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Moutiere

Kurzbezeichnung :

Moutiere

Originalname :

Col de la Moutière

Land :

Frankreich

Gebirge :

Alpen

Höhe :

2454 m

Länge :

18 km

Lat/Long:  44.315190 6.795902  Texte   Google-Map   Google-Route 

Beschreibung :

Bonette - Blick Richtung MoutièreDer Col de la Moutière ist einer der wenigen Pässe, deren Anstiege und Passhöhe von einer anderen Passstraße gesehen werden können. Wer vom Hinkelstein des Col de la Bonette(i) Richtung Süden schaut, dem dürfte in der Tiefe eine Straße in Form eines schmalen Fadens auffallen. Das ist der Moutiére, oder vielmehr der obere Teil seiner Ostrampe.

Neben dieser asphaltierten Ostrampe hat er eine leicht geschotterte Nordrampe und eine sehr viel schwerer geschotterte Westrampe, eine Art "Abkürzung" rüber zum Cayolle(i). Den schweren Part nehme ich mir als Letztes vor, haken wir erst den Kinderkram ab.

Ostrampe
Moutière - Ostrampe MItte WaldBeginnend mitten auf der Ostrampe des Bonette fährt man Anfangs auf einer breiten Straße inklusive Mittelstreifen und Absperrungen, somit kompfortabel wie geht. Mit der Zeit wird die Piste schmaler und schlechter. Spätestens hinter Staint Dalmas le Selvage wird sie sehr schmal und sehr schlecht, ist aber noch asphaltiert. Während man durch sehr schönen Nadelwald fährt, wird es immer hubbeliger. Irgendwann, wenn die Baumreihen lichter werden, erkennt man plötzlich, das man geradewegs auf den Cime de la Bonette zuhält, der unverkennbar vor einem liegt.

Bonette/Moutiere-KompositIst eine Kamera mit gutem Zoom zur Hand, kann sogar der Obelisken auf der Bonette-Passhöhe ausgemacht werden. Was in dem Bereich auch noch interessant ist: Alle Bäume rings herum sind zwar Nadelbäume derselben Art, aber einige stechen aus diesen heraus. Sie sehen breiter und wilder gewachsen aus, als hätten sie schon hunderte Jahre auf dem Buckel.

Bonette - Passhöhe Blick auf Moutiere Ostrampe 2013

Weiter fährt man auf der Strecke, die man vom Bonette aus sehen kann, in Richtung Passhöhe. Je näher der Bonette rückt, umso lichter wird der Bewuchs, bis irgendwann nur noch Gras und kleine Büsche zu sehen sind. Die dominierenden Farben sind braun und grau.

Bonette - Passhöhe vom Moutiere aus

Moutiere - Passhöhe mit XTBei meiner Erstbefahrung im Jahr 2008 sind Kollege Mic und ich von Osten nach Norden gefahren und es herrschte miserables Wetter. Ich habe schnell ein Foto an der höchsten Stelle aufgenommen und weiter gings, mehr war nicht zu sehen. Vier Jahre später war ich ziemlich erstaunt, vor und hinter dem Hügelchen der Passhöhe Bunkerausgänge zu entdecken.

Moutiere - Passhöhe von Bonette-Nordrampe ausDas Bild wurde von der Nordrampe des Bonette(i) aufgenommen. Links oben ist der Hügel zu sehen, mitsamt den beiden Bunker-Eingängen und den dadrunter parkenden Autos. Der Abraumhügel rechts unterhalb des Bunkers wird interessant, wenn ich von der Westrampe berichte. Auf die Kriegsüberreste gehe ich unter Passhöhe näher ein.

Nordrampe
Moutiere - Nordrampe oben mit MicSie beginnt mit 700 Metern ähnlich schlechtem Asphalt wie zuvor und führt auf diesem kleinen Stück bergab. Um die Sicht ins Tal von der Passhöhe aus zu genießen, muss abgestiegen und zu Fuß an den Abgrund gegangen werden. Unterhalb der Passhöhe hat man ähnliche Aussicht, ganz bequem gleich von der Straße aus. Zu sehen ist eine wahrhaft schroffe Gegend, überall liegen kleine und große Felsbrocken herum, die irgendwann von noch weiter oben heruntergestürzt sind. Der sich im Vordergrund entlang schlängelnde Weg gehört zur der teils schwer geschotterten Westrampe.

