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Jou |
Coll de Jou |
Spanien |
Pyrenäen |
1637 m |
26 km |
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Lat/Long: 42.269956 2.207780 |
Texte |
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Vorweg sei gesagt: Es gibt noch einen anderen Coll de Jou, der weiter westlich unterhalb von Andorra liegt, vor allem mit seinen Steilwänden punktet und vollständig asphaltiert ist. Hier soll der Coll de Jou beschrieben werden, der von Andorra aus gesehen auf halber Strecke zum Mittelmeer gefunden werden kann und zur Hälfte geschottert ist.
Der hat gleich drei Rampen zu bieten, von denen ich die Südliche hoch und die Westliche wieder runtergefahren bin. Die östliche ist teilweise gesperrt, wie es andere Quellen vermuten lassen mindestens im oberen Teil schmal bepistet, durchgehend asphaltiert aber in eher ruppiger Verfassung. Genaueres werde ich frühestens im Herbst 2015 berichten können.
Über die Südrampe muss ich keine Vermutungen anstellen. Sie kennt laut Karte zwei Auffahrten, meiner Erkenntnisse nach ist nur die westliche nahe Rama freigegeben. Dort zweigt von der bestens asphaltieren Hauptstraße der von Beginn an geschotterte Weg in einer scharfen Kurve ab, es geht gleich hinein in dichten Wald. Zuerst noch eher flach mit kaum Steigungen, der Belag der rund 1,5 bis 2 Spuren breiten Piste ist feinkörnig, der Untergrund festgefahren ohne viele oder gar tiefe Schlaglöcher. Kurzum: einfach zu fahren und zu genießen. Genau richtig, will man fahren und nicht kämpfen.
Nach 3 Kilometern wird es etwas steiler, dadurch ist die Straße naturgemäß dann auch mehr ausgewaschen. Dort sollte mit holprigerer Fahrt und vermehrt großen, losen Steinen gerechnet werden, aber schon alleine wegen der Breite der Piste ist meist eine simple Linie zu finden. Mit steigender Höhe hat man langsam aber sicher mehr Aussicht, neben der Straße geht es teilweise steil den Berg hinunter.
Auf halbem Weg Richtung Passhöhe taucht eine Kreuzung auf, rechts zweigt ein schmaler Feldweg ab. Möglicherweise führt er wieder ins Tal nach Sant Joan de les Abadesses, war in meinem Fall jedoch per Draht abgesperrt.
Hinter der Kreuzung geht es für einen Kilometer berab und dann bis ganz oben nur noch bergauf. Dabei wird die Straße langsam schmaler, von zu Anfang 2 Spuren bis 1,5 und manchmal auch etwas weniger. Die Steigungen sind kaum wahrnehmbar bis moderat, weiterhin können auch Anfänger den Blick in die Landschaft riskieren. Die zeigt sich von der durch und durch grünen Seite, dicht bewachsene Hänge, wo man auch hinschaut. Nur selten zeigen sich Wiesen oder gar Häuser.
2 Kilometer vor der Passhöhe hat der Schotter ein Ende. Damit liegen 12 Kilometer relativ einfacher Naturpiste hinter einem, die noch dazu durch unberührte Natur führen. Der neue Untergrund besteht aus einem Asphalt-Beton-Mix und ist die restliche Strecke nur eine Fahrspur breit. An der Stelle liegt auch die Kreuzung, wo Südrampe und Ostrampe aufeinandertreffen, letztere zweigt nach rechts ab.
Ein bisschen verwirrend fand ich an der Stelle das Durchfahrt-Verboten-Schild ganz rechts, genauer gesagt den Text im Inneren. Für gewöhnlich stehen dort Ausnahmen, wie z.B. "Anlieger frei", in dem Fall jedoch steht Camí en mal estat (Katalanisch, nicht Spanisch!) für Straße in schlechtem Zustand.
Find ich seltsam, das ein Verboten-Schild sich selbst erklären muss. Kenne ich so nicht, hört sich fast wie eine Entschuldigung an. Vielleicht ein Zeichen der Schwäche? "Bitte ignorier mich nicht, ich konnt aber sowieso nichts dagegen tun" ?
Mal schauen. Ich wollte ohnehin links hoch, aber irgendwann muss ich das checken. Links hoch sind es nur noch 2 Kilometer bis zur Passhöhe, die auf einem nur eine Fahrspur breiten Beton-Asphalt-Mix besteht. Lässt sich gut fahren, nur mit Gegenverkehr sollte man sich abstimmen können.
Oben angekommen gibt es improvisierte Parkstreifen links und rechts, Wanderer erobern die Gipfel der Umgebung. Bei schönem Wetter nicht wenige, und gleich dazu noch Kühe, entsprechen voll und vollgeschissen kann die Straße sein. Restaurants oder Unterkünfte gibt es vor Ort keine.
Auf den ersten 2,5 Kilometern der Westrampe gestaltet sich die Landschaft eher offen, man kann den herrlichen Blick ins Tal und die noch kommende Strecke genießen. Die Straße ist weiterhin nur eine Spur breit, desöfteren sind scheppernde Kuhroste zu überfahren.
Das darauffolgende Stück bis zum Ort Bruguera liegt in dichtem Wald, es geht außergewöhnlich steil den Berg hinab. War die Qualität der einspurigen Strecke bis dahin in Ordnung, ist sie in dem Teilabschnitt sehr sehr ruppig, die Federwege haben gut was zu tun. Asphalt und Randstreifen gehen nicht nathlos ineinander über, muss man Gegenverkehr ausweichen sollte man auf die "Rinne" dazwischen gefasst sein.
