Tourtag 23 – Mittwoch, 21. Juli 2010
Von meinem heißgeliebten Campingplatz in der mit Müllentsorgung völlig überlasteten Gemeine
Glarus habe ich mich trotz Herzbluten verabschieden müssen.
Es ging zum
Pragelpass, den ich vor 12 Jahren bereits einmal besucht habe. Schmale Piste mit teilweise satter Steigung, und lange Zeit geht es durch dichten Wald.
Auf der Passhöhe gibt es einen kleinen Hügel. Auffällig an dem ist, das der felsige Untergrund wie ein schweizer Käse mit Löchern durchsiebt ist, die teilweise mehr als Armlänge in die Tiefe gehen. Um meinem noch zu schreibenden Passbericht eine diesbezügliche Warnung hinzuzufügen, das man hier bloß nicht sowas wertvolles wie eine Kamera fallen lassen sollte (hirnverbrannten Idioten gibt es überall), habe ich davon natürlich ein Foto gemacht, und das selbstredend in 3D.
Währenddessen bin ich mit dem Uli ins Gespräch gekommen, der in der Nähe wohnt und sich vor kurzem eine Harley zugelegt hat. Und als wir grad schön ins Plaudern gekommen sind ...
... fällt mir doch tatsächlich eine Kamera in eines der Löcher.
Glücklicherweis in eines, das nicht einmal quer durch den Planeten geht, somit konnte ich sie noch rausfischen. Meine Herren, da hätt ich aber blöd aus der Wäsche geguckt. Der Uli kanns bezeugen, schneller als jeder Kirchgänger war ich auf den Knien, um nach der Kamera zu suchen.
Anschließend ging es über das
Ibergeregg ...
... und das
Sattelegg. Letzeres beginnt westlich am
Sihl-See, der gleich zu Anfang auf einer schmalen Brücke überquert werden will.
Dort tragen die Straßenlaternen übrigens Frisur.
Und danach war ...
Mein Trentino-Urlaub und Pässedatensammelaktion war zu Ende. Die Überlegung, vielleicht noch einen Tag
Vogesen hinten dran zu hängen, hat nicht zuletzt mein profilloser Reifen zum Negativen beendet. Ich war fertig, und meine XT war auch fertig. Es war ein schöner Urlaub, nun so fix wie möglich nach Hause. Vom
Sattelegg fuhr ich nach
Konstanz, am Bodensee und in Deutschland gelegen, und von dort ging es auf die Autobahn Richtung Heimat.
600 Kilometer Autobahn nach Köln, und die bin ich mit 120 km/h und weniger gefahren, meines Reifens wegen. Ob ich Zuhause gänzlich ohne Profil ankommen würde, war mir egal, aber ich wollte wenigstens auf Gummi fahren.
Mit der glatten Pelle in 'ne Polizeikontrolle zu kommen machte mir keine Sorgen ...
mein TÜV war eh Ende Juni abgelaufen
Kurz nach Mitternacht war ich endlich in Köln, und in den nächsten Tagen fängt die Arbeit an. Daten sichern, ums Bike kümmern, diverse Kameras umtauschen, Papierkram erledigen, ... und die nächste Tour vorbereiten, deren Start für spätestens Mitte August geplant ist.
So long, es grüßt, das erste Mal seit 23 Tagen aus Köln,
gut gelaunt, gesund und munter,
der Martin