Von der Passhöhe des
Stilfser Joch kommt man per Gondel ins
Sommerskigebiet, dem laut eigenen Aussagen sogar größten Europas. Sommerskigebiet heißt es im Fall
Stilfser nicht deshalb, weil man dort
auch im Sommer ski fahren kann, sondern weil man dort
nur im Sommer skifahren kann.
Die Liftanlagen sind von Ende Mai bis Ende November in Betrieb. Im Winter ist dort oben der Hund begraben, da die nach oben führenden Straßen unpassierbar sind und nicht für die paar Skihungrigen freigeräumt werden.
Auch für all diejenigen, die mit Skifahren nichts am Hut haben, lohnt sich ein sommerlicher Ausflug dorthin. Mit zwei Gondelfahrten kommt man auf
über 3000 Meter und kann es sich in einem der Restaurants gemütlich machen, bei gutem Wetter grandiose Aussicht inklusive.
Es ist durchaus was anderes, ob man während eines Motorradurlaubs sein Käffchen auf einer normalen Passhöhe trinkt, oder ob man dafür unüblicherweis mitten in einer Schneelandschaft sitzt, und Personen in schweren Skistiefeln ins Lokal gepoltert kommen.
Die hier dargebotenen Bilder und Informationen stammen zum überwiegenden Teil
aus dem Jahr 1999, seitdem bin auch ich nur fix über die Passhöhe gerutscht, ohne das kalte Weiß aufzusuchen. Für Aktualität übernehme ich daher keine Gewähr.
Von der allseits beliebten und bekannten Passhöhe geht es als erstes per Seilbahn
Stilfser Joch (1) auf die erste Bergstation. Von dort aus führt Seilbahn
Funifor (2) hoch zur zweiten Bergstation, die für nicht-Skifahrer auch Endstation ist.
Als Skifahrer ist man mittendrin. Fast direkt von der Bergstation aus führt Schlepplift
Geister 1 (6) nach oben zur höchsten Stelle, die ohne Kraftaufwand erreicht werden kann. Zwischen 2760 und 3400 Metern Höhe gibt es laut Internet 13 Liftanlagen, die Karte hier ist somit nicht auf dem neuesten Stand. Die Informationen über Länge und Schwierigkeitsgrad der Alpin-Pisten, die man über das Internet beziehen kann, schwanken von Webseite zu Webseite. Deren Gesamtlänge liegt demnach zwischen 20 und 30 Kilometern. Lift
Geister 1 ist unter anderem im Bild oben links zu erkennen.
Langlaufloipen sind ebenfalls vorhanden, 3 Stück an der Zahl, mit einer Gesamtlänge von 12 Kilometern, eine davon verläuft auf 3000 Metern Höhe. Schon
Johann Mühlegg (seines Zeichens Olympia-Gewinner in Salt Lake City 2002 und
B-Proben-Abwarter) soll dort sein 'geweihtes Wasser' in Muskelmasse umgewandelt haben.
Ich als kein besonders guter Skifahrer, der sich ein oder zweimal im Jahrzehnt wieder daran versucht, empfand die gefahrenen Pisten allesamt als nicht schwierig. Eher im Gegenteil, gerade die Pisten im oberen Teil, die an den Liften 6, 7, 8 und 9 enden waren recht flach. Allzuviel wedeln war nicht drin, sonst schaffte man es nicht mehr bis zum nächsten Lift.
In den beiden Bildern oben sind die
Geisterpitze und
Liftanlage Nummer 6 zu sehen. Im Rücken des Betrachters befindet sich das höchstgelegene Restaurant am Stilfser Joch. Beide Fotos wurden von der Terrasse aus gemacht. Die
Geisterspitze, auch
Punta degli Spiriti genannt, ist
3467 Meter hoch.
Etwas anspruchsvoller ist die an
Lift Nummer 3 endende Piste, und die ganz runter, zurück zur Passhöhe führende. Gerade bei der Letzteren ist es empfehlenswert, möglichst früh morgens langzufahren, da die Mittagssonne den Schnee schnell matschig und zäh werden läßt. In dem Fall ist auch da nicht viel mit Kurvenfahren, sonst wird man zum Langläufer.
Das Bild rechts zeigt die allerletzten Meter des Skigebiets, das links die Stecke an
Lift Nummer 3. Quer durchs Bild verläuft der Lift, rechts im Bild ist die Bergstation 1 zu erkennen, die zweite liegt ein ganzes Stück rechts außerhalb des Bildes. Das Gefälle lässt sich gut an der Person erkennen, die auf Kante am Hang steht.
Der Spaß war damals nicht billich. Als ich im Jahr 1999 einen Tag Auszeit genommen hat, kosteten Skier + Skischuhe ausleihen und Skipass für einen Tag 40 Mark, für drei Tage 80 Mark. Laut Preisinformation im Internet kostet es heutzutage dasselbe in Euro. Anhand dieser Tatsache bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob die damals notierten Preise tatsächlich richtig waren.
Ist schon ganz schön happig. Wer es trotzdem eingeht, sollte den Tag dort oben auch wirklich von morgens bis abends genießen.
Die Bilder unten wurden von der ersten Bergstation aus gemacht. Die Gondel im rechten Bild führt weiter nach oben zur 2. Bergstation.