Wie üblich, als Trainingsrunde und letzter Leistungscheck vor der
Tour de France startet im Juni die
Tour de Suisse. Von Samstag den 8. Juni bis Sonntag den 16. Juni geht es auf 9 Etappen quer durchs Alpenländle.
http://www.tourdesuisse.ch/tour_de_suisse_2013/etappenplan/
Etappe 1 am 8. Juni ist der Prolog, somit als Einfahrrunde gedacht, die nur 12 Kilometer lang ist und im Ort
Quinto gemütlich für Zuschauer am Straßenrand sowie vor den Fernsehern abgegondelt wird.

Richtig los geht es erst am
Sonntag den 9. Juni. Gestartet wird in
Quinto und von dort aus geht es gleich rauf auf den
Nufenenpass, mit 2.478 Metern einem der höchsten schweizer Pässe. Mir persönlich hat er gut gefallen, die Gegend ist einsamer und verlassener als in den touristisch doch etwas überlaufenen Pässen in der Gegend (
Gotthard,
Furka,
Grimsel).
Ein weiterer Pass steht für diesen Tag nicht auf dem Programm, allerdings endet er nach langer Talfahrt gen Westen mit einer Bergankunft in
Crans Montana auf 1.672 Metern.
http://www.tourdesuisse.ch/de/tour_de_suisse_2013/etappenplan/2_etappe/

Die
3. Etappe des 10. Juni startet am
Genfer See, führt über keine erwähnenswerten Pässe und endet weit im Osten hinter dem
Brienzersee. Dort wird ein Teil der Südauffahrt hoch zum
Brünigpass genommen, der Pass dabei aber nicht überquert. Einziges Highlight für mich wäre die Stadt
Fribourg, die zwischen Fluß und Schluchtwänden gelegen ein schöner Anblick ist, den ich
im Jahr 2008 genießen durfte.
http://www.tourdesuisse.ch/de/tour_de_suisse_2013/etappenplan/3_etappe/
Auch am darauffolgenden Tag ist nichts mit riesig hohen Pässen. In einer weiten Runde geht es von
Innertkirchen, seines Zeichens Talort von
Susten und
Grimsel, im Uhrzeigersinn bis zum
Bierwaldstättersee nach
Buochs. Ähnlich verläuft die 5. Etappe, die von
Buochs recht geradlinig und ohne enorme Steigungen nach Norden führt, und im Gebiet um Koblenz - kurz vor Rhein und Grenze nach Deutschland - in eine Runde einschwenkt, die mehrmals gefahren wird. Interessant dabei: Laut der offiziellen Streckenführungskarte ist Germanien noch unerforschtes Gebiet. Zuerst dachte ich, seit wann liegt Koblenz denn am Bodensee?
Spätestens mit der 6. Etappe fragt man sich, wo die Schweizer ihre hohen Berge gelassen haben. Es geht dreimal auf 700 Meter, ansonsten dümpelt das Streckenprofil ohne großes auf und ab um die 500 Meter. Aber vielleicht gibts was fürs Auge, nach dem Start im nördlichen
Leuggern geht es hinunter zum
Zürichsee, der teilweise direkt am Ufer fast komplett umrundet wird.

Am
Freitag den 14. Juni wird es auf der
7. Etappe dann doch noch interessant. Nach Start in
Meilen am
Zürichsee geht es mit kurzer Unterbrechung am
Kerenzerberg 100 Kilometer durchs Flachland. Dann beginnt die immer steiler werdende Fahrt hinauf nach
Davos, das auf rund 1.600 Metern Höhe liegt. Anschließend wartet mit dem
Albulapass einer meiner schweizer Lieblinge auf die Radler. Besonders die Nordrampe führt auf teilweise sehr schmaler Piste durch tolle, naturbelassene Landschaft. Außerdem glaube ich, dort vor ein paar Jahren auf einer Weide Strauße gesehen zu haben.
http://www.tourdesuisse.ch/de/tour_de_suisse_2013/etappenplan/7_etappe/
Zernez ist Startort der
8. und vorletzten Etappe am Samstag den 15. Juni. Es geht durch
St. Moriz und
Silvaplana. In der Gegend gibt es mehrere große und kleine Seen, die ein herrlicher Anblick sind. Besonders der
Silvaplaner See ist bei gutem Wetter mit mehr Menschen als Enten bevölkert, da kann man bestens eine Pause einlegen und das Treiben begutachten.

Einziger Pass des Tages ist der
Julier(i), dessen Passhöhe aus dem südlichen Tal sehr schnell erreicht ist. Von dort aus geht es nur noch bergab, bergab und bergab, bis das Ziel in
Ragaz erreicht ist.
Ich fand den
Julier(i) immer etwas langatmig und zu gut ausgebaut, mein Ding ist eher der am Vortag absolvierte, parallel im Nordosten verlaufende
Albulapass.
http://www.tourdesuisse.ch/de/tour_de_suisse_2013/etappenplan/8_etappe/
Am Sonntag findet zum Abschluß ein Zeifahren über 26 Kilometer statt, das auf den letzten zehn Kilometern eine Steigung von 500 rauf auf 1.388 Meter vorsieht. Danach solls das gewesen sein.
Fassen wir zusammen: Am ersten Sonntag der
Nufenen, Freitag der
Albula, Samstag der
Julierpass(i). Na, also das würd ich auch noch schaffen
Nicht wirklich. Aber was hohe Berge, ekelige Steigungen und dünne Luft jenseits der Baumgrenze angeht, kommt die
Tour de Suisse 2013 meines Erachtens ein bisschen kurz. Wobei wahrscheinlich eh nicht viel im Fernsehen übertragen wird, somit müssen wir für schöne Bilder aus noch schöneren Landschaften auf die
Tour de France warten, die vom
29. Juni bis 21. Juli über die Bildschirme flimmern wird.
Ob und wo ich dieses Jahr hinkommen werde, weiß ich noch nicht. Die Schweiz werde ich dieses Jahr nichtmal streifen, eher zieht es mich in die östlichen Alpen oder vielleicht sogar in die fernen
Pyrenäen. Wir werden sehen.
Bis dahin, genießt die ersten schönen Tage,
Ma