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Vivione |
Passo del Vivione |
Italien |
Alpen |
1827 m |
40 km |
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Lat/Long: 46.036830 10.200055 |
Texte |
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Mitten auf der breiten Hauptstraße SS42 zweigt die Ostrampe des Passo del Vivione gut ausgeschildert ab und verläuft kurz danach durch das kleine Dorf Forno Allione. Gleich dahinter beginnt das, was auf einer ziemlich blumig getexteten Radler-Webseite unter anderem wie folgt beschrieben wird:
"Die Ruhe hinauf zum Passo del Vivone rührt daher, dass die Passstraße einspurig verläuft und deswegen von Auto- und Motorradfahrern gemieden wird."
Die Straße ist derart eng, das ein Auto gerade eben Platz darauf findet. Kommen sich zwei entgegen, wird es stressig. Noch dazu ist der Pass wenig bekannt und ich bin bei meiner Überfahrt 2010 tatsächlich nur einer handvoll Autos und noch weniger Motorrädern begegnet. Überholt wurde nur während einer Fotopause. Im Jahr darauf sah es kaum anders aus.
Unten befindet man sich die meiste Zeit in dichtem Wald, während die Straße auf vielen kleinen Schlenkern unter grüngewachsenen Dächern hindurch führt. Das gestaltet die ganze Sache recht dunkel und dazu an einigen Stellen unübersichtlich. Kommt einem da um die Ecke plötzlich wer entgegen, was selten genug passiert, ist Rücksichtnahme angesagt. Irgendwo habe ich ein Schild gesehen, das die Geschwindigkeit auf 30 km/h begrenzt. Tatsächlich ist es nur selten möglich, wesentlich schneller zu fahren, was das Schild eigentlich überflüssig macht.
Die einspurige Straße ist wie eine Mischung aus Manghen und Madeleine. Straße und waldige Gegend des Manghen, nur das die Straße noch einen Tick schmaler und der Wald noch unberührter zu sein scheint, und dazu die vielen Schlenker der Madeleine-Nordrampe. Enge Kehren, viele Kurven, Landschaft pur. An manchen Stellen hat man besten Blick auf einen imposanten Wasserfall, auch wenn der weit von der Straße entfernt ist. Die Strecke ist weißgott nicht für schnelles Fahren geeignet, dafür bei langsamem Tempo richtig schön zu fahren und zu genießen.
Die komplette untere Hälfte liegt in dichtem Wald, mit kaum durchschaubaren Baumreihen links und rechts, in der oberen Hälfte wird es zu Anfang ein ganzes Stück kerniger. Die Straße führt mehrere Kilometer direkt an einer bröckeligen Felswand entlang, die steiler kaum sein könnte. Auf einer Seite die Wand, auf der anderen Seite kann man sich die zuvor gefahrenen Meter tief unten im Tal anschauen.
Die letzten Kilometer liegen in offenem Gelände. Weite Wiesen sind zu sehen, in denen nicht selten Weidetiere ihr Dasein fristen. Der fehlende Wald ändert allerdings nichts an der Straßenführung, die noch immer herrlich kurvig durch die ruhige Landschaft führt.
Auf den letzten paar hundert Metern macht sich bereits die Passhöhe bemerkbar, zu erkennen an dem Einschnit im Berg, der dann doch etwas geradlinigeren Straßenführung, und dem am höchsten Punkt einsam stehenden Häusschen. Die Passhöhe präsentiert sich genauso romantisch nett wie die Ostrampe, die mit Unterkunft, Restaurant, Kuchen, See und viel Gemütlichkeit aufwartet.
Die Westrampe macht im Prinzip da weiter, wo die Ostrampe aufgehört hat. Erst schlängelt sich die Straße durch mehr offene Landschaft langsam bergab, vorbei an grünen Wiesen. Wie auch auf der Ostrampe kommt danach ein Teilstück, in dem die Straße hart an den Fels gebaut wurde. Die Straße ist Anfangs wie gewohnt nur eine Fahrspur breit und in dem schluchtigen Part zwischen Felswand und Sicherheitsbegrenzung eingeengt.
Dieses Stück ist jedoch nicht sehr lang, nach kurzer Zeit geht es wieder durch mehr oder weniger dicht bewachsenes Gebiet. Ist man nicht in dichtem Wald unterwegs, kann die umliegende Berglandschaft in Ruhe begutachtet werden. Die zackigen Berggipfel erinnerten mich ein bisschen an die nicht weit entfernten Dolomiten.
