Wie schon aus Italien von mir
bejammert wurde, ist mir das Display meiner
Panasonic Lumix TZ5 im Urlaub kaputt gegangen. Die Kamera an Panasonic zu schicken und das Display auszutauschen zu lassen erschien mir zu teuer, daher suchte ich im Internet nach einer Alternative.
Die fand ich dann auch, in Form einer Video-Anleitung auf
Youtube:
Genau das was ich gesucht habe. Noch dazu gab es gleich den Link auf den Ebay-Store und die dazugehörige Webseite auf
Chip-Tip.de, dem Vertreiberladen. Das Display ist im eigenen Store etwas teurer als auf EBay, daher habe ich mir doch tatsächlich einen EBay-Account angelegt und mir ein nagelneues Display für den Selbsteinbau bestellt.
Ein paar Tage später kam das Paket an. Das Display war recht lasch verpackt, man kann es zwischen den Papierknüddeln in silberer Folie entdecken.
Nun gut, also ging es an die Arbeit, wie im Video auf Youtube gezeigt. Zuerst muss die Kiste aufgeschraubt und zwei Flachbandkabel abgezogen werden, bis man die komplette Rückseite der Kamera lose vor sich liegen hat. Dafür benötigt man Mini-Werkzeug, wobei sich herausstellte, das der kleineste Kreuzschlitzschrauber in meinem Sortiment mit einer Spitze von weniger als 2mm fast schon zu groß war.
Danach muss man das Display noch von Hintergrundbeleuchtung und der hinteren Kamera-Abdeckung (inkl. Sichtfenster) herauspulen, was zwar etwas knibbelig, im Video aber gut zu sehen ist und somit auch gut zu bewältigen war. Als ich das neue Display wieder in die hintere Abdeckung einbauen wollte, stellte sich jedoch heraus, das es dafür zu klein war. Links im Bild das neue Display, rechts das alte.
Na watt toll. Erster Gedanke war, das man mir das falsche Display zugeschickt hat. Das habe ich auch dem Support von ChipTip geschrieben. Einen Tag später kam die Antwort, das ich den alten Display-Rahmen verwenden müsse, das in einem anderen Video (
Reparaturanleitung von einer anderen Kamera) zu sehen ist. Hmmm, nun gut, noch etwas mehr Piddelei bei der jede Menge schief gehen kann. Also das alte Display am nächsten Abend bei schlechter Beleuchtung (keine gute Idee!) aus der Halterung knibbeln ...
... und mit dem neuen wieder zusammenpussementieren. Ging alles, und scheinbar auch ohne etwas kaputt zu machen. Nun noch das Display zwischen Hintergrundbeleuchtung und Kameraabdeckung bauen, die beiden Flachbandkabel einschieben (im Hintergrund das fürs Display, das schmale im Vordergrund für die Beleuchtung) ...
... und Voila, alles ist zusammengebaut. Batterie rein und TATAAAAAAAA ...
... nix war.
Die Hintergrundbeleuchtung funktionierte zwar, aber das Display sprach kein Pixel.
Konnte nur wenige Ursachen haben: Entweder das Display war kaputt, ich habe bei dem Eingriff die Kamera beschädigt, oder das Flachbandkabel des Displays war nicht richtig festgemacht. Also die Abdeckung wieder abnehmen, das Flachbandkabel rausziehen, wieder reindrücken und hoffen. Da die Kabel recht kurz sind, ist nicht viel Platz für diese Operation vorhanden. Deswegen muss man mit einer Flachzange versuchen, das Kabel in den Steckplatz zu schieben, ohne dabei das sehr dünne Kabel zu beschädigen.
Das habe ich ein paarmal versucht, immer mit dem gleichen negativen Ergebnis. Tja, und bei einem Versuch ist mir schließlich eine schwarze Fixierung abgebrochen, die das Kabel in der Halterung an die Kontakte drücken soll. Links im Bild ist die Fixierung noch in der Halterung, in der Mitte schon nicht mehr, das rechte zeigt das [zensiert] Dingen separat.
Da war ich mir dann ziemlich sicher, das ich die Reparatur verbockt habe. Da machte es auch nichts mehr, das ein paar der Mini-Gehäuse-Schrauben vom Tisch rollten und sich leise aus dem Staub machten.
In meiner Verzweifelung, mehr kaputtmachen konnte ich eh nicht, legte ich die Mini-Zange beiseite und versuchte mit den Fingern das dafür viel zu kleine Kabel in die Öse zu stochern. Und irgendwann rutschte das Kabel weit tiefer in die Öse, als ich es zuvor mit der Zange jemals geschafft hatte. Hmmm ...
Noch schnell das andere Kabel für die Beleuchtung hineingesteckt, alles zusammengedrückt, Batterie rein, ...
Tja, irgendwie gings dann. Das richtig hohe Zufriedenheitsgefühl fehlt jedoch, da die Flachkabel-Steckverbindung ohne die schwarze Fixierungs-Klemme nicht gerade die stabilste ist. Auch die verlorengegangenen Gehäuse-Schrauben habe ich wiedergefunden, und selbst nachdem die Kamera wieder komplett zusammengeschraubt war, funktionierte noch alles.
Warum muss eigentlich jedesmal etwas kaputt gehen, wenn ich Werkzeug in die Hand nehme???
Erinnert mich daran, das ich noch die Bremsbeläge an meiner XT tauschen muss ...
Mein Fazit:
So eine Reparaur sollte nur machen, wer es sich auch wirklich zutraut. Es gab einen Punkt, an dem ich mich schon fast damit abgefunden habe, das ich knapp 50 Euro für das Display in den Sand gesetzt und die Lumix komplett geschrottet habe. Momentan hält alles zusammen, aber mich würde es nicht wundern, wenn die lasche Display-Verbindung durch die Vibrationen bei einem Motorradurlaub sich wieder lösen würde.
Sollte es Probleme mit dem Display geben, werde ich darüber berichten.
Passt schön auf eure Kameras auf, ansonsten kanns teuer werden.
Gruß
Mä