Tourtag 1 - Mittwoch 6. Juli 2011
Morgens bin ich um 6:30 Uhr aufgestanden, um einen kurzen flüchtigen Blick aus dem Fenster zu werfen. Ich hatte Regen erwartet, und so kam es dann auch. Die Sonne drückte sich geradeeben noch unter den Wolken durch, aber es war alles klatschnass und regnete weiter.
Ein Blick ins Internet zeigte auch nichts Tolles. Die Regenzone von
gestern hing nun tatsächlich quer über Deutschland. Da war der Tourstart eigentlich schon abgehakt, aber ich fing trotzdem mit den letzten Vorbereitungen an. Zur Not hätte ich noch genügend zu tun gehabt.
Es wurde 7 Uhr ... 8 Uhr ... die Wolken klarten auf und das Regenradar wurde auch freundlicher. Also habe ich nach langem Hin und Her beschlossen, einfach auf gut Glück loszufahren.
Um 10 Uhr war ich letzlich abfahrbereit, nachdem ich den Start innerlich schon auf den nächsten Tag verschoben hatte.
Man mag es kaum glauben, aber ich bin trockenen Fußes bis ans Etappenziel gekommen. Zwei bedrohliche Regengebiete lagen zwar auf dem Weg, aber an beiden bin ich vorbeigezischt, konnte mir den Regen aus der Entfernung anschauen. Von
Köln ging es über die A3 bis nach
Würzburg, und von dort aus über die A7 bis nach
Füssen und an die Grenze nach Österreich. Die A3 war etwas nervig, zwischen
Frankfurt und
Würzburg gab es zig Fahrbahnverengungen, die jedesmal das Tempo drosselten. In
Füssen angekommen, habe ich nichtmal einen Schnitt von 100km/h vorweisen können. 6 Stunden 30 für 610 Kilometer.
Eegal, ich bin trocken über die erste Transitstrecke gekommen, und nun lag die Nächste vor mir.
Von da aus ging es durchs
Tannheimer Tal, über den
Gaichtpass und den
Fernpass. Alle Strecken bin ich 2009 bzw. 2010 bereits gefahren und habe dabei tausende Bilder gemacht, somit konnte ich dieses Mal einfach durchfahren. Zwei oder drei Mal habe ich für Fotos angehalten, den Rest habe ich meiner GoPro-Helmkamera überlassen. Herrlich, wusste gar nicht mehr, wie nett es sein kann, einen Pass einfach nur so zu fahren, von Anfang bis Ende, ohne Zwischenstopps. Normalerweise muss ich X Mal anhalten und Fotos machen.
Anschließend kam noch der
Holzleitner Sattel an die Reihe. Bin ich zwar 2009 bereits gefahren, habe ihn aber nicht weiter beachtet oder einen Bericht von angefertigt.
Die Westseite ist eine Schnellstraße, die Ostseite kurz ganz nett, aber dann kommen Käffer und Geraden. Naja, nicht der Bringer, aber er brachte mich zum
Brenner(i). Und den hatte ich nun wirklich langweiliger in Erinnerung, als er tatsächlich ist. Gute Straße, nett viele Kurven.
Wenigstens den Teil, den ich bisher gesehen habe. Als ich den anging, waren es schon 20 Uhr, Unterkunftsuche war angesagt. Zuvor habe ich häufig
Zimmer frei-Schildchen an allemöglichen Gebäuden gesehen, die nicht nach Hotel sondern nach privaten Häusern aussahen. Nach sowas hielt ich Ausschau, und hatte noch auf der Nordseite des
Brenner(i) Glück.
Und da hocke ich nu. Kurz vor der Abzweigung ins
Stubaital, in einem gemütlich großen Zimmer im Haus einer Famillisch.
28 Öre mit Frühstück, das geht doch in Ordnung. In ner Garage steht die Kiste auch, besser gehts kaum. Abgesehen vom Fernseher. Entweder der taugt nix, oder heute fanden um 20 Uhr tatsächlich keine Fußballspiele statt (Internetzugang hatt ich nicht, konnte somit auch nicht nachschauen).
Campen war von vorne herein nicht angesagt, da ich dem Wetter nicht traue.
Heute war Anreisetag, morgen geht es dann mit der Pässe-Party los. Erst muss ich über
Brenner(i) und
Jaufen, dann kommen ein paar Strecken westlich des
Mendel an die Reihe, anschließend will ich mir einen Campingplatz irgendwo südlich des
Stilfser Jochs suchen. Müsst von der Distanz her eigentlich klappen, sofern ich früh aus den Federn komme.
Das war es vom ersten Tag,
Martin
Obwohl, einen habe ich noch. Nen kleinen Schnappschuss, aufgenommen in Österreich. Man beachte die Zahlen auf der rechten Seite
1,36 Euro, auf der Autobahn (noch in Deutschland) habe ich 1,59 Euro gezahlt.