Tourtag 10 - Freitag, 15 Juli 2011
Am
Passo Duran(i) hieß es Sachen packen, Kurs Osten sollte eingeschlagen werden.
Nun, tat ich dann auch, aber richtig weit bin ich nicht gekommen. Auch wenn es mit gutem Wetter begann, angefangen vom
Duran(i), der unteren Hälfte der
Staulanza(i)-Südrampe und hoch zur noch weiter östlich liegenden, gottverlassenen Passhöhe
San Oswaldo.
Der war richtig nett, wenig überlaufen, erinnerte mich an die einsamen Strecken der
Pyrenäen
Wie gesagt, bis dahin war das Wetter noch jooot. Aber als ich die Einfahrt zum nächsten Pass suchte, dem
Pala Barzana(n), fing es wieder an zu regnen. Super. Ein Pass hatte ich geschafft, mehr wollte mir Zeus nicht gönnen, der alte nasse Sack. Ich überlegte ein wenig, machte mich dann auf zu einem Restaurant, das ich wenige Kilometer zuvor am Straßenrand gesehen habe. Auf dessen Terasse machte ich es mir gemütlich.
Dort ließ ich dann 2 Stunden meines Lebens dahintröpfeln, immer auf besseres Wetter hoffend. Ein bisl bin ich mit zwei Österreichern ins Gerede gekommen, die rund die Hälfte einer Rundreise hinter sich hatten. Die musste auf jedenfall noch mehr als 100 Kilometer an dem Tag fahren. Irgendwann machten die sich wieder auf die Socken, und ich war mit meiner Warterei wieder allein.
Das Warten hatte jedoch wenig Sinn, um 15 Uhr wickelt ich meine Taschen und mich wieder ins Regenzeugs und fuhr zum
Pala Barzana(n). Der hatte dann nicht nur Regen zu bieten, sondern zur Abwechslung noch was anderes.
Chiuso, Geschlossen, nix Durchfahrt, alles Verboten. Super, durfte ich im Regen auch noch einen Umweg hinlegen. Also zurück und auf einer Hauptstraße weiter nach Süden als ich eigentlich wollte. Ziemlich interessante Sache: Es ging durch einen langen Tunnel, und auf der anderen Seite vom Berg war alles Trocken!
Nicht nur das es nicht regnete, sondern auch Straße un Umgebung waren völlig trocken, als wäre schon lange nichts heruntergekommen. Und die Berge lagen hinter mir, vor mir das lange nicht mehr gesehene Flachland.
Tja, dem Regen war ich für kurze Zeit entkommen, aber das war nicht von langer Dauer. Hinter
Maniago fuhr ich auf eine Regenwand zu. Schlau wie ich bin habe ich angehalten, in eine nasse Wand fährt man doch nicht freiwillig rein. Brauchte ich auch nicht, sie kam mir entgegen, und von jetzt auf gleich schüttete es, wie ich es auf dem Moped sitzend noch nicht erlebt habe. Die Straße verwandelte sich in einen Sturzbach, während ich die letzten Reste meines Regenzeugs aktivierte. Wobei, war eh ejal, alles was bis dahin noch nich verpackt war, war eh klatschnass. Später fuhr ich ein paar Meter weiter und stellte mich in einem Unterstand des nächstbesten Rifugios unter.
Ich wartete bis der Regen nachlies, und fuhr weiter. Aber nicht wirklich weit, denn beim nächsten Rifugio hatte ich die Schnauze voll. Direkt am
Lago dei Tramonti hielt ich an, machte das Zimmer klar, und kam von dort aus sogar ins Internet. Vorher musste ich noch meine Klamotten trocknen lassen.
Es war fast alles nass. Selbst in meinem Rucksack, wo sich auch mein Netbook befand. Das ließ ich erstmal bisl trocknen, bis ich nach einer Stunde wagte, es anzuschalten. Es funktionierte noch. Ein Glück, ansonsten wäre ich geradewegs nach Hus gefahren. Schnauze voll und keinen Computer mehr, um die Videos der Helmkamera zu sichern.
Aber et funktionierte noch. Somit kann es am nächsten Tag weitergehen, wobei ich schon überlege, doch langsam dem mistigen Wetter Richtung Heimat zu entfliehen. Schaunmermal, wie das Wetter morgen früh aussieht. Abend konnte ich noch bisl fernsehen. Die Kiste hatte rund 1.000 Programme zu bieten, aber fast alles nur arabisches Zeuch. Was zum Henker hatten die für einen Satelliten eingestellt? ArabSat?
Der hier gab mir dann den Rest ...
... ich schaltete das Ding aus und ging inne Heia. Morgen habe ich bestimmt mehr Glück mit dem Wetter ...
Tschüss,
Mätes