Moutiere - Nordrampe oben Talblick auf Westrampe

Sie trifft gleich hinter dem asphaltierten Teil auf die Nordrampe, das Panorama von dort aus kann sich ebenfalls blicken lassen. Ganz links geht es auf die Westrampe, ganz rechts liegt die Passhöhe, in der Bildmitte ein Teil der Bonette(i)-Nordrampe.

Moutiere - Nordrampe oben Kreuzung

Moutiere - Nordrampe Mitte BelagVon der Kreuzung aus geht es wieder den Berg hinauf. Diese Nordrampe gehört sicher zu den wenigen, auf denen nicht ein einziger Baum anzutreffen ist. Mir wenigstens fällt keine andere ein, was jedoch auch der durchaus übersichtlichen Länge zu verschulden ist. Der Schotter lässt sich gut fahren, besteht aus feinem Material und hartem Untergrund. Nur recht tiefe Regenrinnen verderben den Spaß, die den Federwegen richtig was zu tun geben.

Es ist grün und grau, leicht mit Gras bewachsen, während sich die Piste realtiv geradlinig der Rampe des Bonette(i) nähert, die an den alten Ruinen leicht erkannt werden kann.

Moutiere - Nordrampe oben Blick auf Bonette-Fort Pano

Das war die Nordrampe, kleine 4 Kilometer lang. Fährt man den Bonette ein paar hundert Meter bergauf, können nicht nur dessen letzte Meter mitsamt mehreren Bunkeranlagen und die Spitze des Cime de la Bonette gesehen werden, sondern auch die komplette Nordrampe des Moutière. Theoretisch auch dessen Passhöhe, aber ohne optische Hilfsmittel ist das hart an der Grenze.

Bonette - Nordrampe oben Blick PH und Moutiere Pano

Westrampe
Moutiere - Westrampe unten Traktorpfad BergNun fehlt noch der heikle Teil, die Westrampe. Ihren Anfang hat sie an der Nordrampe des benachbarten Cayolle(i). In einem freien Bereich biegt man von der Hauptstraße nach Bayasse ab, kurz danach an der nächsten Kreuzung nocheinmal links, schon ist man in der Botanik und auf unbefestigter Piste. Auf den ersten Kilometern ist es eine ebene Traktorspur mit dicker Grasschicht in der Mitte.

Moutiere - Westrampe unten Belag 3DDas hält nicht lange, alsbald löst sehr steiniger Weg den bisher zwar zweigeteilten doch einfach zu fahrenden Schotter ab. Wenig loses Geröll, vielmehr halb eingetrabene Steine, die Fahrt wird sehr holprig und die Reifen werden hart beansprucht. Die Breite der Bahn beträgt nur eine Spur, was sich bis oben im Wesentlichen nicht ändern soll.

Moutiere - Westrampe Mitte Geröllhalde HelmCamZuerst ist es noch bewaldet oder es stehen wenigstens vermehrt Bäume in der Gegend herum. Nur unterbrochen von einer kurzen Geröllwüste, die als Auslauffläche unzähliger Steinschläge dient. Bäume wachsen in dem Teilstück nicht lange, früher oder später werden sie weggefegt. Dort ist es grau in grau, der Weg wälzt sich durch Steinfelder und an steinigen Abhängen entlang.

Danach kommt ein weiteres Waldstück, das kurz vor zwei Kehren endet. Ab da gibt es nur noch halbhohe Bäume, die vereinzelt in der Gegend herumstehen. Die Kehren markieren zudem die Mitte der zu fahrenden Strecke, und das Ende des einfachen Teils. Der schmale Weg schlängelt sich durch die kahle Landschaft, das Finale rückt immer näher. Und kann alsbald erkannt werden, im mittleren Bild ist alles enthalten.

Moutiere - Westrampe oben Blick auf Cime de la Bonette     Moutiere - Westrampe oben Blick auf Finalen Hügel     Moutiere - Westrampe oben Bunker vorgelagert

Ganz links in dem kann der Cime de la Bonette erkannt werden, gut an der Aussichtsplattform zu identifizieren. Genau in der Bildmitte ist der Abraumhügel zu sehen, den man vor dem Bunker der Passhöhe aufgeschüttet hat. Und dazwischen die hoch führende Piste, manche der Einschnitte sind ansatzweise sichtbar. Rechts im Berg ist der langgezogene Bunker zu sehen, der einige Meter Fußmarsch von der Passhöhe entfernt ist.

