Welche Radrundfahrt kommt jedes Jahr gleich nach dem
Giro an die Reihe? Richtig, die eher klein anglegte
Critérium du Dauphiné. Eine Ruhetag-Verneinende Tour über 8 Etappen, die vor allem im
mittleren Teil der französischen Alpen ihr Unwesen treibt. Diesmal jedoch treibt sie es auch im/ins
Zentralmassiv. Dabei fallen ein paar interessante Strecken an.
Gestartet wird am
Sonntag den 8. Juni, das Ende ist am
Sonntag den 15. Juni erreicht. Eine
Tour de France im Kleinen, dennoch von den gefahrenen Gegenden nicht uninteressant. Kurz zusammengefasst findet zuerst ein gemütliches Warmrollen in
Lyon statt, dann folgen zwei Etappen im
Zentralmassiv, die letzten 5 Etappen klettert man die
Alpen mehr oder weniger von Süd nach Nord.
Route und generelles Eingangsportal in englischer Sprache sind zu finden unter:
http://www.letour.fr/criterium-du-dauphine/2014/us/overall-route.html
Etappe Nummer 1 ist der Prolog, anders gesagt Schaulaufen für anwesende Reporter. In der Heimatstadt von niemand geringerem als
Antoine Marie Jean-Baptiste Roger Vicomte de Saint-Exupéry werden ein paar Kilometer gerollt, nichts Aufregendes.
Etappe 2 geht durchs
Zentralmassiv, mit einem Finale am
Col du Beal. Da musst ich schon ein wenig schmunzeln, denn den gleichen, völlig unbedeutenden Pass mitten im Nirgendwo bin ich im Jahr 1999 an einem verschneiten März-Tag gefahren. Witzig, das nun die
Dauphiné da vorbei schaut.
http://www.letour.fr/criterium-du-dauphine/2014/us/stage-2.html
Die
Etappe Nummer 3 schlängelt sich aus dem
Zentralmassiv langsam nach Osten Richtung
Alpen, endet in der Talsenke zwischen den beiden Gebirgen, die Höhenunterschiede während der Fahrt dorthin halten sich in Grenzen. Unter anderem geht es über den
Côte de Lavet und den
Col de la Mûre.
Etappe 4 führt am Mittwoch aus der Senke hinaus und hinein in die
Alpen, quer rüber nach
Gap, zum Fuß des
Col Bayard, von dem selbst nur ein Teil der Südrampe angefahren wird. Danach geht es über den
Col de Manse und in einer Runde wieder nach
Gap.
http://www.letour.fr/criterium-du-dauphine/2014/us/stage-4.html
Auf der
5. Etappe geht es dann mehrmals auf und ab, zu Beginn ein weiteres Mal über den
Manse, die restlichen Pässe wären
Côte du Motty,
Côte du Pont-Haut,
Col de Malissol,
Col de la Morte und der
Côte de Laffrey, allesamt mir unbekannt.
Die
6. Etappe am Freitag den 13. Juni startet im von Bergen umschlossenen
Grenoble, führt dann nach Westen raus aus den Bergen. Anschließend arbeitet sich der Tross nach Norden, es liegen jedoch keine richtig hohen Pässe auf dem Weg.

Dagegen ist
Etappe 7 möglicherweise als Königsetappe zu bezeichnen. Sie beginnt am
Genfer See, überquert den kleinen
Côte des Gets, gefolgt vom schmalstraßigen
Col du Corbier(i). Der anschließende
Pas de Morgins liegt mitten in einer Touristenhochburg, hat aber in
Châtel einen hübsch anzuschauenden See und auf schweizer Seite viel Talblick zu bieten.
Als Letztes geht es nach Süden Richtung
Martigny und über einen von mir nicht gefahrenen
Col de la Forclaz (von der Sorte gibt es mehrere). Das entgültige Finale bildet eine Bergankunft in der Sackgasse des Ortes
Montée de Finhaut-Émosson, gelegen am Fuß des Stausees
Lac d'Emosson.
http://www.letour.fr/criterium-du-dauphine/2014/us/stage-7.html

Der
8. und letzte Fahrtag am Sonntag den 15. Juni ist ebenfalls nicht einfach, doch halten sich die Steigungen gegenüber dem Vortag in Grenzen. Zu erwähnen sei vor allem der
Col des Saisies, der mitten in einem groß angelegten Skigebiet liegt. Für die letzten Kilometer der diesjährigen
Dauphiné ist wie am Tag zuvor eine Bergankunft geplant.
http://www.letour.fr/criterium-du-dauphine/2014/us/stage-8.html
Die wahnsinnig hohen Pässe oder Schwierigkeiten sind nicht dabei. Ist aber jedes Jahr dasselbe, der Juni gilt als Ruhemonat zwischen dem
Giro im Mai und der
Tour de France im Juli. Letztere beschreibe ich wahrscheinlich wieder in 2 oder 3 Etappen, ungefähr am 1. Juli wird auf jedenfall der erste Bericht langsam fällig.
Läuft alles wie lose angeplant, sitze ich Mitte Juli im Autozug Richtung
Pyrenäen. Vielleicht bekomme ich dann sogar was von der Tour mit, die ist um den 23. Juli ebenfalls im spanischen Grenzgebiet zu Gast.
Wie immer wünsche ich viel Spaß bei den Fernsehübertragungen oder aber beim selbst abfahren.
Martin