in einem halben Tag abfrühstücken.
Von Westen nach Osten:
• Col d'Aubisque
• Col du Soulor
• Gorge de Luz
• Col du Tourmalet
• Col d'Aspin
2009 bin ich die Runde in den Morgenstunden am
Col d'Aubisque angegangen, das Wetter war herrlich sonnig mit klasse Weitsicht.
2014 sah es ganz anders aus. Sichtweite wenns hoch kommt 50 Meter. Nix mit Aussicht. Es wurde schon spät, ich suchte nach einer Unterkunft, aber das Hotel auf der Passhöhe heißt nur Hotel.
War alles nicht so schlimm, den knochigen Teil der Rampe habe ich trotzdem gesehen.
2014 war die Passhöhe des
Col du Soulor komplett in der Hand von Vierbeinern. Allen voran den irre sympatischen Pferden, die mir damals den Tag versüßt haben.
Von denen war letztes Jahr allerdings nichts zu sehen. Entweder war es schon zu spät am Abend, oder das Wetter war ihnen zu kabbelig.
Bei der anschließenden
Gorge de Luz ...
... war das Wetter schnuppe, Schlucht und Galerie waren auch ohne besondere Weitsicht gut zu erkennen.
Am
Col du Tourmalet sah das Ganze schon anders aus.
Genaugenommen sah es gar nicht aus.
Sichtweite 10 Meter, wenn man blassgraue Konturen mitzählt. Die obenrum doch etwas kurvige und gefährliche Westrampe habe ich nur geschafft, weil ich der Nebelschlußleuchte eines Regault Laguna hinterher gefahren bin. Visier von außen naß, von innen beschlagen, Augen tränten, einfach dem roten Punkt hinterher. Wäre der Renault versehentlich den Abhang hinunter gefahren, hätt am nächsten Tag in der Zeitung gestanden "
Rätsel am Tourmalet: Warum fuhr Biker mit in den Tod?".
2009 hatte ich dafür bestes Fotografier-Wetter.
Die vier Strecken/Pässe bis hierhin waren im Jahr 2014 die letzten schönen Kilometer meines Urlaubs, danach ging es schnurstracks Richtung Heimat.
Eine Woche zuvor konnte ich den
Col d'Aspin bei bestem Wetter genießen, Weitsicht bis rüber zu
Tourmalet und
Bigorre.
Wie schon beim ersten Besuch war alles voller Kühe. Scheint da also gang und gäbe zu sein.
Nette Strecke, immer wieder zu empfehlen. Trotz des mitunter hohen Verkehrsaufkommen, da keiner der Pässe auch nur ansatzweise sowas wie ein Geheimtipp ist.
Paar Mönatchen, dann fängt die Saison entgültig wieder an.
Au revoir,
Le Martäng