Moutiere - Westrampe oben Pfad vor Biker-Baum 3DHat man diesen Anblick vor sich, wird der Belag langsam aber sicher immer schwerer. Der Weg wird unebener, mehr Geröll liegt in einer ausgewaschenen Rinne, mindestens fausgroße Steine liegen in Schichten übereinander. Kaum mehr als eine nun sehr schmale Spur steht Bikern und Radlern zur Verfügung. Das dort viele Autos langfahren, wage ich zu bezweifeln.

Moutiere - Westrampe oben Radler im SchattenWer Zeit hat, sollte hin und wieder einen Blick zurückwerfen. Die Aussicht ist grandios. Ich bin immer wieder verwundert und erfreut, das es sowas im eigentlich gut zugebauten Europa noch gibt. Das ist die erste Stelle, an der man im Halbkreis eine Art Kesselblick vor sich hat, wo man selber an einer Wand hängt, von Bergen umgeben ist und nur in einer Richtung das Tal abfällt.

Moutiere - Westrampe oben Pano

Moutiere - Westrampe oben Belag 3DDas zweite Mal ist ganz oben, auf dem asphaltierten Stück der Nordrampe. Doch um da hinzukommen muss der letzte und schwierigsten Part absolviert werden. Mehr oder weniger dasselbe wie zuvor, nur fand ich es vor Ort noch ein kleines bisschen schwerer. Die Steine wurden größer und die schwierigeren Stellen breiteten sich über die ganze Fahrbahn aus, umkurven war somit selten möglich. Da habe ich gut geschwitzt, selbst von den ebenfalls anwesenden aber bergab fahrenden Mountainbiker haben einige geschoben. Ich war auch noch mit komplettem Reise-Gepäck unterwegs (alle Klamotten, Zelt, ...), meine Kiste war somit schwer wie es nur ging. Meine kaum für solchen Untergrund geeigneten Metzeler Tourance rutschten ein ums andere Mal durch.

Half nichts, da musste ich durch. Der heftigste Teil ist maximal 2 Kilometer lang, geht somit. Danach wird es zwar für einen Moment noch steiler, doch liegt weniger Geröll auf der Bahn und ist deshalb einfacher zu fahren. Und plötzlich ist alles vorbei. Man hat die Kreuzung an der Nordrampe erreicht, sieht links den kleinen See, und kann erstmal eine Pause machen.

Moutiere - Westrampe oben Pano Richtung Passhöhe

Das waren die drei Rampen des Moutière. In aller Kürze.

Fazit:
Selbst ohne Schotterkenntnisse sollte man sich Ost- und Nordrampe antun. Die Landschaft ist einfach zu nett, und die Bunkeranlage auf der Passhöhe muss man eigentlich auch kurz erlebt haben. Ob man die Westrampe angehen will, muss jeder für sich entscheiden. Sie ist ein hartes Stück Arbeit, aber dafür richtig schön anzuschauen.


Straßenverhältnisse :

Moutiere - Nordrampe Mitte RegenrinneAuf der komplett asphaltierten Ostrampe fängt es mit 2 Spuren und gutem Belag an, wird zuverlässig immer schlechter, bis auf der Passhöhe nur noch eine sehr rattige Spur übrig bleibt.
Die Nordrampe ist ab der Kreuzung Richtung Bayasse und Cayolle(i) bis hoch zur Einfahrt am Bonette(i) geschottert und eine Spur breit. Festgefahrener Feldweg mit feinem Belag, dessen simpler Fahrspaß nur durch die Regenrinnen getrübt wird. Schotter-Ungeübte sollten sich von diesem Stück nicht abhalten lassen, das dürfte für jeden zu packen sein. Nur genügend Federweg sollte vorhanden sein, ansonsten werden die Regenrinnen kostspielig.

Moutiere - Westrampe oben Belag Zoom 3DDie 8 Kilometer lange Westrampe ist ein harter Brocken, mindestens als mittelschwer einzustufen. Auch wenn sich der kritischste Part nur über grad mal 2 Kilometer hinweg zieht. Ein paar Stufen sind drin, Felsbrocken satt größer als Fußbälle, davon die Hälfte lose und die andere Hälfte fest verankert. Die schwierigen Stellen können kaum vernünftig umkurvt werden, da diese für gewöhnlich die Steilsten und Schmalsten sind. Nach oben hin wird es immer schwerer und ausgewaschener, nur das allerletzte Stück wird wegen fehlemdem losen Geröll wieder einfacher.

