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St. Gotthard |
Passo del San Gottardo |
Schweiz |
Alpen |
15. Mai - 15. Nov |
2108 m |
10 % |
25 km |
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Lat/Long: 46.555489 8.566965 |
Texte |
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Über den Großen St. Gotthard führen zwei Wege. Zum einen die neue und durchgehend asphaltiere Strecke, zum anderen die alte mit mit Kopfsteinpflaster ausgelegte Tremolastraße. Ich habe mir 2010 beide angeschaut, zuerst die alte und interessantere von Norden nach Süden, danach die neue in umgekehrter Richtung. In der Reihenfolge werden sie hier auch beschrieben.
Im Norden fängt es in Andermatt bzw. Hospental an, auf breit ausgebauter und asphaltierter Strecke geht die Fahrt durch ein weitläufiges Tal. Die Strecke ist recht geradlinig und die Kurven sehr weitläufig, es kann zügig gefahren und ohne Probleme überholt werden.
Auf halber Strecke zur Passhöhe zweigt eine Straße nach rechts ab, mit einem weißen Schild wird auf die alte Piste hingewiesen. Wenige Meter hinter der Einfahrt wird der Asphalt auch schon von Kopfsteinpflaster abgelöst. Fast die ganze Zeit führen beide Straße nebeneinander her, längere Strecken gleich parallel zueinander liegend.
Der Belag ist ziemlich ruppig, man fühlt sich wie auf einem Waschbrett, viele kleine Wellen schlagen ins Fahrwerk. Besonders kurvig ist die alte Nordrampe nicht, fast nur längere Geraden sind zu meistern.
Die Gegend ringsherum besteht aus einer grünen Graslandschaft, in der viele große und kleine Felsen herumliegen. Sehr urtümlicher Charakter, lediglich Verkehr und Galerien der Asphaltpiste zeugen von etwas mehr Zivilisation.
Hat man die neue Piste in einem kleinen Tunnel unterfahren, taucht auch schon bald die Passhöhe auf. Rechts neben der Straße liegt der mittelgroße Lago della Piazza.
Die ruppige Piste reicht bis auf die Passhöhe, erst auf halber Runde um den See hat man wieder wieder Asphalt unter den Rädern. Wer gleich auf die alte Südrampe weiterfahren möchte, muss nur dem Kopfsteinpflaster folgen, das zwischen den beiden großen Gebäuden (Hotel und Museum) hindurch führt.
An der Stelle hält manchmal eine Pferdekutsche mit 5 PS, die Touristen die historische Piste hinunter ins Tal und wieder hinauf transportiert.
Auf der Südrampe fällt als erstes die lange Galerie ins Auge, in der die neue Piste schnurgerade auf die Passhöhe zuführt. Gleich oberhalb von ihr sind gut die Felsmassive zu erkennen, die wohl Grund für die Überdachung der Straße sein dürften. Gleich hinter dem Ausgang der Galerie gibt es eine kleine Parkbucht, von der aus der obere Teil der alten Südrampe wunderbar eingesehen werden kann. Das folgende Bild wurde von der Stelle aufgenommen. Wer auf der Tremolastraße bergab unterwegs ist, hat somit dieses Stück Arbeit vor sich:
Herrlichste Strecke, die aus der Nähe betrachtet noch herrlicher aussieht. Eine Kehre nach der anderen, die teilweise direkt parallel untereinander liegen. Schnell fahren kann man dort nicht, aber wer das vor hat, ist ohnehin am falschen Ort. Der Belag ist genauso hubbelig wie auf dem kurzen Stück der Nordrampe, gut festgeschnalltes Gepäck ist zu empfehlen.
Vergessen sollte man auch nicht, das der Bremsweg um einiges länger als auf asphaltierter Piste ist. Unebenheiten in den Kehren und ein paar fehlende Kopfsteine tuen ihren Teil dazu bei, das die Kurvenlagen nicht allzu tief ausfallen. Trotzdem ist die Fahrt zu genießen, macht Spaß und die Aussicht dürfte jedes Bikerherz erfreuen.
