|
|
|
Barris |
Collet Barris |
Frankreich |
Alpen |
gj. Offen (*) |
1300 m |
23 km |
|
|
Lat/Long: 43.758976 6.368423 |
Texte |
Google-Map |
Google-Route |
Die Runde um den Collet Barris führt einen am nächsten und höchsten an die Verdon-Schlucht heran. Teilweise ist sie Einbahnstraße, und sollte daher ganz unbedingt im Uhrzeigersinn gefahren werden.
Die Einfahrt ist östlich von La Palud sur Verdon zu finden, ein von der Hauptstraße gut zu sehender Wegweiser mit der Beschriftung Routes des Crétes zeigt den richtigen Weg. Und der ist zu Anfang von längeren Geraden geprägt, so dass ich mich fragte, ob ich richtig abgebogen bin. Die Straße ist mit 2 Spuren fast überbreit, hubbelig und führt duch grüne Landschaft. Aber das hat sich an der ersten Kehre erledigt, die den Startschuss für einen wahren Stop-and-Go-Sightseeingmarathon abgibt.
Auf dem Weg nach oben gibt es 4 oder 5 Rechtskehren, von denen jede eine kleine Haltebucht für mehrere Autos anbietet. Obwohl sie nur jeweils einen Fahrkilometer oder weniger voneinander entfernt sind, bietet JEDE eine komplett andere Sicht auf und in die Schlucht. Das einzige was wirklich alle Aussichtsplattformen gemeinsam haben: hinter der Absperrung geht es sehr sehr tief nach unten, und das für gewöhnlich 90 Grad senkrecht, ein Paradies für Lebensmüde.
Auf keinen Fall sollte man diese Kehren einfach duchfahren und die Aussicht ignorieren, denn diese sind es, die den Barris ausmachen. Alleine aus den Kehren heraus habe ich dermaßen viel fotografiert und dabei einen ganzen Sack Panoramabilder ergattern können. Jedes von den Bilder wäre es Wert gezeigt zu werden, aber die Menge würde den Rahmen an dieser Stelle sprengen. Eventuell stricke ich dafür demnächst einen Extra-Bericht zusammen, somit gibt es hier nur eine winzig-kleine Auswahl.

Gesondert zu erwähnen sei noch einer der oberen Aussichtspunkt, der in meiner Google-Route (oben rechts auf dieser Seite) mit Punkt B markiert ist.
Es ist meines Wissens nach der Breiteste und am aufwendigsten Angelegte, der zudem auch die meist Parkfläche bietet. Die Aussicht ist wie in allen anderen Rechtskehren wunderbar, welche die Schönste ist bleibt jedem selbst überlassen.
Ein Hingucker ist auf jeden Fall die nackte und 90 Grad senkrecht abfallende Steilwand auf der linken Seite. Wer Glück hat, kann an einem schönen Tag Freeclimber bei der Ausführung ihres nicht ganz ungefählichen Hobbys sehen. Erst mit Personen in der Wand werden einem die Ausmaße der Schlucht richtig bewusst, die gerade auf Fotos allesamt fast harmlos daher kommen.
Dahinter entfernt man sich für kurze Zeit von der felsigen Landschaft, es geht noch ein paar Meter weiter nach oben und durch waldigeres Gebiet. Hat man wieder Aussicht auf die Schlucht, ist die Perspektive wieder völlig verschoben, dazu kommt auch noch ein weiterer Bereich der Schlucht in Sicht.
Die Straße führ nun mit leichtem Gefälle nach Süd-Westen, und mehrere Abschnitte des auf der anderen Schluchtseite verlaufenden Col d'Illoire werden sichtbar. Dort seien (von links nach rechts) zu erwähnen: Der Aussichtspunkt Balcons de la Mescla, die Brücke Pont de l'Artuby und ein von außen gut sichtbares Tunnel-Galeriensystem Namens Tunnels du Fayet.

Das Gleiche gilt natürlich auch in umgekehrter Richtung. Vom Illoire ist dieser obere Bereich des Barris gut zu erkennen. Sie macht sich vor allem durch Sandflächen bemerkbar, die sich unterhalb der Fahrbahn gebildet haben. Diesen Anblick hat man aus dem ganzen Bereich um die Pont de l'Artuby, in diesem Fall wurde die Aufnahme kurz vor den Balcons de la Mescla erstellt (von den oberen dreien das Bild links, der langen Gerade auf der rechten Seite)
Aufgrund der großen Entfernungen macht sich spätestens dort eine schlechte Wahl von Tag (bzgl. Wetterverhältnissen) und Tageszeit bemerkbar. Bei meinen Überquerungen war das Wetter augenscheinlich ganz in Ordnung, aber für gute Fernsicht leider zu diesig, und die tief hängende Nachmittagssonne erzeuge viel zu harte Kontraste in der Schlucht. Könnte ich mir die Umstände aussuchen, würde ich die Mittagsstunden einen Tag nach ausgiebigen Regenfällen wählen. Zum Fotografieren wäre wegen der extremen Weitsicht ein komplett wolkenfreier Himmel zu bevorzugen, weil sonnige und schattige Bereiche in einem Bild nur schwer nachzubearbeiten sind.
