Übrigens bin ich wieder absolut legal unterwegs, denn mein Töff war beim Tüff. Oder bei der Dekra, was aber auf dasselbe hinausläuft. Kurz davor habe ich die Kiste fast rundum erneuern lassen, denn so ziemlich alles an Verschleißteilen musste gewechselt werden, und eine 20.000er Inspektion war auch von Nöten.
Die Schlappen haben noch schön alle ihre Pickel ...
... und det hier ist jetzt auch ganz frisch.
Zwei neue Reifen + Schläuche, neues Kettenkitt, komplette Inspektion, neue Bremsbeläge, neuer Bremshebel (!). HEI - DER - DAUS, der Spaß hat mich fast 1000 Euro gekostet (in Worten: EIN - TAU - SEND). Gut, ich hätte außer Bremsbeläge, Bremshebel und TÜV mehr selber tauschen/erledigen können. Auch Reifen + Kette hätte ich nicht beim Händler, sondern beim Reifenhändler wechseln lassen sollen. Irgendwie war ich ein klein wenig zu faul. Aber bei den Kosten werde ich bei der 30.000er Inspektion wohl doch die ein- oder andere Arbeit selbst in Angriff nehmen.
Eigentlich dachte ich, das mir der TÜV-Prüfer wegen der 1,93 monatigen Verspätung finanziell die Hammelbeine langziehen würde (HU war im Juli abgelaufen, mein Prüftermin am letzten September-Tag), aber damit gab es überhaupt kein Problem.
er: Die HU ist schon etwas länger fällig
ich: Hmmmmmmjaaaa (flööt), ich hatte leider eine Menge anderes am Hut
er:  Klar, das geht uns allen manchmal so
Und gut war.
Ganz nebenbei, die Untersuchung war ein absoluter Witz.
Teil 1: Standlicht, Abblendlich, Blinker, Bremslicht, Hupe, Motor-Kill bei ausgeklapptem Seitenständer.
Dauer: 2 Minuten
Teil 2: Fahrwerksnummer, Reifengröße
Dauer: 2 Minuten
Teil 3: ASU (Schlauch in eine der Tüten halten, Messgerät ablesen)
Dauer: 1 Minuten
Teil 4: Papierkram (u.a. kassieren der 60 Euro)
Dauer: 10 Minuten
OK, meine Kiste ist erst 2 Jahre alt, sieht noch gut aus, ist im Originalzustand, hat 20.000 Kilometer gelaufen, von der durchgeführten 20.000er Inspektion habe ich ihm erzählt, Reifen und Kette waren erkennbar neu. Aber ob vielleicht die Hälfte der Schrauben fehlt und mir die Kiste morgen bei einem Bremsmanöver um die Ohren fliegt, sojet stand wohl nicht auf der Prüfungsliste. Probefahrt? Ach was, doch nicht kurz vor Feierabend, denn ich war um 17 Uhr dort und um 18 Uhr fällt der Hammer.
Die Sache mit der Bremshebel-Neuanschaffung war weit nerviger als gedacht. Zur Erinnerung, im letzten Urlaub hatte ich einmal 90 Grad Schräglage nach rechts, wobei der Bremshebel arg verbogen wurde. Ich habe ihn zwar mit einer Rohrzange wieder halbwegs gerichtet, aber wirklich vertrauenserweckend sah er danach nicht mehr aus. Nach dem Urlaub ging ich einfach in den nächsten Louis-Laden, wollte dort nur kurz einen Bremshebel einsacken, aber sie hatten keinen. Also fix zum Hein-Gericke, der hatte auch keinen. Polo? Dasselbe Spiel. Alle drei hatten ihn gar nicht erst im Angebot! Für allemöglichen Bikes hatten sie allemöglichen Hebel, aber einen Bremshebel für meine 2008er XT, Fehlanzeige. Fahre ich etwa ein derart selten gebautes Motorrad? Oder gar ein Einzelstück?
Nächste Station war ein Yamaha-Händler. Klar hatten die einen Ersatzhebel, aber wollten stolze 30 Euro dafür haben. Auf meine Frage, ob es ihn auch unvergoldet gibt, grinste der Verkäufer nur, und ich lehnte dankend ab. Kurz vor Bluthochdruck fiel mir ein, das es gleich in der Nähe einen Kaup gibt, der Ersatzteile und gebrauchte Motorrräder verkauft. Auf Lager hatte er das Objekt der Begierde auch nicht, aber bestellen konnte er es, und ein paar Tage später hatte ich was ich wollte, für weniger als 10 Euro.
Wie auch immer, nun habe ich wieder eine richtig tourentaugliche und general...kontrollierte Kiste in der Garage, die fast wie neu ist.
Nur schade, das jetzt der Winter kommt, und längere Urlaubstouren eher unwahrscheinlich sind.
Gruß an alle Wurstblinker,
Mä