Tourtag 8 - Mittwoch 13. Juli 2011
Heute musste ich meine liebgewonnene Unterkunft verlassen, es sollte weiter nach Osten gehen. Je weiter ich dem Ende der Packerei kam, umso mehr zog es sich zu. Um 12:30 war ich abfahrbereit, und das Wetter sah sehr wackelig aus. Von Süden her näherten sich dunkle Wolken, es würde wohl auf eine Verfolgungsjagd hinauslaufen, ich verfolgt vom miesen Wetter.
Zuerst ging es am
Gardasee vorbei Richtung
Rovereto, dahinter fängt der
Passo Sommo(i) an. Nett zu fahren, es war noch alles trocken.
Außer, das mir ein rote Fiesta auf die Pelle rückte, als ich nach der nächsten Abzweigung suchte, ist nicht viel passiert. Weiter ging es zum
Vezzena(i), der besonders auf der Ostrampe herrlich zu fahren ist, jedoch von sehr gutem bis extrem miesem Belag alles zu bieten hat.
Schon am Vezzena habe ich hin und wieder ein paar Tropfen abbekommen, auch im weiteren Verlauf war es nie richtig trocken. Die Flucht vor dem Wetter kam in die heiße (feuchte) Phase. Auf dem langen Weg nach Osten über
Asiago und
Engolo bis hin zum nördlich gelegenen
Cereda(i) holte mich das erbarmungslose Nass schließlich ein, und sollte mich dann nicht mehr loslassen. Den
Cereda(i) und das dahinterliegende Tal
Forcella Aurine bin ich dann komplett im Nassen gefahren.
Und dann ging es zum Abschluss, nach einer kleinen Selbstfotografie ...
... hoch zum
Passo Duran(i). Im Dauerregen und der Ungewissheit, ob in der Hütte oben überhaupt ein Zimmer für mich frei sein sollte. Mehr wollte ich zu dem Zeitpunkt nicht, einfach nur ein Zimmer und raus aus dem Regen. Glücklicherweise war noch eines frei, allerdings war das so übersichtlich, das ich es kaum fotografieren konnte.
Egal, ich hatte ein Zimmer. Abends habe ich auch gleich noch vor Ort gegessen, Wildschweinkotletts mit Bratkartoffeln. Hat zwar gut geschmeckt, war aber doch eine übersichtlich große Portion, dafür auf jedenfall zu teuer. Aber der Hüttenwirt Benjamino versuchte, mit seiner guten Laune das Wetter etwas erträglicher zu reden, was ihm auch ein kleinwenig gelang. Ihn kannte ich schon von meinem Besuch 12 Jahre zuvor, und, tatsächlich ist sein alter Herr ebenfalls noch aktiv, und hat dieselben Weisheiten wie damals auf Lager.
Der Regentag war geschafft, blieb mir nur zu hoffen, das der nächste Tag wieder trockener verlaufen würde. Nächtigen tue ich im
Rifugio San Sebastiano auf der Passhöhe des
Duran(i), für zwei Tage am Stück.
Ciao,
Martin