
Eine große Runde auf Elba. Los geht es in
Chiessi an der Westküste, weiter durch den Süden über
Marina di Campo nach
Capoliveri, hoch in den Norden nach
Cavo, Richtung Westen durch
Nisporto und
Bagnaia, vorbei an
Portoferraio, durch
Procchio,
Maciana Marina,
Marina und wieder zurück nach
Chiessi.
Mit einer Bekannten habe ich im Jahr 1999 zwei Tage auf Elba verbracht, die beiden Tage für An- und Abreise nicht mitgerechnet. Die hier erklärte Runde sind wir an einem Tag gefahren, ohne jede Hektik und inklusive einem einstündigen Tauchausflug meinerseits.

Unsere Runde begann in
Chiessi, mitten im felsigsten Stück der Westküste.
Chiessi ist, wie auch wenige Kilometer weiter südlich
Pomonte, ein kleiner Ort ohne allzuviel Tourie-Aufkommen, für die Durchfahrt benötigt man kaum eine Minute.

Beide Orte haben keinen Sandstrand zu bieten. In
Pomonte gibt es einen wenige Meter breiten und steinigen Strand, während man in
Chiessi von den Klippen aus ins Wasser klettern muss. Aber wer nicht auf Strandurlaub aus ist, seine Ruhe haben will oder mobil ist, der kann in diesen Orten eine ruhige Unterkunft für den Urlaub finden.
Wir hatten damals unsere Unterkunft in
Chiessi und haben es nicht bereut. Unser Hotel war schön gelegen und vom Balkon hatten wir einen ungestörten Blick auf's Meer.

Weiter ging es auf der Küstenstraße nach
Fetovaia,
Seccheto und
Cavoli. Auch diese sind nur kleine Orte und daher vom Massentourismus (bisher) verschont geblieben. Was sie jedoch von den Orten an der Westküste unterscheidet, das sind ihre Sandstrände.
Fetovaia hat dabei geografisch wohl die beste Lage erwischt.
Die einen Kilometer ins Meer reichende Landzugen
Punta di Fetovaia hält Wind, Wetter und Wellen größtenteils von der
Spaggia di Fetovaia fern, was zu ruhigem und glasklarem Wasser führt.

Ein bis zwei Kilometer westlich von
Fetovaia liegt die
Spiaggia delle Tombe, der einzige inoffiziell geduldete Nacktbadestrand. Es gibt auch an anderen Stellen der Insel FKK-Strände, diese sind dann aber offiziell und in meiner damaligen Elba-Karte auch als solche markiert, der delle Tombe jedoch nicht.
Seccheto und
Cavoli sind ähnlich gesegnet, was die Strände angeht. Sie sind zwar nicht ganz so gut geschützt, doch Wasser und Sandstrand haben auch hier sehr gute Qualität. Von
Cavoli fuhren wir weiter nach Osten Richtung
Marina di Campo, und verließen damit den ruhigen Westen Elbas.
'Verschont vom Massentourismus' heißt nicht, das die Strände dort leer sind, keineswegs. Aber es bedeutet, das dort nicht an jeder Ecke eine Disco ist, man dort italienisch und vielleicht noch englisch spricht, und das dort ganz einfach nicht so viel los ist.
Marina die Campo ist eine der Touristen-Hochburgen der Insel. Die vielen kleinen Unterkünfte und Hotels sind über die ganze Buch und weit ins Inland verteilt. In Marina di Campo gibt es mit 2 Kilometern Länge den längsten Sandstrand der Insel.
Zwischen den
Marina di Campo im Süden und
Procchio im Norden ist Elba am Schmalsten, nur 10 Kilometer Luftlinie trennen diese beiden zu den größten auf Elba zählenden Orte. Luftlinie ist in diesem Fall fast gleich mit der Strecke, die man auf der Straße zurücklegen muss. Der Weg ist nahezu schnurgerade und es sind kaum Höhenmeter zu überwinden, die mit 50 Metern höchste Stelle liegt wenig außerhalb von
Proccio.
An dieser schmalsten und flachesten Stelle Elbas ist der Flughafen untergebracht. Mir ist in
Marina di Campo bei der Durchfahrt zwar kein Fluglärm aufgefallen, die Einflugschneise dürfte sich jedoch genau über dem Ort befinden.

