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Hauptseite => Motorrad-Touren => Verdon-Schlucht 2008 => Tag 4 - Vormittag
Verdon-Schlucht 2008
Tag 4 - Vormittag
Gefahrene Route:
Verdon-04 - Frühstück im GrünenIn unserer Unterkunft in Bras d'Asse gab es morgens ein nettes Frühstück im Grünen, bei dem wir natürlich wieder mit der Nase über der Landkarte hingen. Für einen schönen Start in den Tag haben wir eine kleine Schotterstrecke auserkoren.

Mort de l'Homme - Martins ActionfotoDafür fuhren wir ein paar Kilometer zurück nach Estoublon, wo wir die nächste Abbiegung rechts reingefahren sind. Es begann mit schlechtem Asphalt, der etwa ab St. Jurs auf die D17 und in wunderschön zu fahrenden Schotter überging. Es waren in gewisser Weise meine ersten Meter, die ich jemals auf Schotter gefahren bin, somit war mein Tempo langsam und bedächtig. Vorher holte ich mir ein paar Tipps beim Mic, wie Schotter denn überhaupt zu meistern ist. "Versuch ab und zu Mal, mit dem Hinterrad zu lenken", das klingelt noch heute in meinen Ohren. Schottern für Anfänger.

Auf der welligen aber gut zu fahrenden Piste ging es dann zuerst über den 1318 Meter hohen Col de St. Jurs und wenig später über den nur wenig höheren Col de la Mort de l'Homme. Was für ein Name für einen Schotter-Pass.
Die Straße wäre auch weiterhin für mich als Anfänger geeignet gewesen, wenn Mic nicht neugierig auf eine kleine Stichstraße hoch zum Mont Chiran gewesen wäre. Die Strecke war als geschottert und schwierig auf der Karte markiert, naiv wie ich war sage ich "klar, sieht super aus, da fahren wir lang, kein Problem".

Mont Chiran - Gerade mit Bike von hintenIch hatte ihm zwar mehrmals gepredigt, er soll sich von meinen Fotostopps nicht ausbremsen lassen, doch nun kam eine Strecke, bei der ich mir gewünscht hätte, er wäre trotzdem in Jammer-Reichweite geblieben.
Auch wenn von dem schönen feinen Schotter der zurückliegenden Kilometer nichts mehr zu sehen war, nun bestand der Straßenbelag aus groben Steinen, waren die ersten Kilometer teilweise noch einfach zu bewältigen. Relativ einfach, denn meine Reifen hatten nicht wirklich richtig tiefes Profil (Metzler Tourance). Wegrutschen war an der Sekunden-Ordnung.

Nach einer längeren Gerade kam dann allerdings ein richtig hartes Stück. Ich hatte zwar keinen Schiss das ich mich auf die Seite legen und mir sonstwas antuen könnte, aber da hochzukommen war Kampf pur.

Mont Chiran - Kehrenkrieg

Mont Chiran - Kehre mit BikeGerade im Bereich der Kehren war es nicht einfach, dort sammelten sich Steine größer als Tennisbälle, die man mit dem Vorderrad in irgendeine Richtung drückte, fraglich war eben in welche. So manches Mal bin ich mit dem Vorderrad halb eingesunken und weggerutscht, musste mich mit den Füßen abstützen. Oder ich habe, teilweise aus dem Stand oder bei fünf km/h versucht, durch die Kehren zu driften, da ich an vielen Stellen Steinpfützen ausgewichen bin und die Kehre dadurch nicht geschafft habe. Aus Sicht der Verletzungsgefahr war noch immer alles im grünen Bereich, aber ich habe geschwitzt wie ein Elch und habe unter meinem Integralhelm kaum Luft bekommen.

Da wurde mir schlagartig klar, warum Crosser einen (mindestens bei Regen) unbequemen aber offenen Helm tragen.

Mont Chiran - Martin vor EingangMehrmals fragte ich mich, ob ich es überhaupt bis oben schaffen würde, an das Runterkommen wollte ich noch gar nicht denken. Aber irgendwann sollte es doch soweit sein, und ein gut ausgeruhter Biker-Kollege machte ein Foto von einem bestimmt ein Kilogramm leichteren Martin.