Moutiere - Westrampe Mitte Belag Berg 3DIch hab das alles unterschätzt, bin mit vollem Gepäck hochgefahren und hielt das mittendrin für keine sonderlich gute Idee. Nach einem Sturz hätte ich die Kiste vollbepackt und in dem Terrain niemals alleine aufstellen können. Bei der nötigen Abpack-Aktion wäre ich wahrscheinlich zum Hulk moutièrt.


Ein-Ausfahrt :

Moutière - Nordrampe EinfahrtDie Einfahrt zur Ostrampe ist mitten auf der Südrampe des Bonette(i) zu finden. Ausgeschildert ist jedoch nur der Ort Saint Dalmas le Selvage.
Im Norden endet der Moutière auf der Nordrampe des Bonette, in Sichtweite zu dessen Passhöhe. Völlig unscheinbar zweigt eine Schotterpiste zum Hang hin ab, ohne Hinweisschild oder sonstwas. Der lose Untergrund beginnt gleich an der Abzweigung.

Moutiere - Westrampe unten Einfahrt am CayolleDie Einfahrt auf die biestige Westrampe liegt mitten auf der Nordseite des Cayolle(i), zwischen dem sehr steilen und eher flachen Bereich. Zuerst ist nur der Ort Bayasse ausgeschildert, an der nächsten Abzweigung der Moutière selbst. Oben endet sie 700 Meter von der Passhöhe entfernt, die Anhand des Bunkers von der Kreuzung aus gut als solche identifiziert werden kann.


Passhöhe (u.a.Restaurants/Hotels) :

Direkt an der höchsten Stelle gibt es nicht viel zu sehen, doch wenige Meter unterhalb umso mehr. Zum einen das Panorama der Umgebung, die nach Norden führende Asphaltpiste und im Tal die geschotterte Westpiste.

Moutiere - Passhöhe Bunker Pano

Moutiere - Passhöhe Bunker FrontansichtDer Bunker rechts im Bild ist ein Überbleibsel des 1. Weltkrieges. Die halben Alpen sind damit zugebaut, ganz besonders die Gegend um den Cime de la Bonette. Viele davon sieht man gar nicht oder entdeckt sie erst Zuhause auf Fotos.
In den Bunker am Moutière kann man hineingehen, wenigstens war das im Jahr 2012 der Fall. Obwohl gar nicht viel zu sehen ist, sollte man das nicht auslassen. Die kleinen Löcher sind Schießscharten, kaum faustgroße Löcher durch die nicht mehr als ein Gewehrlauf passt.

Moutiere - Passhöhe Bunker EingangGeht man hinein und schaut sich so eine von Drinnen nach Draußen an, fühlt man sich total eingeengt. Seltsame Sache. Ich bin schon gut froh, Krieg nicht selbst erleben zu müssen und mich auch noch in so einen Betonsarg einsperren zu lassen. Geräumig ist anders, es gibt nur die Tür, Platz für Personen hinter den Scharten, und schon ist man im "Treppenhaus".

Außerdem ist es total dunkel, nur minimal erhellt durch einfallendes Licht. Von der Treppe konnte ich lediglich die ersten Stufen erahnen, nur meine lichtempfindliche Kamera konnte das Bild so aufnehmen als wäre die Beleuchtung ausreichend. Eine Taschenlampe hatte ich grade nicht zur Hand, weiter runtergehen und schauen wie weit man reinkommt war daher nicht möglich.

Moutiere - Passhöhe Bunker Schießscharte     Moutiere - Passhöhe Bunker Schießscharte von Innen     Moutiere - Passhöhe Bunker Treppe



Weitere Bilder:


Pässe/Strecken in der Nachbarschaft
Allos (i)

(i) Beschreibung in Arbeit (n) Nicht befahren - beidemale keine ausführliche Beschreibung

Blogbeiträge
Parpaillon & Moutière --- vom 17. März 2014

Verdon-Tour 2008 --- vom 19. März 2012

Neue + frische Pässe --- vom 7. Juni 2009


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