Die dritte und letzte Woche des diesjährigen
Giro d'Italia wird für die beteiligten Radler wahrscheinlich die schwierigste. Abgesehen von der Schlussetappe, die komplett im Flachland verbracht wird, ist das Terrain ziemlich hügelig, gelinde ausgedrückt. Es geht vom
Trentino Richtung Frankreich, ins westlichste Eck von Italien.

Für die Radler der Tour wird es auf der
15. Etappe am
Sonntag den 22. Mai richtig ekelhaft, es geht nur bergauf und bergab. Nach Anfahrt über den 1.290 Meter hohen
Piancavallo ist mitten am Tag der
Passo Cibiana(i) an der Reihe, der auf Straßenkarten per rot-gestrichelter Linie als schwierig/gefährlich zu fahren markiert ist. Er befindet sich östlich des
Passo Duran(i), der aber nicht besucht wird. Stattdessen geht es danach über den
Passo Giau(i), durch die beeindruckend enge
Sottoguda-Schlucht, die mit vielen Galerien gespikten Rampen des
Passo Fedaia, bevor die Etappe auf einem Nebensträßchen des
Val di Fassa endet. Nord-östlich des Tals befindet sich übrigens die für Motorradfahrer nicht ganz uninteressante
Sella-Runde, welche vom Giro dieses Jahr komplett ignoriert wird.
http://www.gazzetta.it/Speciali/Giroditalia/2011/it/tappa.shtml?t=15&lang=en

Am
Mittwoch den 25. Mai geht es auf der
17. Etappe am Ende über den
Passo del Tonale und danach über den
Passo dell' Aprica. Beide befinden sich auf einer breit ausgebauten Schnellstraße und sind nicht die super-kurvigen Strecken, aber doch schön anzuschauen. Die Landschaft drumherum hat hohe schneebedeckte Berge und fast nebenbei auch schön tiefe Schluchten zu bieten. Die in der Nachbarschaft liegenden Pässe
Gavia,
Mortirolo und
Foppa, die allesamt von kleineren Sträßchen überquert werden, hat man während der Tour-Planung leider vergessen.
http://www.gazzetta.it/Speciali/Giroditalia/2011/it/tappa.shtml?t=17&lang=en
Die vorletzte,
20. Etappe am
Samstag den 28. Mai ist dann wieder ein Klassiker. Nach langer Anreise wird in den Nachmittagsstunden der
Colle delle Finestre(i) angegangen, dessen Nordrampe im oberen Teil nicht asphaltiert ist. Noch immmer nicht, könnte man sagen, denn er war auch in den letzten Jahren hin und wieder Teil der Tour, und für gewöhnlich werden viele Strecken extra für die Radler neu oder frisch asphaltiert (was auch das Ende der staubigen
Gavia-Südrampe war). Was den Schotterbelag angeht, steht wohl fest, dass er in den Wochen nach dem Tour-Besuch hervoragend in Form sein dürfte, wie geschaffen für eine gemütliche Überquerung per Moped. Zur Finestre-Überquerung ist übrigens ein nettes Video auf
Youtube zu finden.
http://www.gazzetta.it/Speciali/Giroditalia/2011/it/tappa.shtml?t=20&lang=en
Das war es dann auch schon wieder mit dem diesjährigen Giro d'Italia.
Wer auf Radrennen steht, oder wenigstens die netten Eindrücke der zu durchfahrenden Gegenden, braucht jedoch nicht lange zu warten. Die
Tour de Suisse, die meist leider nicht ganz so viel Aufmerksamkeit von den Sendeanstalten erfährt, startet bereits 2 Wochen darauf. Am
11. Juni beginnt die 9-tägige Rundfahrt durch das Land des Käsefondue und der guten Straßenverhältnisse.
Gruß
Martin