Jedoch hat alles irgendwann ein Ende, das letzte Drittel wird auf asphaltierter Straße gefahren. Es kommen zwar noch ein paar Windungen, aber nichts aufregendes mehr. Dort kann eher die Aussicht ins Tal genossen werden. Im Blick ist der weiter nach Süden führende Bergeinschnitt, und die breite Straße der neuen Gotthard-Piste.
Etwas rechts der Bildmitte (in der Nähe der Militäranlage) ist die große Kreuzung zu sehen, an der alte und neue Piste aufeinandertreffen. Da ich wieder zurück nach Norden wollte, musste ich an der Stelle kehrt machen.
Um auf die neue und durchgehend asphaltierte Straße zu kommen, musste ich mich diesmal nicht nach dem weißen Schild richten, sondern nach dem Blauen. Wie schon zu Beginn angesprochen, ist die Piste nichts besonderes. Bis auf drei Kehren ist es eine Schnellstraße, die mit > 100 km/h genommen werden kann.
Das einzige Schöne ist die Aussicht ins Tal. Sechs Kilometern hinter der Kreuzung taucht auf der rechten Straßenseite ein Café auf (im Bild links oben andeutungsweise am rechten Bildrand zu erkennen), das neben Trubel auch eine Sitzecke in einem etwas ruhigeren Bereich bietet. Vor dem Café befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem ganze Busladungen Touristen abgeladen werden können. Wer nur kurz die Aussicht genießen möchte, braucht dafür nicht zwingend vom Bike abzusteigen, die drei Bilder unten wurden allesamt bei knatterndem Motor aufgenommen.

Kurz dahinter fängt bereits der lange Tunnel an, dessen oberes Ende in eine Galerie übergeht, und von dem kehrigen Teil der alten Südrampe gut gesehen werden kann. Auch aus dem Tunnel heraus kann diese Strecke gut gesehen werden, wobei Anhalten im Tunnel eher nicht zu empfehlen ist. Aber wie schon angesprochen, gleich hinter dem Tunnel gibt es eine Parkmöglichkeit, die tolle Aufnahmen der Tremola möglich macht.
Über die Passhöhe geht es auf einer schnellen Geraden. Wer nicht abbiegt, fliegt an den Gebäuden der Passhöhe und dem großen See vorbei.
Die Nordrampe ist schnell absolviert. Zu Anfang geht es durch eine weitere rund 2 Kilometer lange Galerie, hinter der die besagte Abzweigung auf die alte Kopfsteinpflasterpiste zu finden ist. Der breite Bergeinschnitt liegt vor einem, der auf wenigen Kehren und langgezogenen Kurven ins Tal führt.
Dort liegen die Orte Hospental und später Andermatt, von beiden aus sind mehrere schöne Anschlusspässe zu erreichen.
Fazit:
Die neue und gut asphaltierte Piste ist nichts besonderes, relativ geradlinig und zügig zu überqueren. Die alte Kopfsteinpflasterpiste der Tremolastraße dagegen hat was von alten Zeiten und ist sehr interessant. Kleiner Tipp von mir: Wer auf Sightseeing steht, sollte die alte Südrampe lieber bergab fahren, da man die Kehrenansammlungen nach jedem Richtungswechsel wieder vor der Nase hat. Sehr netter Anblick. Wer mehr des Fahrens unterwegs ist, sollte sie vielleicht eher bergauf fahren, da die Steigung gewissermaßen mitbremst.
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Abgesehen von ein paar hundert Metern, die mit einer Art Betonplatten ausgekleidet ist, bietet die neue Strecke guten, meist sehr guten Asphalt, 2 Fahrspuren und hohes Reisetempo.