Die Straße passt sich fast bis zum Ende der Runde den Windungen der Schlucht an, und das sind sehr viele. An mehreren Stellen werden kleine unbeleuchtete Tunnel durchfahren, die nicht zuletzt wegen der hier gültigen Einbahnstraßenregel aber kein Problem sind, auch wenn sich nicht jeder daran hält.
Als nächstes taucht am Schluchtrand das Chalet de la Maline auf, das bereits aus der Höhe von weitem gesehen werden kann. Sofern ich meine Michelin-Karte Nr. 334 (2008er) richtig interpretiere, ist es dort fehlerhafterweis als Chalet Martel eingetragen, eine Unterkunft mit diesem Namen konnte ich jedoch nicht ausfindig machen. Auch über das Chalet de la Maline sind Informationen nur schwer auszumachen. Interessant ist es nicht zuletzt deswegen, weil in seiner Nähe der westliche Einstig auf den Wanderweg Sentier Martel liegt, dessen nord-östlicher Ausstieg sich am Point Sublime des Col d'Ayen befindet. Die im Internet zu findenden Berichte über lange steile Treppen, Tunneldurchgänge, schmale Pfade tief in der Schlucht und in schwindelerregenden Höhen lesen sich grauenhaft schön. Ich bin zwar ein eher fußfauler Kollege, aber wahrscheinlich werde ich mein Gepäck um ein Paar Wanderschuhe erweitern müssen, wenn ich dieses Jahr im August mal wieder in die Gegend komme.
Noch vor erreichen des Chalets liegt die Stelle, an der die Runde um den Barris für gegen den Uhrzeigersinn fahrende zur Einbahnstraße wird. Bis zum Chalet kommt man somit von beiden Seiten, aber die höchste Stelle und die interessanten Kehren auf der Ostseite sind für Falschfahrer somit Tabu.
Bis zum Ende der Runde sind es vom Chalet aus 8 Kilometer. Hat man die Schlucht bislang mehr von oben betrachten können, befindet man sich nun fast auf einer Höhe mit den Spitzen der Schluchtwände, und erhält dadurch eine ganz andere Perspektive auf Klippen und Tiefen. Zudem liegen die gegenüberliegenden Felswände so dicht zusammen wie in keinem anderen Bereich. Alles ist näher und greifbarer, auch wenn sich die tatsächlichen Ausmaße des Gesehenen nur schwer interpretieren lassen. An ein paar Stellen sind Felswände und der im Tal fließende Verdon zu sehen, der wirklich winzig klein aussieht. Die nicht selten senkrechten Wände sind erstaunlich dicht bewachsen, und das nicht etwa nur von kleinen Büschen, auch ausgewachsene Bäume sind darunter. Würde man eine Umfrage unter den Touristen machen, wie tief sie die Schlucht in dem Bereich schätzen, ich bin mir sicher das zwischen 200 und 1.000 Metern alles dabei wäre.
Die Straße führt derweil auf der selben Höhe an den Schluchtwänden vorbei, die daher während der Fahrt sehr gut gesehen werden können. Gleich mehrere Haltebuchten stehen den staunenden Touries zur Verfügung, manche im 100 Meter Abstand, aber es gibt auch häufig neben der Straße noch genügen Platz für einen kurzen Stopp. Das Panoramabild zeigt 3 dieser Aussichtsplattformen, aufgenommen von einem freien Fleckchen irgendwo am Straßenrand. Nur wenige Fahrkilometer später wurde das Bild ganz oben links augenommen, das einen sehr breiten Bereich der Schlucht zeigt. Daran erkennt man gut, wie unterschiedlich die einzelnen Abschnitte des Crand Canyon du Verdon sind.
Wenig später knickt die Straße merklich nach Nord-Westen weg und führt in einen kleinen Nebenarm der Schlucht, den Verdon lässt man hinter sich. Die noch immer kurvige Strecke führt durch die Botanik, teilweise bewaldet und gegen Ende mehr duch freies Feld. Die Schluchtdurchfahrt ist beendet, auf den letzten Metern kann man das Gesehene verdauen.
