Tourtag 19 – Samstag, 17. Juli 2010
Um kurz nach 10 Uhr war ich schon auf Achse, nachdem ich das mieseste Frühstück aller Zeiten kredenzt bekommen habe. Ein Croissant, Tässchen Tee, ein paar Zwieback, dazu (auch auf Nachfrage) KEIN Brot aber dafür 3 Päckchen Butter und genügend Marmelade für einen Zuckerschock.
Auf dem Weg Richtung Heimat habe ich heute einen kleinen Schlenker nach Osten eingebaut. Zuerst ging es von meiner Unterkunft über den
Passo San Marco, der in der Karte zwar als kleines Sträßchen eingetragen ist, über den aber doch eine gut ausgebaute und zweispurige Straße führt.
Darauf folgten 40 Kilometer Durststrecke nach Osten u.a. durch den Ort
Sandrio, um schließlich über den
Passo di Aprica zum
Mortirolo zu gelangen. Der hatte endlich wieder eine nette kleine Straße durch wilde Landschaft zu bieten.
Von dessen Passhöhe geht es 500 Meter nach Norden zur Anhöhe des
Passo della Foppa. Wo nun wirklich Mortirolo aufhört und Foppa beginnt, ... das werde ich irgendwann noch herausfinden müssen. Was ich allerdings weiß, eine extrem schmale und mit engen Kurven/Kehren versehene Rampe führt nach Norden ins Tal.
Sagenhaft schön, wenn man sowas in Verbindung mit hubbeligem Asphalt mag. Nervig war nur, das mir bei der Abfahrt ein riesiges Rudel Motorroller entgegen kam, ich nehme an, die veranstalteten oben ein Treffen. Und von Verkehrsregeln oder wenigstens gegenseitiger Rücksichtsnahme halten die absolut gar nichts, nebeneinander fuhren die durch die Kehren, hätten beinahe mich und sich selbst auf die Seite gelegt. Gleich mehrere Male gab es brenzlige Situationen, bis die mehr als 100 (!) Roller endlich alle vorbei waren.
Eigentlich wollte ich mir auch noch zwei andere Strecken anschauen, unter anderem den
Passo di Guspessa(i), was ich aber wegen der späten Uhrzeit gestrichen habe.
Stattdessen schlug ich westliche Richtung ein, es ging über den
Bernina(i) ...
...(mit einem kleinen Abstecher zur Passhöhe des
Livigno(i)) hinüber in die Schweiz.
Tja, wie soll ich es sagen, nach über 2 Wochen Sonnenschein und brütender Hitze, ...
ich war grad 10 Kilometer in der Schweiz, und es fing an zu regnen. Das war zum Glück nur ein Niesel-Schauer, der die Straße nass gemacht hat. Aber kurz hinter
St. Moritz, auf dem Weg zum
Julierpass(i), fuhr ich genau in dicke Luft hinein.
Und dann fing es richtig an zu regnen, 30 Minuten extremer Regen mit kleinen Hagelkörnern gemischt. Bis ich eine Unterstellmöglichkeit gefunden hatte, war ich auch schon klatschnass. Irgendwo unter einer Treppe fand ich etwas Schutz und wartete mit zwei anderen Bikern das Gröbste ab, um danach im benachbarten
Silvaplana eine Unterkunft zu suchen. Die ersten beiden Hotels waren komplett belegt, aber ein paar Meter weiter fand ich ein einfaches Zimmer. Einfach war aber nur die Unterkunft, der Preis von umgerechnet 42 Euro ohne Frühstück war schon watt happig.
Na was solls, immerhin haben sie mich nassen Sack nicht mit "leider schon alles voll" wieder auf die Straße geschickt.
Ende von Tag No. 19
Mä