Im
ersten Teil ging es von
Chiessi durch den Süden über
Capoliveri weiter in den äußersten Süd-Osten und zurück nach
Capoliveri. Und dort geht es nun weiter ...

Von
Capoliveri führt eine Hauptstraße in nord-östliche Richtung. Biegt man auf halbem Weg rechts ab, landet man wieder auf einer Schotterpiste, die runter an den Strand von
Naregno führt.
Naregno liegt an der Bucht
Baia di Mola, direkt gegenüber von
Porto Azzuro, unserem nächsten Reiseziel.
In
Porto Azzuro gibt es einen schönen kleinen Hafen, indem kleinere Fähren ein- und ausfahren und viele Yachten vor Anker liegen. Dort haben wir uns eine kleine Pause gegönnt, uns beim Anblick von Volk und Schiffen erholt.

Frisch Energie getankt ging es weiter auf der Hauptstraße über
Rio nell' Elba und
Rio Mariana weiter nach
Cavo, das ebenfalls Ziel kleinerer Fähren ist.
Von
Cavo wollten wir weiter Richtung Norden. Dort sah es laut Karte mächtig nach Schotterwegen aus, und die Piste auf dem Weg zur Pferderanch hatte uns eigentlich gut gefallen.

Aber hier sollte sich herausstellen, das dieser Pfad nichts für uns und unsere schweren Straßenmaschinen war. Ohne Cross-Erfahrung und Reifenpilot sah sie uns doch etwas zu anspruchsvoll aus.
Somit kehrten wir um und fuhren wieder Richtung Hafen.

Von
Cavo aus fuhren wir im Landesinneren Richtung
Rio nell' Elba.
Die Straße bietet erstklassiges Geläuf durch bergisches Gebiet, vorbei am
Monte Serra (422m). Kurz vor Rio nell' Elba geht eine Straße rechts rein, nach
Nisporto. Vorweg gesagt: Für solche, die Schotterwege scheuen, ist diese Straße eine Sackgasse.
Wie auch immer, auf dem Weg Richtung
Nisporto geht es auf Serpentinen den Berg herauf, man fährt zwischen dem
Monte Serra und dem
Monte Strega (427m) hindurch, und auf der anderen Seite geht es auf Serpentinen wieder hinunter.

Der Weg von
Nisporto nach
Bagnaia, etwa 10 Kilometer lang, ist nichts für Staubalergiker. Auf den ersten zwei Kilometern gibt es ein paar sandige Schotterstücke zu meistern, die sich sehr steil in einigen wenigen Kehren den Berg hinauf winden.

Rauf ist die Strecke schon nicht so einfach, aber runter auf Straßenmaschinen bestimmt die Hölle. Es ist dort wirklich sehr steil und die Piste besteht zum Teil aus puderfeiem Sand. Somit würden wir Bikern mit Straßenmaschinen empfehlen, die Strecke nur von Norden nach Süden zu fahren (und bei trockenem Wetter!).
Den Rest der Strecke geht es bis nach
Bagnaia auf genauso sandiger Piste stetig aber gemächlich bergab.

Danach kommt eine lange Durststrecke. Auf den nächsten Kilometern fährt man auf gut asphaltierter Landstraße teilweise wieder im Landesinneren durch viele Dörfer Richtung Westen.
Unter anderem geht es durch
Magazzini, liegt an der Bucht
Rada di Portoferraio gegenüber von
Portoferraio, weiter nach
S. Giovanni, vorbei an
Biodola und
Scaglieri nach
Proccio. Das Foto zeigt die Bucht
Golfo di Procchio, fotografiert in der Nähe des
Colle Pecorino, östlich der Bucht.
Procchio ist eines der größeren Dörfer auf Elba, somit kann es auch wieder ein wenig voller auf der Straße werden. Westlich von
Procchio erwartete uns dann wieder ein so schönes Stück Küstenstraße, wie wir es vom Anfang unserer Runde im Westen her kannten.

Die Küstenstraße führt nach
Marciana Marina, ebenfalls ein größerer Ort. Von dort aus führen zwei Straßen in den Westen der Insel, die in der Nähe von
Marciana (nur Marciana!) wieder zusammentreffen. In der obigen kleinen Karte von Elba sind diese nicht getrennt eingezeichnet, dafür braucht's schon eine mit vernünftigem Maßstab.
Eine führt erst Richtung Süden, biegt kurz hinter
Distilleria nach Westen ab und ist recht kurvenreich. Die andere führt durch das Tal
Uviale di Marciana, ziemlich gradlinig quer durch von
Marciana Marina über
Rotone nach
Marciana.
Wir sind beide Strecken gefahren. Obwohl gradliniger, empfanden wir die Strecke durchs
Uviale di Marciana als schöner. Könnte auch daran liegen, das es eine Nebenstraße ist, während die andere eine der wenigen Nord-Süd-Verbindungen darstellt.
In
Marciana sollte Halt gemacht werden, sofern es noch vor 18 Uhr ist. Wenige hundert Meter südlich liegt in einer Seitenstraße die Talstation der
Cabinova. Die Cabinova ist eine
Seilbahn der besonderen Art, sie führt rauf auf den
Monte Capanne (1019m).
Leider haben wir darüber erst nach der Reise gelesen, und ich arger mich noch heute, diese Attraktion verpasst zu haben. Die Kabinen sind offene 'Zwei-Personen-Zellen', bestehend aus einem Stahlkorb. Der sieht ein wenig aus wie ein runder Vogelkäfig. Bis Brusthöhe reichen Sahlstreben, über einen Henkel hängt das Konstrukt am Schleppseil. Ansonsten keine Wände oder Fenster, man ist voll und ganz Wind und Wetter ausgesetzt. Von morgens 10 bis abends 18 Uhr ist die Fahrt nach oben möglich.
Nach dieser kleinen Pause, die wir damals leider nicht eingelegt haben, sind wir von
Marciana nach Norden gefahren, um wieder an die Westküste zu gelangen. Die Strecke im nord-westlichen Teil Elbas liegt nicht ganz an der Küste. Hier und da zweigt die Straße Richtung Meer ab und führt zu Stränden und/oder Dörfern. Auf dem Weg Richtung
Chessi, dem Ausgangspunkt unserer Runde, kommt man noch an
San Andrea,
Zanca und
Patresi vorbei.
Zwischen
Patresi und
Chiessi tut sich ein paar Kilometer lang nichts, dort liegen keine Dörfer, keine Strände, keine Ein- und Ausfahrten. Nur Berge, Straße, Klippen und das Meer.

Das war sie, unsere Elba-Runde.
Etwa 150 - 200 Kilometer Elba an einem Tag.
Früh morgens losgefahren, abends in der Dämmerung wieder zu Hause angekommen.