Rund 5 Kilometer hinter der Passhöhe ist der richtig gemütliche Teil der Passstraße allerdings durchfahren, die Straße wird langsam aber sicher immer breiter, wobei wir hier von noch immer weniger als 1,5 Spuren reden, und die Streckenführung wird weniger kurvenreich. Dies hält sich so bis zum Ort Schilpario, indem ich 2010 während einer Pause diverse Lebensmittel und anderes einkaufen konnte, und der mit seinen engen Gassen einen netten Eindruck macht.
Ab dem Ort wird die Straße wieder zu einer normalen Hauptstraße. 2 Spuren breit, Mittelstreifen, weite Kurven, man muss sich die Straße mit anderen Verkehrsteilnehmern teilen. Das hält sich bis hinunter nach Dezzo, wo der Vivione endet und westlich der aus meiner Sicht eher langweilige Presolana(i) beginnt.
Fazit:
Den Passo del Vivione kann ich jedem Tourer nur empfehlen. Wer an Pässen wie Gavia und Manghen gefallen findet, der wird vom Vivione ebenso begeistert sein wie ich.
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Die Rampen sind jeweils 20 Kilometer lang. Auf der Ostrampe ist die Straße auf rund 15 Kilometern nur eine Spur breit, auf der Westrampe sind es lediglich die obersten 5 Kilometer. Sehr schön zu fahren, aber nicht ganz ungefährlich. Wegen der schmalen Piste, dem dichten Wald und den häufig sehr engen Kehren und Kurven kann es bei Gegenverkehr besonders auf der Ostrampe zu unliebsamen Begegnungen kommen. Plötzlich steht ein anderer Verkehrsteilnehmer vor einem, und viel Platz zum Ausweichen ist nicht vorhanden.
Der Asphalt war im Jahr 2010 größtenteils gut, in vielen Passagen sogar sehr gut. Hubbel, Risse oder Abplatzungen sind mir nur an wenigen Stellen aufgefallen, wobei die Straße in den unteren Bereichen beider Rampen mit am Schlechtesten war.
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Die Einfahrt zur Ostrampe liegt auf der breiten Hauptstraße SS42, die Edolo (Talort von Aprica und Tonale) im Norden und Breno (Talort des Croce Domini) verbindet. Auf der Straße wird für gewöhnlich schnell gefahren, daher kann man die in einer weiten Kurve liegende Einfahrt schnell übersehen.
Die Westrampe ist dagegen kaum zu verfehlen. Aus Dozzo kommend gibt es mit der SS671 nur eine nach Nordosten führende Hauptstraße, die später durch den Ort Schilpario geht und dahinter zur einspurigen Piste wird.
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Unübersehbar steht auf der sehr ruhigen Passhöhe das Rifugio Passo Vivione. Es bietet kleine Snacks, ein Stück Kuchen habe ich mir 2010 gegönnt und jeden Bissen genossen. Draußen wie drinnen hat es genügend Platz, da der Pass weniger bekannt ist, sollte für jeden immer eine freie Stelle zu finden sein.
Laut einer mehrsprachigen Webseite (siehe unten) stehen 20 Betten bereit, es werden demnach auch Übernachtungen angeboten. Mit fließend Wasser und allem drum und dran, nur wahnsinnig viel Luxus sollte nicht erwartet werden. Preise konnte ich keine in Erfahrung bringen, aber für gewöhnlich bieten Hütten dieser Größe eher günstige Übernachtungsmöglichkeiten an.
Gleich gegenüber gibt es eine Parkreihe, direkt vor dem Rifugio stehen Bänke für die Durchreisenden zur Verfügung. Westlich der Passhöhe ist ein kleiner Bergsee zu finden, an dessen vorgelagerter Holzbank man ebenfalls gut entspannen kann.
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(i) Beschreibung in Arbeit (n) Nicht befahren - beidemale keine ausführliche Beschreibung
Manghen & Vivione --- vom 27. September 2014
Ostalpen - Tag 3 --- vom 11. Juli 2011
Trentino-Tour Tag 18 --- vom 22. Juli 2010
Keine Einträge vorhanden.
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