Hinter dem Ort beginnt ein Teilstück mit 2 schmalen Spuren und unerwartet gutem Belag. Zuvor war man auf Schotter unterwegs, dann auf ruppigem Asphalt-Beton, und plötzlich auf rennstreckenähnlichem Belag. Dort kann das erste Mal auf der Strecke das Moped in die Kurve gelegt werden. Außerdem ist das am Berghang erbaute Bruguera schön in der Draufsicht zu begutachten, wie auch der Rest der Umgebung.
Die Breite der Straße schrumpft schnell wieder auf schmale 1,5 Spuren und führt auf den letzten Kilometern an einer Schluchtwand entlang, stetig bergab. Dort muss ein wenig aufgepasst werden, da die Straße ziemlich zwischen Wand und Leitplanke eingeschlossen ist. Hat man keinen Gegenverkehr, fällt einem zwischen den Bäumen der Talort Ribes de Freser auf, der lange Zeit elf Uhr voraus durch die Bäume flackert.
Fazit:
Der Mix aus den verschiedensten Streckenarten des Coll de Jou ist sehr abwechslungsreich und eine Reise wert. Einfacher Schotter, schlechter und schmaler Asphalt, breiter und guter Asphalt, selten kann auf einer Strecke diese Mischung gefunden werden.
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Der Schotter auf der Südrampe ist einfach zu fahren, meist 1,5 Spuren breit, wirklich ruppige Stellen sind selten. Nur auf wenigen Teilstücken ist der Belag ausgewaschener und halb eingegrabene Steine gestalten die Fahrt holprig. Bei trockenem Wetter würde ich die Strecke auch Anfängern empfehlen.
Der Asphalt obenrum ist nur eine Spur breit, auf der Südrampe halbwegs gut, auf der Westrampe besonders im steilen, oberen Bereich sehr hubbelig. Ab Bruguera war der Belag im Jahr 2013 gut bis sehr gut, die Breite schwankte zwischen einer und zwei Spuren. Bei der Beschreibung des sehr steilen Stücks der Westrampe habe ich eine "Rinne" zwischen Asphalt und erdigem Randstreifen erwähnt. Ähnliche Verhältnisse können im Panoramabild der Passhöhe gesehen werden. Der dezimeter dicke Belag wirkt wie aufs Gras draufgelegt.
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Die geschotterte Südrampe beginnt auf der breit ausgebauten Hauptstraße N-260, in einem kurzen Waldstück östlich von Rama. Aus dem Ort kommend liegt die Einfahrt in einer Rechtskurve, zweigt gewissermaßen geradeaus ab. Sie ist mit 2 Spuren außerordentlich breit, vom ersten Meter an geschottert und nicht ausgeschildert. Ich beschreibe das so genau, da ich länger gesucht habe als mir lieb war.
Zudem gab es 2013 in dem Bereich eine lange Baustelle mit Ampelschaltung, daher war alles mit Bauwagen und Krempel zugestellt.
In Ribes de Freser beginnt die Westrampe ebenfalls auf best asphaltiertem Terrain. Die Hauptstraße wird vom Fluß El Freser begleitet, der an einem auffälligen, orange-braunen Haus überquert werden will. Bruguera wird an der Kreuzung erwähnt, der Pass selbst dort zwar nicht, aber hin und wieder auf der Rampe selbst. Zu erwähnen sei noch, das gleich hinter der Brücke links sehr gemütliche Bänke unter Bäumen stehen, hervoragend für eine Snack-Pause geeignet. Schatten, Sitzgelegenheiten, plätschernder Fluß, Papierkörbe, bisschen Volk zum begucken, fand ich nett.
In Straßenkarten ist häufig ein ebenfalls geschotterter Weg verzeichnet, der in der Mitte der Südrampe beginnt, geradewegs nach Osten führt und direkt in Sant Joan de les Abadesses endet, auf der Hauptstraße und südlich von Ogassa. Ich bin ziemlich sicher, beide Einfahrten gefunden zu haben, beide waren gesperrt. Zwar mit umfahrbaren oder ignorierbaren Vorrichtungen, gewisse Einflußnahme des Streckensuchenden vorausgesetzt, trotzdem würde ich mir den Forscher-Drang für andere Gegenden aufheben und am Jou einfach die freigegebene Südrampe nehmen. Das was ich von der Kreuzung aus sehen konnte, sah zudem nach einer Spur in sehr ruppiger Verfassung aus.
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Die Passhöhe ist schlecht als Ganzes einsehbar, da es von Süden aus bis zur höchsten Stelle kurvig ist und bergauf geht, und dahinter viele Autos parken. Im Süden wie Norden wird die Anhöhe von Bergen eingekesselt.
Sie scheint bei Wanderern und Kühen gleichermaßen sehr beliebt zu sein, bei meinem Besuch an einem nicht ganz wetterstabilen Tag war eine Menge los und diverse Hinterlassenschaften machten die Straße zu einer rutschigen Angelegenheit. Ein Ziel der Wanderer kann zweifellos als solches identifiziert werden, im Norden geht es am Weidezaun steil nach oben, ein helles Gipfelkreuz markiert das Ziel.
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Im unteren Drittel der Südrampe ist mir ein Demo-Plakat am Straßenrand aufgefallen. Wie es aussieht, wird in der Gegend tatächlich das wirklich absolut nicht umweltverträgliche Fracking in Betracht gezogen. Ich wollt darüber eigentlich nur einen Mini Extra-Blogbericht schreiben, der aufwandsmäßig in fast 3 Tagen Recherche + Jammerei endete.
Sodenn, hier meine Pyrenäen-Ökobilanz.
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(i) Beschreibung in Arbeit (n) Nicht befahren - beidemale keine ausführliche Beschreibung
F**cking --- vom 12. August 2014
Canya & Jou --- vom 30. Juli 2014
Neue Pässe 2013 --- vom 10. März 2014
Keine Einträge vorhanden.
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