Der 
Giro d'Italia wird die Tage in der 
Lombardei vorbeischauen, und das ist doch genau die richtige Zeit, gleich ein paar auf Vordermann gebrachte Passbeschreibungen aus der Region zu präsentieren. Alle Pässe bin ich bereits gefahren ... irgendwie ... wenigstens halb ... oder ich dachte ich wär sie gefahren. Wie auch immer.
Unsortierte Reihenfolge:
• 
Passo dell' Aprica
• 
Passo della Foppa
• 
Passo del Mortirolo
Der 
Passo dell' Aprica beginnt nahe den größeren Orten 
Sondrio und 
Tirano. Er ist kein übertoller Pass, aber doch weniger langweilig, als ich es von meiner Erstbefahrung im Jahr 1999 in Erinnerung hatte. Und der eben angesprochene Giro rollt am 
Mittwoch den 25. Mai 2011 (17 Etappe) über ihn.
Der 
Aprica endet in 
Edolo, nicht weit entfernt von dem kleinen Örtchen 
Monno, der Talstation des ...
Tja, genau da fängt das Dilemma an. Ein sehr schönes Sträßchen führt von da nach Nord-Osten, ist an der Hauptstraße als 
Passo del Mortirolo ausgeschildert, über den es streng genommen gar nicht geht, denn oben ist die Passhöhe des 
Passo della Foppa. Was niemanden gestört hat, trotzdem zu Mortirolo's Ehren ein entsprechendes Passschild aufzustellen. Genau genommen gleich zwei.
Zuerst wusste ich nicht, welchem Pass ich nun welchen Teil der Streckenbeschreibung zuordnen soll, um dann kurzentschlossen noch kürzeren Prozess zu machen. Die ganze Verwirrung um die Namensgebung habe ich in die Beschreibung zum nicht auf der Strecke liegenden 
Passo del Mortirolo gepackt ...
... und die ausführliche Texterei in die des 
Passo della Foppa. Welcher wirklich unverschämt schön zu fahren ist. Die Südrampe ist mit 1,5 Fahrspuren beinahe großzügig breit angelegt, und es geht die meiste Zeit auf kurviger Strecke durch dichten Wald.
Dann kommt die Fake-Passhöhe des 
Mortirolo ...
... und wenige hundert Meter die Nicht-Fake-Passhöhe des 
Foppa.
So schön dessen Südrampe auch sein mag, der wahre Hammer ist die Ostrampe. Deren Piste ist fast durchgehend eine schmale Fahrspur breit, bietet sehr viele Kurven und noch mehr Kehren. Ebenfalls ist alles dicht bewaldet, abgesehen vom hubbeligen Straßenbelag einfach nur traumhaft zu fahren.
Wenn, ja wenn auch der Gegenverkehr mitspielt!
Bei meiner Überquerung letztes Jahr fand oben scheinbar ein Rollertreff statt. Auf der Abfahrt kamen mir um die hundert Roller entgegen, allesamt hatten deren Piloten mit Verkehrsregeln nix am Hut. Ein kleinwenig gegenseitige Rücksichtsnahme hätte mir ja schon gereicht, aber die sind dermaßen saumäßig gefahren, das sie mich und sich selbst an mehreren Stellen beinahe auf die Seite gelegt hätten. Zu allem Überfluss meinten ein paar Trial-Kiddies, die Rollerfahrer noch übertrumpfen zu müssen.
Jedoch überhaupt kein Problem für einen ruhigen Charakter wie mich, ich hab's gelassen genommen und schnell abgehakt.
Wie dem auch sei, der 
Passo della Foppa ist eine superschöne Strecke, die ich jedem Nicht-Heizer von ganzem Herzen empfehlen kann.
Zu meinem Kommentar von oben:
Den 
Aprica bin ich definitiv schonmal gefahren, den 
Mortirolo eher nicht, und vom 
Foppa nahm ich es zumindest an. Ich kam damals vom 
Guspessa(i), der nördlich parallel zum 
Aprica verläuft, und bin dann scheinbar wenige 100 Meter vor der 
Foppa-Passhöhe (wo der 
Guspessa(i) endet) wieder umgekehrt. An der nächsten Abbiegung bin ich Richtung Tal gefahren, heraus kam ich irgendwo links oder rechts von 
Edolo, und dachte, das wäre dann wohl die foppanesische Südrampe gewesen. War sie aber nicht, ich bin irgendeinen trampelpfadähnlichen Weg heruntergeschliddert.
Daher: Wer auch immer in der Vergangenheit meine 
Foppa-Bescheibung gelesen hat, der sollte alles ganz schnell vergessen.
Besten Gruß,
Martin