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Verdon-Schlucht 2008
Tag 6 - Vormittag
Gefahrene Route:
Der erste Blick aus dem Fenster zeigte nichts Gutes: es regnete. Aber ein zweiter Blick enthüllte, es würde besser werden, aus der Windrichtung zogen immer mehr wolkeinfreie Stellen heran. Der Portier des Hotels ließ mich kurz an den hauseigenen Computer, mit dem ich mich auf diversen Wetterseiten davon überzeugen konnte, dass wir gute Chancen auf einen mehr oder weniger regenfreien Tag hatten.

Verdon-05 - Unterkunft Alter KautzNoch ein paar Worte zu dem Portier, denn der war echt 'ne Nummer: Schmal, hoch, etwas schrullig, gemütlich, immer ein leichtes Grinsen im Gesicht, als Kettenraucher in einem Nichtraucherhotel schon was fehl am Platz, sehr sympatisch.
Und mit 'nem satten Schalk im Nacken. Als ich ihm erzählte, das uns gestern die Polizei konktrolliert hat, während wir abends in der Nähe des Hotels auf einer Bank saßen und klönten, meinter er: "Vielleicht dachten die ihr wollt eure Körper anbieten ...".

Solche Typen erinnern einen schnell wieder daran, in welchem Land man ist und welche Art von Gastfreundschaft und Humor man bald vermissen würde.

Verdon-06 - SusaKurz nach dem Frühstück machten wir uns auf abtrocknenden Straßen in Richtung Grenze, um Italien zu verlassen und wieder in Frankreich einzufallen. Von Oulx fuhren wir über Susa Richtung Col du Mont Cenis(i). Der Weg zum Pass war nicht besonders berauschend, er führt über eine Hauptstraße und durch eine ganze Anzahl Orte. Aber hinter Susa machte das Fahren wieder Spaß.

Mont Cenis - Hotelanlage EinfahrtDer Mic kannte den Pass bereits, empfahl eine Schotter-Runde um den kurz unterhalb der Passhöhe gelegenen See zu nehmen. Die Einfahrt zu dieser liegt hinter einem Rudel Kehren auf der Südrampe, oberhalb der Staumauer nahe einiger Hotels. Nach einem kleinen Verfahrer war diese auch gefunden, und auf ging's.

Mont Cenis - Schotter zu beginnNach meiner D9-Erfahrung am Moutiere war mir die Lust auf Schotter eigentlich vergangen, mit einer Straßenmaschine wäre ich wohl eher die Asphalt-Strecke weiter gefahren. Trockene Piste wäre schön gewesen, denn nasser Schotter ist schon bisl rutschig. Ich wusste nie, wie tief die Pfützen waren und welcher Stein in diesen liegen würde, der mich vielleicht vom Bock hauen könnte. Von den teilweise halb über die Straße reichenden Pfützen habe ich natürlich fast alle getroffen ... Wie Mic in einer kurzen wie-fährt-man-auf-Schotter-Einweisung sagte: "Den Stein den du anvisierst (um ihm auszuweichen?), den triffst du auch!"

Aber der Umweg war nicht allzu lang und die Piste nicht sonderlich schwierig, daher war es für mein zerstörtes Schotter-Ego erträglich. Mit fast dakar-reifem Tempo und Fahrstil habe ich die paar Kilometer gemeistert.

Mont Cenis - Schotter Martin Action

Selbst wenn es mich da vom Bock gehauen hätte, die Aussicht entschädigte für alles nur Erdenkliche. Ich bin ohnehin schon gut im mal-eben-anhalten-und-Foto-machen, doch diese Runde hätt ich gleich zu Fuß gehen können. Der Farbenterror war grandios: türkiser See, grüne Wiesen, weiß/blauer Himmel, braun/grau/weiße Berge. Jede Ecke sah irgendwie schöner aus als die letzte. Als der Mic an einer der schönsten Stellen ebenfalls anhielt und obiges Action-Foto von mir schoß, hatten wir einen Ausblick vor der Nase, den auch ein 270 Grad Panoramafoto nur ansatzweise wiedergeben kann.

Mont Cenis - Panorama XXXL

Unterhalb der Passhöhe, höchsten 3 weitere Fotostopps später dann noch diese Aufnahme:

Mont Cenis - See aus Süden

Iseran - Südseite schönes Bild Kurve + BrückeNach dem Augenschmauß ging es über die Passhöhe, auf gutem und fast durchgängig trockenem Asphalt die Nordabfahrt hinunter und weiter zum Col de Iseran(i), der nach dem Col de la Bonette(i) der höchste Straßenpass in den Alpen ist. Ich kannte ihn schon, hatte daher auch bereits einige Fotos zu Hause und musste nicht extrem viele Stopps einlegen. Nur 4 Stück diesmal, zwischen Tal und Passhöhe.

Verdon-06 - Iseran PH BikesEr präsentierte sich bei bestem Wetter, nicht wie bei meiner letzten (und einzigen) Überquerung im Jahre 1999, wo er den Temperatur-Tiefpunkt der ganzen Reise markierte. Nach kurzem Stopp auf der Spitze, die gleichermaßen von Bikes, Autos und Wohnmobilen bevölkert war, ging es auf der anderen Seiten wieder ab ins Tal, wo das allseitsbekannte und im Sommenschlaf befindliche Val d'Isere auf uns wartete. Wie auch in den anderen Wintersportorten wartete aber nicht wirklich viel, die meisten Hotels und Geschäfte waren geschlossen.

Verdon-06 - St. Bernard klein Süden WolkenSomit zogen wir die Nordrampe relativ fix durch und machten uns auf zur nächsten Hochstraße. Am Col du Petit Saint Bernard sah es ein wenig danach aus, als würden wir dem morgentlich schlechten Wetter hinterherfahren. Es regnete zwar nicht, aber vor uns lagen mehr bedrohliche Wolken als hinter uns. Am der Südrampe sollten wir eine erste Kostprobe von dem bekommen, was uns noch erwarten sollte. Der Weg zur Passhöhe führte durch eine Wolkenwand, innerhalb betrug die Sicht vielleicht noch 20 Meter. Hat was, vor allem wenn man sich die düstere Szenerie durch den Sucher einer Kamera anschaut. Unbesorgt fahren konnte man leider nicht mehr, da die Piste ein kleinwenig feucht war.

St. Bernard kl - Passhöhe 2008Irgendwo in dem Bereich haben wir dann wiedermal das Vierertrüppchen aus Castellane gesehen, allerdings nur im Vorbeifahren. Die Jungs machten eine Pause am Straßenrand. Noch vor der Passhöhe lichtete sich der Nebel, oben herrschte bestes Wetter. Auch wir legte eine Pause ein und schauten uns die sumpfige Gegend im Grenzbereich Italien/Frankreich an, wo vor unseren Augen die Kaulquappen zu Fröschen mutierten.

Verdon-06 - Bernard Frösche

Das war Teil eins des Tages. Im Zweiten sollte es richtig nebelig und noch dazu sehr windig werden.



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Tag 5 - Nachmittag
Über Izoard und Vars hinaus aus Frankreich, weiter nach Norden Richtung Italien
Tag 6 - Nachmittag
San Carlo, der große Bernard, mächtig viel Nebel, ähnlich viel Wind und 100 km Verbindungsetappe

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