|
|
|
Cocca |
Passo della Cocca Via San Michele |
Italien |
Alpen |
1461 m |
17 km |
|
|
Lat/Long: 45.826325 10.682144 |
Texte |
Google-Map |
Google-Route |
Die Ostrampe des Passo della Cocca beginnt auf der Passhöhe des Tremalzo(i). Hat man die Einfahrt passiert, schrumpft sogleich die Fahrspur auf eine schmale zusammen, der Belag besteht von Anfang an aus Schotter. Der ist auf den ersten Kilometern meistens recht einfach zu fahren, währen sich der Weg auf ein paar Kehren durch den grasbewachsenen und sehr steilen Abhang arbeitet. Fahrfehler dürften wegen des noch geringen Schwierigkeitsgrades eher selten ausfallen, aber wenn einer dazwischenfunkt, kann die Maschine schnell etliche Meter an Höhe verlieren.
Nach nur 600 Metern taucht das Rifugio Malga Ciapa auf, das auch von den westlichsten Kilometern der Tremalzo(i)-Südrampe gesehen werden kann, durch den spärlichen Bewuchs ist die Sicht jederzeit gegeben. Bis zum Rifugio ist die Fahrt jedem erlaubt, danach ist dieselbe Sondergenehmigung von Nöten, die auch für Tremalzo(i) und Nota gebraucht wird.
Im Bereich des Rifugio ist die Piste mit grobem Kopfsteinpflaster ausgelegt, danach ist die Piste bis auf Weiteres geschottert und nur eine schmale Fahrspur breit. Der Belag ist, wie fast überall am Cocca, relativ einfach zu fahren, auch mit Dickschiffen und Straßenbereifung. Geröllfelder gibt es auf den nächsten Kilometern nicht, nur gucken viele scharfe Steine aus dem ansonsten festen Untergrund heraus, die für einige Risse und Schnitte im Reifen sorgen könnten. Hinter dem Rifugio ist die Landschaft noch sehr offen, nur vereinzelt stehen Bäume in der Gegend herum, aber je weiter es nach unten geht, umso bewaldeter wird es links und rechts, bis man schließlich in gemütlichen Wald fährt.

Von der Passhöhe des Tremalzo(i) bis zu der des Cocca sind es 3,1 Kilometer. Sie liegt hinter dem ersten waldigen Abschnitt, auf einer kleinen, etwas weniger bewachsenen Anhöhe, die nur bedingt Sicht in die umliegende Bergwelt bietet.
Der Kilometer hinter der Passhöhe ist meines Erachtens der anstrengendste der gesamten Strecke, vielleicht sogar das einzige Teilstück, das den Cocca Goldwing-untauglich macht. Wir reden hier nicht von tremalzinischen Verhältnissen, aber gegenüber dem bisher gefahrenen wird es schwieriger. Die Straße wird noch ein wenig schmaler, ein Auto hat kaum Platz darauf, dazu geht es mitunter sehr steil den Berg hinab. Durch das starke Gefälle wird auch die Piste schlechter, kleinere Geröllfelder, viel loses Material, ruppiger Untergrund, Traktorspuren. Da kam ich mit meinen eher asphalttauglichen Metzler Tourance doch etwas ins schwitzen. Tiefe Regenrinnen laufen quer über die Straße, drücken richtig in die Federwege. In dem Bereich liegt auch das Malga Ca dall' Era, von der ich jedoch kein Foto vorweisen kann. Der schwierigste Part ist um den Kilometer Nummer 4 zu finden.
Alle Anstrengung soll belohnt werden, hier nach insgesamt 4,8 gefahrenen Kilometern in Form eines herrlich anzuschauenden Wasserfalls. Beinahe unvermittelt taucht er hinter einem kurzen Waldstück auf der rechten Seite auf, der Anblick zwingt einen fast zu einer Pause. Er ist geschätzte 50 Meter hoch, das kühle Nass plätschert in greifbarer Entfernung. Rechts neben der Brücke kann man mit einer Klettereinlage bis ans Wasser vordringen, wenn ich mich recht entsinne sogar in dem kleinen See am Fuß des Falls eine ... Runde schwimmen gehen. Oder wenigstens die Füße ins Wasser halten bzw. sich mit der salzwassergetränkten Kombi in den Regen stellen, sofern Lust und genügend Zeit vorhanden sind.
Zwischen 4,8 und 6,5 Kilometern geht es durch teilweise dichten Wald und zur Abwechslung auch einmal bergauf, eine Bergkuppe wird überquert. Der Belag ist wieder einfacher zu fahren, legt einem nicht die Hindernisse in den Weg, die vor dem Wasserfall zu bewältigen waren. Entspannte fast zwei Kilometer, die einfach genossen werden können. Bei 6,5 Kilometern taucht eine breit ausgebaute Kreuzung auf.
