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Jou |
Coll de Jou |
Spanien |
Pyrenäen |
1480 m |
80 km |
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Lat/Long: 42.138650 1.539159 |
Texte |
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Der Col de Jou, mindestens die Westrampe, ist ... zum Weinen schön.
Ich habe im Jahr 2009 Live im Fernsehen mit angeschaut, wie die Tour de France über einen Teil der Westrampe gefahren ist, und wusste sofort, da muss ich hin.
Die Ostrampe bin ich nicht komplett gefahren. Ich kam 2009 vom nördlich gelegenen Coll de Port, der im oberen Teil der Jou-Ostrampe in St Llorenc de Morunys sein Ende findet. Von dort aus waren es nur 9 Kilometer bis zur Jou-Passhöhe. Das kleine Stück ist länger als es auf der Karte aussieht, der Asphalt ist eher schlecht, was unter anderem an den Querflicken liegt, die im ein bis zwei Meter Abstand über die Fahrbahn gehen. Häufig kann man auf dem Stück den Ausgangsort im Tal erkennen, wie auch den benachbarten See mit dem kuzen und einprägsamen Namen Pantà de la Liosa del Cavall.
Auf der Passhöhe treffen gleich 4 Asphaltstraßen aufeinander. Einerseits natürlich Ost- und Westrampe des Col de Jou, andererseits die Strecke zum hoch in den Bergen gelegenen Ort Port del Comte, und die nach Süden führende LV-4241.
Hält man von dort weiter nach Westen, fährt man eine der schönsten Passstraßen die ich bislang sehen durfte. Viele Pässe bieten das ein- oder ander beeindruckende Felsmassiv, aber am Col de Jou kommt davon eines nach dem anderen. Linker Hand ist meistens der Blick in die grüne weite Landschaft frei, rechte Hand türmen sich die Gesteinsschichten mehrere hundert Meter in die Höhe.
Die Westrampe ist 40 Kilometer lang, und von diesen sind mehr als 30 Kilometer von der Couleur. Ich habe über 80 Minuten für die 40 Kilometer benötigt und nicht weniger als 20 Mal für kurze Fotopausen anhalten müssen. Müssen, wohlgemerkt, es ging nicht anders. Lediglich vor und hinter dem Ort Cambrils wird es etwas langweiliger bzw. weniger felsig, aber ansonsten ist der Col de Jou von vorn bis hinten eine Augenweide.
Es kommt ein Tunnel nach dem anderen, lange Strecken führen an steilen Felswänden vorbei, vielerorts kann man von weitem sehen, wie die Straße in den nackten Fels geschlagen wurde. Was muss das damals eine Arbeit gewesen sein, diesen Weg der Natur abzuringen, unglaublich.
Und was den Motorradspaß angeht: es reiht sich eine Kurve an die andere. Der Belag ist meistens sogar gut zu befahren, wobei die Breite selten 1,5 Fahrspuren übertrifft. Auf alle Fälle sind die Straßenverhältnisse gut genug, um die Landschaft in vollen Zügen genießen zu können, ohne von Hubbeln oder langen und tiefen Rissen aus der Bahn geworfen zu werden. Das wirklich überschaubare Verkehrsaufkommen tut sein übriges dabei.
Hier eine kurze Zusammenfassung der Strecke, von der Passhöhe im Osten bis ins Tal nach Westen:
Es beginnt mit der Fahrt durch grüne Landschaft, die Schlucht fällt noch relativ gemütlich aus, aber man fährt an vielen beeindruckend hohen und kantig geformten Bergmassiven mit senkrechten Wänden vorbei.
Wer genau hinschaut kann an oder in den Felsen Bunker, Behausungen oder auch Grotten ausmachen, von denen sich letztere als kleine dunkele Löcher aus dem hellen Felsgestein hervorheben.
Das darauffolgende Stück wird richtig schroff, denn die nackte Felswand fällt gerade bis auf die Straße ab. Der Weg musste dort dem Berg mit viel Mühe abgetrotzt werden und es sind mehrere Tunnel und Felsvorsprüge zu durchfahren. An solchen Stellen ist auch eine stabile Betonabsperrung vorhanden, damit nicht jeder Sightseer den Weg ins Tal verfrüht nimmt.