Die alte Kopfsteinpflasterpiste ist zwar ebenfalls durchgehend 2 Fahrspuren breit, aber sehr ruppig und wellig. Abgesehen davon ist sie gut in Schuss und wird noch immer aufwendig gepflegt. Bei meiner Überfahrt 2010 bin ich an mehreren kleinen Baustellen vorbeigefahren, in denen das Kopfsteinpflaster in mühsamer Handarbeit instandgesetzt wurde.
Bei nasser Strecke würde ich das Kopfsteinpflaster meiden, denn schon bei trockener Witterung ist es weit weniger griffig als Asphalt. Legt sich dann auch noch Feuchtigkeit auf die kleinen, abgerundeten, teilweise glattgeschliffenen oder lockeren Steine, wird die Fahrt zur Rutschpartie.
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Wie auch die Ostrampe des Nufenen startet die Südrampe des Gotthard in Airolo. Die Nordrampe beginnt in Hospental nahe Andermatt, wie auch die Auffahrten zu Oberalp (nach Osten führend) und Furkapass (Richtung Westen).
Generell ist der Gotthard aus beiden Richtungen durch die gute Ausschilderung einfach zu finden. Die alte von der neuen Piste zu unterscheiden, und nicht versehentlich auf der falschen zu landen, ist etwas schwieriger. Im mittleren Teil der Nordrampe zweigt irgendwann ein etwas schmalerer Weg nach rechts auf die Kopfsteinpflasterpiste ab. Achtet man nicht genau darauf, verpasst man die Einfahrt. An der Kreuzung befindet sich nur ein kleines weißes Schild mit der Aufschrift Gotthardpass.
Im Süden verzweigen beide Strecken in freiem Gelände an einer großen Kreuzung. Gleich an der Ecke steht eine Militärkaserne die von oben gut zu erkennen ist. Wer an der Kreuzung dem blauen Schild folgt und links abbiegt, landet auf der neuen und breit ausgebauten Passstraße, die innerhalb weniger Fahrminuten auf die Passhöhe führt.
Geradeaus gelangt man zu der alten Piste, die sich wenige hundert Meter hinter der Kreuzung durch ein Verbotsschild für schwere und lange Fahrzeuge bemerkbar macht. Das Kopfsteinpflaster fängt erst 2 Kilometer später an.
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Auf der Passhöhe kann eine Menge los sein, unter anderem weil sie durch den großen See Lago della Piazza nicht zu den Hässlichsten gehöhrt.
In Sichtweite zum See, auf der anderen Seite der Promenade, stehen ein Museum und ein Hotel. Zwischen diesen beiden Gebäuden geht es auf die kurvenreiche Südrampe. An der nach Norden führenden Geraden stehen weitere Gebäude, bei schönem Wetter auch einige mobile Snack-Bars und Trödelbuden.
Gleich am Seeufer gibt es lange Parkreihen, die mindestens bei schönem Wetter nicht selten vollgeparkt sind.
Als letztes ist noch das große Adler-Denkmal zu erwähnen, das im Zentrum der Passhöhe steht, nicht zu übersehen ist und häufig für Andenkenfotos herhalten muss.
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Die gesamte Strecke, von Andermatt über den Gotthard bis weit nach Süden zum Ort Airolo, kann alternativ zum Motorrad auch per Postkutsche bewältigt werden. Sie fährt die Strecke in einem Tag ab, scheut sich nicht vor der holprigen Kopfsteinpflasterpiste (Nord wie Süd), die Netto-Fahrzeit wird mit 5 Stunden angegeben.
Der Preis ist allerdings ... heftig. Ich habe schon etwas gestaunt, als ich ihn im Internet gesehen habe. Pro Person, inklusive Mittagessen und ein paar Annehmlichkeiten, mussten im Jahr 2010 fröhliche 680 Schweizer Franken berappt werden (ca. 525 Euro).
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Tour de Suisse 2014 --- vom 14. Juni 2014
Gotthard und Simplon --- vom 13. Februar 2011
Trentino-Tour Tag 22 --- vom 23. Juli 2010
Keine Einträge vorhanden.
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