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Europawahl 2014
Mittwoch, 21. Mai 2014 - 17:15 Uhr

Die nächste Europawahl steht an. Zwischen Donnerstag den 22. und Sonntag den 25. Mai wird gewählt, in dem einen Land früher, in dem anderen später. Für die Germanen ist der Sonntag Stichtag.

Eigentlich wollte ich etwas Aufrührendes schreiben, was vielleicht die (paar wenigen) Massen aufweckt, die hier vorbeischauen. Den Zynismus pausieren lassen, dafür Hoffung und Realität eine Chance geben. Aber welche Argumente könnte ich liefern, die die aktuellen Geschehnisse noch übertreffen?

Mal ehrlich, das wird wieder eine Katastrophe. Vielleicht sollte ich mich einfach damit abfinden, Resignation ist besser als gepflegte Depressionen. Erst letztes Jahr haben die deutschen Wähler gezeigt, das sie in Bezug auf Verrat am Volk weder über Kurz- noch Langzeitgedächnis verfügen. Die CDU lässt das Datensammeln der NSA nicht nur zu, sondern unterstützt das Ganze auch noch.

Und die Quittung dafür? Höchstes Wahlergebnis seit x Jahrzehnten, nur ganz knapp an der absoluten Mehrheit vorbei.



Herzlichen Glückwunsch Deutschland. Sehr gut gemacht. Andererseits ist noch niemand durch Sammeln von Daten gestorben.

Trauen sich auch die Wähler anderer Länder nicht, die altbackene Kruste abzustreifen und neue Wege zu gehen, gehört die EU bald ganz solch Kakerlakenvereinen wie Goldman Sachs, Google, Monsanto, Hollywood, E.ON-Hanse, EnBW, und und und.

Leider schaffen es sämtliche der kleinen Parteien, sich regelmäßig in der Vorwahlzeit mit Skandälchen selbst zu schaden. Verschwörer würden sagen, die anderen Parteien parken schmutzigen Informationen bis sie gebraucht werden, wie nun die Zweitwohnsitz-Affäre eines Grünen. Die zwar erst um das 100-fache aufgepumpt werden muss, um wenigstens ansatzweise mit CDU und SPD-Verfehlungen mithalten zu können, aber für die meisten Bürger sind Dimensionen dieser Größenordnung eh viel zu abstrakt. Wundert mich schon, das sie bei den Piraten nicht noch ein paar Schwarzfahrer aufgedeckt haben, um das milliardenschwere Drohnen-Versagen vergessen zu machen.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist jedoch mit von der Partie.

Wie Torrent-Freak berichtete, schickt sich der böse Peter aus Finnland an, die europäische Hauptstadt mit brutalsten Wadenbeißer-Qualitäten zu maltretieren.



Von der Type könnts paar mehr geben. Vor allem im Europaparlament. Als Kandidat für die finnischen Piraten stellt er sich nebst verschiedenen Mitstreitern/rinnen der Wahl, hoffentlich erhalten die das Ticket für Brüssel. Ganz besonders der Finne mit norwegischen und schwedischen Vorfahren gehört da hin.



Wem der Name nichts sagt: Peter Sunde ist nebem Gottfrid Svartholm und Fredrik Neij einer der Gründer der Webseite The Pirate Bay, die sich als einer der ersten großen Torrent-Anbieter etabliert und sich dem Kopieren jeglicher Daten verschrieben hat. Dafür bekommen sie von Staatsorganen mehr Aufmerksamkeit als Waffenschieber oder Drogenschmuggler.

Um den Herrn Sunde wirklich einschätzten zu können, sollte man sich dringend den selbst produzierten Film TBP-AFK anschauen. Gibt es in englischer und deutscher Version. Die Deutsche ist in Ordnung, kann geguckt werden, aber empfehlen würde ich die Englische. Da gingen ein paar Details bei den Übersetzungen flöten (vom finnisch/schwedischen ins englische ins deutsche), was mir weniger gut gefallen hat.

Wie auch immer, er steht in Deutschland als Wahloption natürlich nicht zur Verfügung, ich fand das nur erwähnenswert. Für einige deutsche Piraten hat Netzpolitik einen Bericht zusammengestellt.

Für mich gibt es dieses Jahr eigentlich nur drei Möglichkeiten, die wählbar sind. Piraten, Grüne und selbstredend die PARTEI. Auch ich habe eigentlich keine Lust auf die Querschläger und internen Zänkereien der Piraten, die Grünen werden immer mehr Politiker als Volksvertreter, aber wie bitteschön kann man denn nach all dem Mist der letzten Jahre noch CDU/CSU und SPD wählen? Oder gar diesen kleinen gelben Fleck namens FPD.

Ich höre immer wieder "wäre da nicht die und die kleine Kleinigkeit, ja dann würde ich grün/links/piratös wählen, kein Problem, aber so, das geht gar nicht.".