Linke Hand geht es weiter ins Tal, rechts hinauf zum 1000 Meter entfernten Malga di Lorina. Den Weg bin ich ebenfalls gefahren, hätte ich mir aber auch sparen können. An der Unterkunft war nichts los, die Straße hoch ist eine teilweise grasüberwachsene, sehr löchrige Traktorspur, die auch bei trockenem Wetter rutschig sein kann. Wohin der Weg darüberhinaus führt, kann ich nicht sagen, Verbotsschilder sind mir neben der immer schlechter werdenden Piste jedoch nicht aufgefallen.
Von der Kreuzung aus geht es zwischen Kilometer 6,5 und 9 größtenteils durch dichten Wald und über einfach zu bewältigenden Untergrund. Ein paar wenige schwerere Passagen, in denen Stufen auf dem Weg liegen oder es doch etwas steiler ist, fallen kaum auf. Jedoch sollte bedacht werden, das der Boden teilweise aus festgefahrenem Waldboden besteht, somit nicht immer aus Schotter. Ich bin da an einem sonnigen Tag langgefahren, auch die Tage davor war es tagsüber immer sonnig, und doch waren viele feuchte Stellen zu finden. Hat der Reifen nicht genügend Profil und man ist wie ich bergab unterwegs, kann das sehr rutschig werden. Es geht Mal hoch und Mal runter, dem Tal kommt man nicht wirklich näher, während sich der Weg nahe dem Kamm der Hügelkette durch die Lanschaft schlängelt.
Nach 9 Kilometern befindet sich die Straße entgültig auf der Südwest-Flanke der Berge und verliert erstmal merklich an Höhe. In dem Bereich sind mehrere Kehren zu meistern, die nicht geschottert sondern betoniert sind und hart am Abgrund liegen. Die vor einem liegende Strecke kann begutachtet werden, auch wenn die noch in weiter Ferne zu liegen scheint.

Bis runter zu Kilometer 12 geht es weiter bergab, teilweise sehr steil am Hang der Berge entlang, der Weg ist flankiert von lichten Baumreihen. Anders als auf dem waldigen Stück zuvor ist in dem Bereich der Boden eher trocken, da diese Seite der Mittagssonne voll ausgesetzt ist. Der Belag besteht aus feinem Schotter, auch die gelegentlich quer über die Bahn verlaufenden, tiefen Regenrinnen stören nicht, es ist einfach herrlich zu fahren. So stelle ich mir einen schönen Schotterpass vor: Keine Geröllfelder auf denen man ständig wegrutscht, sondern ein leicht grober Feldweg mit feinem Kies als oberster Schicht. Der verzeiht auch, wenn versehentlich das Hinterrad vor einer Kurve blockiert.
Bei Kilometer 12 hat man entgültig das Tal erreicht, genauer gesagt das Valle San Michelle. Eine weitere Kreuzung tut sich vor einem auf, an der die Beschilderung wenig über die verschiedenen Alternativen aussagt.
Der Weg links führt in eine Sackgasse weiter nach Norden, den ich mir diesmal gespart habe, rechts geht es Richtung Vesio. Wenige 400 Meter später wird eine kleine Stauanlage und ein Rifugio passiert.
Von da an sind es noch 3,5 Kilometer bis zur Hauptstraße, die rund 16,7 Kilometer vom Startpunkt an der Passhöhe des Tremalzo(i) entfernt ist. Auf dem letzten Stück befindet man sich im Tal, große Höhenunterschiede sind dort nicht mehr zu verzeichnen, der Belag ist ähnlich schön wie auf dem entspannenden Bergabstück zuvor. Das Ende der Reise kündigt sich 300 Meter vor dem Ende an, aus Schotter wird Asphalt, die Zivilisation hat einen wieder, die schöne Reise über den Cocca liegt hinter einem.
Fazit:
Einsames, relativ leicht zu beherrschendes Schottersträßchen, das auf schmaler Spur durch wilde Landschaft führt, das kann sich sehen lassen. Da oben ist man fast allein, mir sind auf der ganzen Strecke nur eine handvoll anderer Verkehrsteilnehmer begegnet. Mit dem Wasserfall zum Anfassen hat der Pass zudem ein nicht übliches Highlight zu bieten. Wer die Sondergenehmigung für die Tremalzo(i)-Überquerung in der Tasche hat, wenigstens einen minimalen Schotter-Skill vorweisen kann und auf Dreck unterm Reifen steht, sollte sich den Passo della Cocca nicht entgehen lassen.
