Kurz vor meinem Urlaub habe ich noch ein paar absolute Hammerpässe zu präsentieren. Allesamt gehören sie mit zu den Schönsten, die man in der Provence oder gar in den ganzen Alpen finden kann. Noch dazu liegen sie in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander und können an einem Stück gefahren werden.
Und das Teil kreisen sie ein:
Den
Grand Canyon du Verdon, auch ganz simpel als Verdon-Schlucht bekannt. Neben der Tara-Schlucht im ehemaligen Jugoslawien ist sie eine der Größten Europas. Dort ist weit mehr zu unternehmen als motorradfahren und die Aussicht genießen, aber zur Zeit kann ich nur darüber berichten. Insgesamt umzingeln 4 Pässe den Canyon, die an einem Stück gefahren eine extreeeeem nette Runde bilden. Man kann die etwas mehr als 110 Kilometer locker an weniger als einem halben Tag abspulen, dennoch empfehle ich dafür mindestens einen ganzen Tag einzuplanen.
Überarbeitete Pässe sind mit * markiert, die restlichen Berichte sind ganz frisch.
Die komplette Runde, gegen den Uhrzeigersinn:
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Col d'Ayen *
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Collet Barris *
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Col de l'Olivier
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Col d'Illoire
Im Osten bei
Castellane beginnt der
Col d'Ayen, und gewissermaßen auch die Schlucht. Im Laufe der Fahrt wird sie immer tiefer und beeindruckender, bevor man sie am Aussichtspunkt
Point Sublime kurz aus den Augen verliert.
Danach sollte man ganz unbedingt vor dem Ort
La Palud sur Verdon nach links auf die (zum Teil) nur in eine Richtung befahrbare
Routes des Crétes abbiegen, die auf einer schönen und fast abgeschlossenen Runde um den
Collet Barris leitet. Von dort aus sieht man die Schlucht mit am Beeindruckendsten, da dieser Weg durch luftige Höhen an den interessantesten Stellen vorbei führt.
Am Ende der Runde landen man im Ort
La Palud sur Verdon, biegt nach links (Westen) ab, überquert kurz die Passhöhe des
Col d'Ayen und später die des
Col de l'Olivier. Von Letzterem ist der Ausgang der Schlucht am Besten zu sehen, wo der immer breiter werdende und von Tretbooten überwucherte Fluß
Verdon in den Stausee
Lac de Sainte Croix mündet.
Auf der Südseite liegt der
Col d'Illoire. Die ganze Fahrt findet fast auf einer Höhe statt, und bietet neben diversen Sehenswürdigkeiten (
Balcons de la Mescla,
Pont de l'Artuby,
Tunnels du Fayet) Aussicht von der gegenüberliegenden Seite, was logischwerweis einen komplett anderen Blickwinkel ergibt.
Im August bin ich wieder in der Gegend, und werde mir für dieses beeindruckende Naturwunder mehr Zeit nehmen. Einerseits klapper ich selbstredend alle Pässe ein weiteres Mal ab, bewaffnet mit neuen Kameras (dazu komme ich die Tage noch) und hoffentlich bei besserer Fernsicht als letztes Jahr. Zum anderen will ich auch an diversen Non-Bike-Unternehmungen teilnehmen, mit denen man tief in die Schlucht gelangt. Zur Auswahl ständen Wanderungen, ne gemütliche Tretbootfahrt durch den Ausgang der Schlucht, Rafting, Canyoning, Djungeling (o.ä.), und wie die neuartigen Botanik- und Wassersportarten dort alle heißen mögen.
Ich bin schon höllenmäßig gespannt. Meine in Kürze startende Trentino-Tour wird dagegen fast langweilig, da werde ich nur Pässe, Pässe und Pässe sehen. (Unter anderem die Südseite des
Tremalzo(i), so langweilig wirds dann also doch nicht)
Wie dem auch sei. Im Herbst kann ich diese kaum zeitintensiven Berichte wohl alle komplett überarbeiten, da ich sicherlich mit neuen Informationen und (allein von der Schlucht) mit >> 1.000 Fotos nach Hause kommen werde.
Aber, auf den Job freue ich mich schon jetzt.
Bis dann,
Martin