Reden wir also über Kleinigkeiten der etablierten, wählbaren Parteien:
Überwachungsskandal
Kehrtwende in der Energiepolitik
Drohnendesaster
Vetternwirtschaft
Machtmisbrauch

Hätt ich mehr Zeit, die Liste würde lang und länger werden. Der Verteidigungsminister, der die Drohnen-Milliarde in den Sand gesetzt hat, ist jetzt arbeitslos. Hat er auch verdient, denn ... nein halt, wurde der nicht ... ja natürlich, der wurde Bundes-Innenminister.

Gut. Piraten streiten sich zu oft, Grüne haben zuviele Wohnungen. Nicht ganz so schlimm als würden sie die 30 Parteien aus Deutschland hinauszufegen versprechen, aber schlimmer als sämtliche Bürger abhören muss es wohl sein. Ansonsten könnte man sie ja wählen.

Merke: Zweitwohnung böse, Streitereien böse, Totalüberwachung ist ok.

Ärgern könnt ich mich über die Linken. Da hatte ich mich gerade mit dem Gedanken angefreundet, 20 Jahre lang auf Negativ-Propaganda von CDU und Spiegel reingefallen zu sein, da preisen sie Putin als den völlig misverstandenen netten Kerl von nebenan. Als wollte der nur Russen im benachbarten Ausland schützen, und müsse daher leider die Krim besetzen und die auf dem Boden liegende Ukraine weiter destabilisieren. Herrje.

Alternativ stünde wie erwähnt noch die Partei die PARTEI zur Verfügung. Bei denen gefällt mir das Personal wie auch Lösungsansätze für die größten unserer Probleme.



Wenn schon Chaos, dann richtig. Die einzige Partei, die von Skandal-Veröffentlichungen Dritter völlig unabhängig ist, das sie diese allesamt selbst publiziert. Ein Parteivorsitzender wie Sonneborn (der Optik halber nicht auf dem Plakat) im Lobbismus-gequälten Europa würde zwar die Freiheit nicht retten, aber das mit Humor.

Zum Abschluß möchte ich noch den Wahl-o-Mat kredenzen, den sich jeder wenigstens kurz anschauen sollte. Auch wenn das Ergebnis ohnehin ignoriert wird.

https://www.wahl-o-mat.de/europawahl2014/

Datenschutz hin oder her, hier mein Ergebnis.



Ist kein Scherz, ich habe alle Fragen nach bestem Wissen und Gewissen ausgefüllt. Wie üblich ließ ich die Fragen aus, zu denen ich mir wegen fehlender Sachkenntnis kein Urteil erlauben wollte. Die selbstlos denkenden Sektianer der PBC schalte ich spaßeshalber häufig als Vergleich mit dazu, leider ist dann kein Platz mehr für die NPD (im Resumee sind nur begrenzt Parteien möglich). Wäre schon interessant, wo die relativ zu CDU und FDP stehen würde.

Ganz nebenbei finden am selben Tag auch Kommunalwahlen statt. Einen Köln-O-Mat dazu gibt es beim Kölner Stadt-Anzeiger. O-Maten für andere Kommunen sind ebenfalls zu finden, einfach DuckDuckGo-en.

Zum Abschluß des Abschlusses noch ein Blick auf die Kommunal- und Europawahlen des Jahres 2009. Genauergesagt auf die Wahlbeteiligung meiner lieben Nachbarn, den Kölnern ringsherum. Ich dachte zuerst, ich sehe nicht richtig:
Kommunalwahl: 49,1 %
Europawahl:      42,9 %

Heieieieieiei. Hauptsache keinen Stress machen und jammern dürfen wenns zu spät ist.

Naja. Warten wir ab, was Sonntag passiert. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Auf Web.de gibt es gut zusammengefasste Infos zur Wahl. Falls doch jemand hingehen möchte.

Ich wünsch euch was.

Carbon-Aluhutträger
Mrtn


Nachtrag 28.5.2014:
Lief fast wie erwartet, CDU und SPD haben von der Ignoranz ihrer Wählerschaft profitiert. Peter Sunde hat es nicht geschafft, sehr schade. Wenigstens sitzt eine deutsche Piratin im Zug nach Brüssel. Zusammen mit dem Master of Desaster, ob es humoramputierten Presseleuten gefällt oder nicht.


Kommentare:

Moe

Donnerstag, 22. Mai 2014 - 22:50 Uhr

Das mit dem weder Kurz- noch Langzeitgedächnis stimmt leider viel zu sehr und ist mir auch unverständlich. Mein Wahlomat Ergebnis deckt sich bis auf wenige Prozentpunkte mit deinem. So wird gewählt - Zeichen setzen!!!


Mätes sf

Montag, 26. Mai 2014 - 05:02 Uhr

Hauptsache die Partei Die PARTEI ist im Europaparlament.
Jetzt wird alles gut, Sonneborn wirds schon richten.
Wir haben nie mehr Sorgen.
Und vielleicht war meine kleine Stimme ausschlaggebend.

Ma


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