Zwischen
Marina di Campo und
Lacona geht es auf guter Piste durch wunderschöne Landschaft. Laut einem Reiseführer ist in diesem Bereich die 'intakteste Natur' auf Elba zu finden. Auch durch dieses Gebiet führen viele Wanderwege.

Im Foto sind der
Golfo della Lacona im Vordergrund zu sehen, gut zu erkennen an dem langen Sandstrand, dahinter der
Golfo Stella. Weiter dahinter liegt der
Monte Calamita (413m), der die höchste Erhebung im Süd-Osten Elbas darstellt.
Und in diese Richtung ging es als nächstes.
Auf dem Weg dahin ging es noch durch
Lacona, das den zweitlängsten Sandstrand beherbergt. Auf der Küstenstraße am
Golfo Stella, genauer am
Cote Pini, wurde das untenstehende Foto aufgenommen. Es zeigt die komplette westliche Küstenlinie des Süd-Ost-Zipfels Elbas. Der kleinere der beiden Berge ist der
Monte Zuccale (141m), kurz dahinter liegt
Capoliveri. Die zwei kleinen Inseln ganz rechts sind die
Isole Gemini, die wir später noch aus der Nähe zu Gesicht bekommen sollten.

Vorher ging es auf der gut ausgebauten Hauptstraße noch durch
Capoliveri.
Capoliveri gilt als Teutonen-Hochburg, dort leben viele Deutsche und dort urlauben viele Deutsche. Trotzalldem sieht es nicht deutsch aus, was ein Glück.
An einem der naheliegenden Strände, dem
Spaggia della Madonne delle Grazie habe ich auch meine Tauchreise gebucht. Der Diveguide sprach deutsch, die anderen Taucher sprachen deutsch.
Eine Stunde tauchen mit Hin- und Rückfahrt zum Tauchgebiet per Boot kostete mich 65 DM (Jahr 1999!).

Von dort aus wollten wir eine Runde gegen den Uhrzeigersinn um den 413 Meter hohen
Monte Calamita fahren, aber auf etwa der Hälfte der Strecke war die Straße gesperrt. In dem Bereich gibt es viele gesperrte Privatwege, leider auch fast alle hinunter zum Meer führenden. Sehr schade, von der fast die ganze Zeit auf 160 Metern verlaufenden Küstenstraße konnte man sehr viele traumhafte Strände sehen.
Zwar gibt es in dem ganz südlichen Bereich keine oder kaum Sandstrände, jedoch einsame Küstenabschnitte mit glasklarem Wasser.
Der Weg ist geschottert, beginnt in
Capoliveri und führt oberhalb
Morcone und
Pareti weiter Richtung Süden. Morcone und Pareti sind die südlichsten Städte auf Elba, deren Strände + der in der
Cala della Innamorata sind allesamt Sandstrände. Diese sind die letzten auf dem Stück, die noch für die Allgemeinheit zugängig sind.
Das Wasser vom Festland zu den beiden Inseln
Isole Gemini ist so flach, das man fast rübergehen kann, ohne eine nasse Frisur zu bekommen.

Vorbei an den Orten ging es weiter auf der hochgelegenen Schotterstraße Richtung Osten.
Auf der Schotterpiste ist wenig Verkehr und sie ist gut zu fahren.
Eine schöne Bucht nach der anderen tauchte vor unseren Augen auf, so z.B. die
Spiaggia di Rimaiolo.
Wenige Kilometer später war dann leider Schluß, die Straße gesperrt. Am Ende unserer Strecke befand sich eine Pferderanch für Gutbetuchte. Gutbetucht waren wir nicht, somit blieb uns nur der Weg zurück nach
Capoliveri.
Weiter geht es im nächsten Bericht, dem
zweiten Teil unserer Elba-Umrundung.