Ein Tipp meinerseits:
Nachdem ich die Strecke nun haarklein von oben nach unten beschrieben habe, kann ich jedermann/jederfrau nur raten: Fahrt den Cocca anders herum!
Ich habe ihn in den Richtung beschrieben wie ich ihn befahren habe, mache ich immer so. Allerdings habe ich bergab mit meinen Schotter-Slicks fast nur auf der Bremse gestanden, wohingegen ich bergauf gut dem Drift hätte fröhnen können (wie gut ich darin gewesen wäre, sei dahingestellt). Somit: bergauf macht er sicherlich mehr Spaß als bergab.
|
|
Von den drei im Gebiet Tremosine oder der Nähe liegenden Schotterpässen (inklusive Ere(i) und Tremalzo(i)-Südrampe) ist der Passo della Cocca sicher am einfachsten zu bewältigen. Es gibt hin und wieder Passagen, die etwas anspruchsvoller sind, auf denen Geröllansammlungen durchfahren werden oder es steil bergauf/bergab geht, aber ein Großteil der nicht ganz 17 Kilometer besteht aus nett zu fahrendem, gewalztem Feldweg.
Allerdings sind die halb eingegrabenen Steine für die Reifen ziemlich anstrengend, mit kaum noch Gummi über der Karkasse sollte man lieber auf Asphalt bleiben.
|
|
Die Ostrampe beginnt auf der Passhöhe des Tremalzo(i). Dort muss über den geschotterten Parkplatz auf einen offen einsehbaren Weg gefahren werden, schon ist der richtige Pfad gefunden.
Die Südrampe beginnt keine zwei Kilometer westlich von Vesio, wo die Hauptstraße mit der aus Semerio kommenden Nebenstraße eine Kreuzung bildet. Etwas versetzt, auf der anderen Straßenseite geht es hinauf zum Cocca, wobei der nicht namentlich ausgeschildert ist. Ausgewiesen sind dort jedoch der ganz oben liegende Tremalzo(i), und der Straßenname selbst, die Via San Michele.
|
|
Die Passhöhe liegt in ruhiger Gegend. Der Schotterweg beschreibt eine Rechtskurve, von links trifft ein Wanderpfad dazu, an der Kreuzung sind Bank und Tisch zu finden, gleich daneben eine Infotafel mit ein paar Informationen über die Gegend. Diese Stelle ist weißgott nicht die höchstgelegenste der ganzen Strecke, die liegt gleich an der nördlichen/östlichen Einfahrt auf der Passhöhe des Tremalzo(i).
|
|
Ein kleiner Hinweis zur Namensgebung: Ob diese Strecke nun wirklich "offiziell" Passo della Cocca heißt bzw. irgendwo anders ebenfalls als solche benannt ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich habe im Internet gesucht, mich in Foren informiert, aber niemand wusste wirklich Genaues. Da es jedoch über eine Anhöhe mit diesem Namen geht und ich sie nicht einfach unter dem Straßennamen Via San Michele verbuchen wollte, bleibt es auf meiner Webseite bei dem Namen Passo della Cocca.
|
|
Der Cocca (wie auch Nota und Tremalzo(i)-Südrampe) darf nur mit Sondergenehmigung befahren werden. Diese kann kostenlos beantragen, wer zwei oder mehr Tage im Gebiet Tremosine nächtigt. Auskunft dürfte es in jedem Hotel der Gegend geben, Details dazu liefere ich alsbald in einem Extra-Bericht, der eine Menge Halbwissen und Gerüchte aus der Welt zu schaffen hofft.
|
|
(i) Beschreibung in Arbeit (n) Nicht befahren - beidemale keine ausführliche Beschreibung
Nota und Cocca --- vom 8. April 2012
2011er Pässe --- vom 2. September 2011
Ostalpen - Tag 7 --- vom 16. Juli 2011
Keine Einträge vorhanden.
Hinweise:
• | Die Eingaben können nach dem Absenden noch verbessert/geändert werden. | • | Die Angaben für Webseite und EMail-Adresse sind optional. | • | Die EMail-Adresse wird nicht veröffentlicht sondern nur in der Datenbank gespeichert. Sie sollte lediglich dann angegeben werden, wenn Rückfragen zu erwarten sind (ihr z.B. über Fehler berichtet habt). | • | Name, Webseite und EMail-Adresse werden in einem Cookie gespeichert (sofern dies erlaubt ist) und im nächsten Formular automatisch eingetragen. |
|