Die Aussicht von oben war klasse, ein 360 Grad Panorama, wann kann man das schon mal genießen.

Mont Chiran - Pano mit Haus

Mont Chiran - Pano mit Teleskop

Ganz oben auf der Spitze des Mont Chiran steht ein Teleskop, das von Einheimischen erbaut wurde, wie mich die Lady in dem ... Infohäuschen oder Cafe ... wissen ließ. Als Astronomie-Begeisterter wollte ich ein wenig über das Teleskop herausfinden.

Ich bin mir übrigens nicht 100%ig sicher, ob dort oben motorisierte überhaupt gerne gesehen werden. Mountainbiker, auf die war man vorbereitet und für diese waren auch Getränke und Rastmöglichkeiten (glaube für den Ernstfall sogar Übernachtungsmöglichkeiten) vorhanden, aber Motorradfahrer?

Mont Chiran - Haus von Parkplatz ausDas Mädel, das dort oben die Stellung hielt, sagte zwar wir wären jederzeit willkommen, aber im nächsten Satz auch, das die Straße eigentlich gesperrt sein sollte. Nun weiß ich nicht genau, ob sie dachte das sie gesperrt ist, oder ob sie der Meinung war, das sie gefälligst gesperrt sein sollte. Hmmm ...
Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Mädel nett und zuvorkommend war. Ich kann mir vorstellen, das tagsüber dort oben selten jemand vorbeikommt, der sich für das Teleskop interessiert. Sie bot mir sogar eine kleine Führung an, aber da mein werter Leidensgenosse sich schon eine halbe Stunde länger ausruhte als ich und wir langsam von dem Felsen runter mussten, lehnte ich dies schweren Herzens ab.

Mont Chiran - ParkplatzZuletzt meinte sie noch, wenn wir Interesse an dem Teleskop hätten (was ich als hoffentlich-bald-wieder-Amateur-Astronom auch hatte) könnten wir abends gerne wiederkommen, dann das Teleskop besichtigen und wohl auch einen Blick durchwerfen.

Alles klar. Ich Hatte keine Ahnung wie ich überhaupt nach oben gekommen bin und noch weniger Ahnung wie es mir auf dem Weg nach unten ergehen würde, aber nachts da hochfahren, KEIN PROBLEEEEM.

Einer der Mountainbiker, die wegen ihres Kraftaktes durchaus zu bewundern sind, bot sich an, von uns beiden ein Foto vor der grandiosen Weitsicht zu machen. Kurz danach tat er so als wolle er mit meiner Kamera abhauen. Wirklich witziges Ding, das einen lauten Lacher wert war, denn es gab da oben nichts wohin er hätte flüchten oder sich hätte verstecken können.

Mitlerweile war es kurz vor Mittag, und wir machten uns wieder auf den Weg nach unten. Ich dachte eigentlich, der Weg abwärts würde um einiges schwieriger ausfallen, aber zu meiner großen Überraschung war es wesentlich einfacher. Im Nu waren wir wieder auf der gut befestigten Schotterstrecke und fuhren auf der D17 weiter nach Süd-Osten. Bei der Kreuzung mit der D123 bogen wir rechts genau nach Süden ab und überquerten die Passhöhe des Col de la Croix de Châteauneuf.

Von da an waren es nur noch ein paar kurze Kilometer bis nach La Palud sur Verdon. Dem Ort, der direkt nördlich der Verdon-Schlucht liegt. Gerade nach dem 2. Tag unserer Reise war es eher unwahrscheinlich, dass wir es zeitlich bis dahin schaffen sollten, und nun waren wir tatsächlich angekommen.



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Tag 3 - Nachmittag
Schluchtige Strecken: D900c, Col du Fanget und zum Abschluss die Clues des Barles.
Tag 4 - Nachmittag
Den halben Tag standen die Verdon-Schlucht und diese umkreisende Pässe auf dem Programm. Absolut genial.

Kommentare können im entsprechenden Blogeintrag hinterlegt werden:
=> Verdon-Tour 2008







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