Zwischen Cambrils und Alinyà beruhigt sich das Ganze für ein paar Kilometer, es geht durch grünere und nicht ganz so lebensfeindliche Gebiete. Relativ zum vorigen Streckenabschnitt kann hier fast von einer kleinen 'Durststrecke' geredet werden.
Schon vor Alinyà sieht man von der Straße aus, das der letzte Abschnitt wieder ähnlich grau und wüstenartig wird. Von oben blickt man auf die kommenden Kilometer und kann gut erkennen, wie sich das hellere Asphaltband vom unebeneren Felsen abhebt, und auf ihrem Weg gleich mehrere Tunnelanlagen durchquert. Wenn ich mich recht entsinne, ist dieser Bereich auch der mit der schmalsten Fahrbahnbreite, die gerade an den gefährlichen Stellen und innerhalb der Tunnel bis auf eine Spur zusammenschrumpft. An manchen Stellen wurde auf den Bau von Galerien verzichtet, und die Straße wurde nur mit stabilen (?) Auffanggittern vor Herabfallendem geschützt.
Ganz nebenbei, von der Tour de France 2009 waren kaum Überbleibsel zu finden. Wenn schon, dann wurden sie überstrichen oder mehr schlecht als recht aus dem Asphalt geschrappt.
Während sich französische Pässe mit den Schriftzügen brüsten und sie teilweise noch Jahre später zu sehen sind, werden sie in manchen der spanischen Regionen schnell aus der Welt geschafft. Zwischen der Tour de France und meiner persönlichen Tour sind immerhin nur wenige Monate vergangen! Irgendwie schade.
Auch die schönste Passfahrt ist einmal zuende, die letzten Meter geht es gemütlich bis zur Mündung auf der Hauptstraße C-14 zwischen Organyà und Coll de Nargo. Dort verabschiedet sich der Col de Jou frei nach seinem Charakter mit einem breiten und hohen Felsmassiv, das nur mit einem Panoramafoto aus mehreren Weitwinkel-Einzelbildern festgehalten werden kann.
Fazit:
Kurz und bündig: der Col de Jou gehört sowas von in eine Pyrenäen-Tourplanung.
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Die Westseite ist 2 Fahrspuren breit, aber teilweise ist der Asphalt mies. Oberhalb von St Llorenc de Morunys gehen Querflicken einmal quer über die Fahrbahn, was auf Dauer etwas nervig werden würde. Das Stück ist aber nicht allzu lang.
Die Westseite ist meist 1,5 Fahrspuren breit, aber an manchen Stellen kann es auch etwas enger werden. Der Belag ist jedoch ohne nennenswerte Makel. Konzentriert bei Werke sein sollte man aber die ganze Westrampe lang, da es viele unübersichtliche Stellen gibt. Kommt im falschen Moment jemand entgegen, kann dies sehr überraschend sein.
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Die Ostrampe startet in Berga auf der C-16 bzw. E6, die Westrampe auf der C-14 zwischen den Orten Coll de Nargo und Organyà. An der Auffahrt zur Westrampe ist der Col de Jou nicht ausgeschildert, dort Richtung Cambrils fahren. Beide Rampen sind jeweils 40 Kilometer lang.
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Auf der Passhöhe ist eine Kreuzung, von der aus es in alle Himmelsrichtungen geht. Nach Norden führt die Straße bergauf zum Ort Port del Compte, südlich liegt Manresia.
Und es stehen gleich zwei große Parkplätze zur Verfügung, die von Wanderern stark frequentiert sind. Unter anderem geht eine kleine Wanderroute rauf auf den 1590 Meter hohen Creu de Codo.
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Auf der kompletten Westseite des Col de Jou, die immerhin 40 traumhafte Kilometer lang ist, habe ich kein Fahrzeug überholt, und nur nahe dem Ort Cambrils kamen mir ein paar wenige Autos entgegen. Und das, obwohl ich etwa 20 Mal für kurze Fotopausen angehalten habe.
All das am 18. August zwischen 18:30 Uhr und 19:50 Uhr.
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(i) Beschreibung in Arbeit (n) Nicht befahren - beidemale keine ausführliche Beschreibung
Pyrenäen haben fertig --- vom 24. April 2010
Rund um Andorra --- vom 9. April 2010
Keine Einträge vorhanden.
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