Etwas anstrengend kann die Ausfahrt werden. Diese befindet sich im Ort La Palud sur Verdon und ist ampelgesteuert. Da es östlich des Ortes eine Engstelle gibt, die jeweils nur für eine Fahrtrichtung freigeschaltet wird, kann es dort zu erheblichen Stauungen kommen. Für Fahrzeuge mit mehr als 2 Rädern kann das in den Nachmittagsstunden, wenn auch die Letzten Touristen die Schlucht verlassen wollen, mit erheblicher Wartezeit verbunden sein.
Fazit:
Von den 4 an der Schlucht verlaufenden Pässe (Ayen, Barris, Olivier, Illoire), die alle für sich ein herrlichs Erlebnis sind, ist der Collet Barris aus meiner Sicht der bei weitem Imposanteste. Die Runde ist nur 23 Kilometer lang und bei normalem Tempo in 45 Minuten zu durchfahren. Wer auch nur ein bisschen die Aussicht genießen und auf Foto-Safari gehen möchte, sollte nicht weniger als 2 Stunden einplanen. Es gibt genügend Stellen an denen Rasten auch in größeren Gruppen möglich ist, somit sollte man Brotzeit-, Ziggi-, und Zuhause-Anruf-Pausen auf die Zeit der Schluchtdurchfahrt legen.
|
|
Im Bereich mit der Einbahnstraßenregelung, der zwischen dem Chalet und der höchsten Stelle liegt, wird es hin und wieder etwas enger als 1,5 Fahrspuren, der Rest der Strecke ist 2 bequeme Spuren breit. Die Piste selber ist hubbelig, hat Wellen und Löcher zu bieten, ist aber auch mit schweren und/oder tiefliegenden Maschinen gut zu befahren.
Absperrungen sind am Straßenrand übrigens nur selten vorhanden, weshalb die Aufmerksamkeit wenigstens zur Hälfte dem kurvigen Straßenverlauf zu widmen ist.
|
|
Die Einfahrt befindet sich östlich und außerhalb des Ortes La Palud sur Verdon, liegt auf der D23 und ist dort mit einem gut von der Hauptstraße sichtbaren Hinweisschild Routes des Crétes markiert. Die Ausfahrt der Runde liegt innerhalb des Ortes, von dem aus es nach rechs zur Col d'Ayen-Ostrampe und nach Westen zum Col d'Olivier und zum Ausgang der Verdon-Schlucht geht.
|
|
Ob es dort wirklich sowas wie eine ausgeschilderte Passhöhe gibt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Eventuell ist ein Schild Pas de la Baou als solches augestellt, das in einer der letzten Kehren auf der Ostseite steht. Als einzige Unterkunft an oder in der Nähe der Schlucht ist mir das oben schon angesprochene Chalet de la Maline aufgefallen, über das im Internet aber kaum Informationen zu finden sind.
|
|
Auch wenn ich mich da wiederhole: Die Strecke kann nur im Uhrzeigersinn komplett befahren werden!.
Die Ausfahrt in La Palud sur Verdon ist nicht von Beginn an Einbahnstraße, was mich und einen Mitreisenden im Jahr 2008 in die Irre geleitet hat. Der One-Way-Teil liegt zwischen der höchsten Stelle im Osten und dem Chalet de la Maline im Westen. Wer gegen den Uhrzeigersinn fährt, bekommt nur 8 km zu sehen, was etwa 2/3 der Strecke entspricht.
Diese Beschränkung ist nicht auf allen Karten vermerkt, daher die eindringliche Warnung. Auf meiner 10 Jahre alten Michelin-Karte Nr. 245 (1:200.000) ist der Weg nicht als Einbahnstraße gekennzeichnet, auf der Nr. 334 (1:150.000) aus dem Jahr 2008 allerdings schon.
|
|
Verdon-Tour 2008 --- vom 19. März 2012
Grand Canyon du Verdon --- vom 20. Mai 2010
Neue + frische Pässe --- vom 7. Juni 2009
Keine Einträge vorhanden.
Hinweise:
• | Die Eingaben können nach dem Absenden noch verbessert/geändert werden. | • | Die Angaben für Webseite und EMail-Adresse sind optional. | • | Die EMail-Adresse wird nicht veröffentlicht sondern nur in der Datenbank gespeichert. Sie sollte lediglich dann angegeben werden, wenn Rückfragen zu erwarten sind (ihr z.B. über Fehler berichtet habt). | • | Name, Webseite und EMail-Adresse werden in einem Cookie gespeichert (sofern dies erlaubt ist) und im nächsten Formular automatisch eingetragen. |
|