Nun bin ich seit über einer Woche wieder in heimischen Gefilden, da wirds langsam Zeit, den vergangenen Urlaub zusammenzufassen und ein kleines Resumee zu ziehen.
Vorab ein Blick ins Cockpit der XT, aufgenommen gleich nach der Tour:
Links (in Kapitalermotorschaden-Rot) ist die Tankwarnung zu erkennen, bin somit auf Reserve in Köln eingeflogen. Bei der Tankung ein paar Tage später stellte sich erst heraus, wie knapp das eigentlich war. Getankt habe ich 14,5 Liter, in den XT-Tank passen 15 Liter! Wäre der Heimweg 10 Kilometer länger gewesen, wäre ich liegengeblieben.
Rechts ist der Tacho mitsamt Tour-Kilometerzähler zu sehen. 3.500 Kilometer in 14 Tagen, na das nenne ich wenig. Ziehe ich nun noch 1.300 Kilometer Autobahnfahrt ab (
600 von Köln nach Kempten,
700 von München nach Köln), und mache aus den 14 Tagen glatte 11 (zwei Tage An- und Abfahrt, ein
Ruhetag), bleibt eine Kilometerleistung von 200 Kilometern pro Tag. Überschaubar, würde ich sagen.
Kommen wir zu den Regentagen. Von den 14 Tagen waren 7 Tage verregnet. Es hat nicht von morgens bis abends geregnet, aber ich war die meiste Zeit auf nassen Straßen unterwegs, und musste im Laufe des Tages mich und das Gepäck in Regenklamotten einwickeln. Das alles hat gleich mehrere negative Seiten, abgesehen davon, das es nervig ist, fahren auf nasser Straße nicht wirklich viel Spaß macht, alles gefährlicher wird.
Der negativste Aspekt ist sicherlich, das mir wegen des miesen Wetters eine ganze Reihe von fest eingeplanten Pässen und Strecken durch die Lappen gegangen ist. Allen voran Schotterpisten, von denen auf dieser Tour so einige dran glauben sollten. Gut, die
Tremalzo-Südrampe(i) habe ich im Sack, bin ich
bei schönstem Wetter gefahren, ...
... drei weitere im Einzugsgebiet des
Gardasees ebenfalls. Aber den
Monte Crostis(n), der nordlich des
Monte Zoncolan liegt, und einige schöne Schotterpisten in Slowenien (z.B.
Stol(n),
Slowenische Grenzkammstraße(n),
Monte Matajur(n), etc.) musste ich knicken, nur wegen dem [zensiert] Wetter. War mir einfach zu heikel, ohne Begleitung aber mit Gepäck nasse und rutschige Naturpisten zu fahren. Soll doch auch Spaß machen, und der kommt beim "karre aus der waagerechten hochwuchten" nun wirklich nicht auf.
Wieviele Pässe und Strecken ich genau gefahren bin, habe ich ehrlich gesagt bislang nicht ermittelt. Ich bin gerade damit beschäftigt, temporäre Berichte für alles anzulegen, mitsamt Kurzbeschreibung und 1-2 Bildchen, damit auf den jeweiligen Seiten ein kleinwenig mehr zu lesen ist, als nur das ich dagewesen bin und die Texterei in Arbeit ist.
Zusammenfassend kann man sagen: Italien im Juli 2011, datt war nix.
Trotzdem bin ich froh, am
9. Juli kurzentschlossen losgefahren zu sein, obwohl das Wetter nicht optimal aussah. Denn hätte ich mich an dem Tag nicht auf die Socken gemacht, würde ich wahrscheinlich jetzt noch auf besseres Wetter warten.
Gutes gibt es aber von meiner Ausrüstung zu berichten. Das Wichtigste vorweg: Es ist alles heil geblieben! Die zwei Jungs ...
... habe ich im Orischinoolzustand wieder mit nach Hause gebracht. Ist aber auch ein höchstens mittelmäßiges Wunder, da ich (wie schon angejammert) wenig auf Schotter unterwegs war. Wobei, wenn ich da an
letztes Jahr denke, als ich bereits nach dem
ersten Schotterpass beide Dosen Reifenpilot verschießen musste ...
Dieses Jahr hatte ich keinen Platten zu verzeichnen, keine ADAC-Telefon-Aktion, keine 90er-Schräglage, nix ist abgebrochen oder wurde verbogen, habe das Motorrad nicht mit Öl besudelt ... von der Seite lief dieses Jahr somit alles glatt.
Thema Fotoapparate, ganz wichtig! Mir sind zwei Kameras weniger kaputtgegangen als letztes Jahr, also ungefähr überhaupt keine. Schonmal eine sehr gute Sache. Die neue Helmkamera GoPro Hero hat zwar manchmal beschlagungstechnisch etwas rumgezickt ...
... aber ansonsten hat sie gute Dienste geleistet. Abgesehen von dem hundsmieserabelen Sound den sie abliefert. Das eingebaute Mikrofon - und da gibt es nicht den geringsten Verhandlungsspielraum oder Platz für Interpretationen - ist Super-Super-Scheiße! Eigentlich eine Freichheit, sowas in eine Kamera einzubauen und zu behaupten sie nimmt auch Ton auf. Will ich irgendwann die Videos von den Pässen auf meiner Seite veröffentlichen (ohne Umweg Youtube), darf ich mir vorher Gedanken über Ersatz-Sound machen, d.h. GEMA-Gebühren oder GEMA-Freie-Mucke.
In den nächsten Wochen läufts wie immer: Sind neue Pass- bzw. Streckenbeschreibungen fertig, melde ich mich. Vielleicht schaffe ich es im August auch endlich, eine meiner ausführlichen Tourberichte zu veröffentlichen, zwei sind nicht mehr sehr weit von der Fertigstellung entfernt.
Bis dann,